Im Kaufrausch

Magna Plaza, Amsterdam
Tuxyso / Wikimedia Commons

Zwischen den Zeiten – kurz nach der Wahl, doch noch vor der neuen Regierungsbildung – hat der Deutsche Bundestag die größte Kaufentscheidung in seiner Geschichte getroffen. Mit einer erstaunlich breiten Mehrheit über die scheinbar verschiedensten Parteien hinweg wurde beschlossen, Hunderte von Milliarden in Rüstung zu investieren. Unvorstellbar die Summen, unfassbar wofür; wer hat das für wen bestellt?

Was nicht zu begreifen ist als politisches Handeln im Namen des Volkes, wird erschreckend verständlich und einleuchtend, wenn man es als Handeln im Geschäftssinne ansieht. Betrachten wir es als ein Verkaufsgeschehen, so erscheinen wir, das Wahlvolk, als Kundschaft, die an Verkaufsmanöver gewöhnt wird.

„Kunden, die sich für dies interessierten, kauften auch …“ Doch ich will weder DAS, was man uns unter dem Handel mit andrehen will, noch das WIE, diese ganze Verkaufsstrategie, in deren Folge mir das, was mir wirklich was wert ist, nirgends mehr an sich und sauber angeboten wird, sondern nur noch zusammengepackt und verklebt mit Mist, den ich weder will noch brauche und niemals so gewählt hätte. Einfacher gesagt: Wählen ist schwierig geworden.

Nehmen wir mal die Umwelt- und Klima-Politik: Wo ich die früher suchte und gleich nebenan auch Friedensbewegung und Kritik am Rüstungswahn fand, gibt es heute mehr Waffen denn je. Wo ich nach Löschflugzeugen fragen würde– Ihr erinnert euch? Es brennt, seit Jahren und jedes Jahr mehr –, da ist keine Kapazität mehr für übrig.  Stattdessen sind Kampfjets im Angebot, zur Lieferung in ca. fünf Jahren; die schützen uns dann vor dem bösen Russen, der uns schon nächstes Jahr überfallen könnte –Für wie dumm wollt ihr uns verkaufen? Ach habt ihr ja schon! Dumm gelaufen. Wer sich für Grün interessierte, kauft dieser Tage auch Oliv.

Die abgewählten Krämerseelen haben noch schnell ihre einst großen grünen Werte verkauft – und sind auch noch furchtbar stolz darauf: ein süßes Klima-Päckchen haben sie wie Quengelware ins große Einkauf-Tarnnetz hineinverhandelt. So verteidigen wir also unsere Werte: Klimaschutz, ein Give-away, das dekorativ baumelt am olivgrünen Band ums große Geschenk an Rüstungskonzerne. Das ist weiter nichts als Verkaufsstrategie.

Was da ausgehandelt worden ist, ist leider nicht mal ein Kompromiss, geboren aus Koalitionen, wo man bereit ist, um das zu bekommen, was einem wirklich was wert ist, auch etwas anderes in Kauf zu nehmen. Das könnte man durchaus zu Recht bezeichnen als Demokratie. – Doch was hier läuft, man kann es kaum genug betonen, ist nichts anderes mehr als Verkaufsstrategie. Furchtbar nicht nur, WAS man uns andreht, sondern auch WIE. Wir investieren willig in Kriegsanleihen.

Der Ausverkauf von wahren Werten unter verschiedenen Markenzeichen

Dann schnell hinterher und vorgeschoben, die „neue“ Regierungskoalition, die sich stolz preist: „Wir können Demokratie“, weil wir schaffen es ohne die AfD. Der Slogan ist vorab super gelaufen, sogar millionenfach auf der Straße. Wir meinen, wir könnten Demokratie, wenn wir nur ja nicht für die AfD stimmen. Wir haben so gut auf die Form geachtet, dass wir die Inhalte nicht mehr sehen. Und unter dem Logo der neuen Mitte, gibt es heuer das AfD-Angebot der letzten Saison.

Das Ziel der neuen Regierung ist sowohl Aufschwung für Wirtschaft und Bildung als auch scharfe Begrenzung der Migration – und dies beides zugleich in unserer alternden Gesellschaft.
Für wie dumm habt ihr euch selbst verkauft? Und das habt ihr ganz alleine geschafft – ohne die AfD? Meint ihr, wenn deren Markenlogo nicht drauf ist, wird derselbe alte Inhalt besser? Wieviel lebendigen Aufschwung könnten wir haben, wenn wir das Geld, das wir in Pushbacks und Ausgrenzung stecken, stattdessen in Ausbildung investieren und statt uns in deutscher Leitkultur zu üben, in Respekt und Anerkennung von anderer Länder Diplome und Approbationen?

Was für einen Wert hätte es für unser aller Zukunft, wenn wir in Leben investieren, statt ins Töten? Angeblich um unsere Werte zu schützen, werden sie tatsächlich verraten und verkauft.

Kriegstüchtigkeit als Trendkultur

Wo in diesem Laden findet man noch den wahren Wert des Friedens unter den Menschen und mit der Natur? Ja, ich weiß, wie naiv und uncool heut klingt, wovon früher der coole Rio sang. Das ist nicht mehr in. Friedenskultur wird nun anders gemanagt und neu gestaltet; wir reden jetzt über „Sicherheit“. Wir werden an „Kriegstüchtigkeit“ gewöhnt, wie an einen Modetrend.
Hatten wir den nicht schon ein oder zwei Mal?

Zur gleichen Zeit, was für ein Zufall, nimmt erschreckende Gewaltausübung schon unter Kindern in massivem Ausmaß zu. (Was aktuelle Statistiken zeigen, beschrieb, wie prophetisch, schon der große Poet Ludwig Hirsch, siehe, nicht nur zu Ostern, sein Lied über „Die gottverdammte Pleite“).

Gewaltkriminalität ausgehend von Jugendlichen nimmt signifikant genau da und dort ab, wo man zuvor den Erwachsenen per Gesetz die Prügelstrafe an Ihnen verboten hat. – Jetzt gibt’s wieder staatliche Anerkennung für die robuste Bereitschaft junger Menschen, Konflikte mit Gewalt zu „lösen“. Mal sehen, wie sich die Jungen entwickeln in einem Kultur- und Bildungs-Angebot mit viel mehr Bundeswehr an den Schulen. Die Schulbesuche der Überlebenden von Kriegshetze und Völkermord sind derweil im Aussterben begriffen. Und wer aktuell sprechen will von Genozid, wird der Bildungseinrichtung verwiesen.  Statt Friedenskultur wird gelehrt und gepflegt: die Kultur des „gerechten Krieges“.

Verwirrte Werte von rechts bis links

Bereitschaft und Aufruf zu Friedensgesprächen gab’s letztens erstaunlich weit rechts in dem Laden.  Da hätte ich es weniger erwartet und gesucht und ehrlich gesagt hätte ich gerne mehr davon auf der linkeren Seite gefunden. Aber okay, für Frieden brauchen wir alle, dafür sollen mir auch die Rechten recht sein. Wir müssen doch miteinander reden.

Können wir das? Hätten Sie zum Beispiel meine Worte vom Kaufrausch bis hierhin gelesen, wenn ich schon beim ersten Wort gegendert hätte und von „KundInnen“ geschrieben? Und dann fange ich auch noch mit dem Klima an – können wir da weiter miteinander reden, oder kaufen Sie mir meine Systemkritik gar nicht erst ab, wenn solche Wokeness mit daran pappt?

Verstehe ich denn nicht, dass die Klimaangst nur geschürt wird, um uns gefügig zu machen, so wie es auch bei Corona war und nun mit der Drohung von Kriegsgefahr, als ob uns die Russen angreifen würden, wenn wir sie nicht vorher besiegen? Darüber würde ich tatsächlich gern reden können, tatsächlich mit allen, doch differenziert, nicht nach Gesinnungsblasen, sondern thematisch strukturiert und inhaltlich auseinander dividiert, statt uns als Gesellschaft auseinander dividieren zu lassen.

Was unter Corona passiert ist an Zensur und Beschneidung von Freiheitsrechten, darüber müssen wir echt noch mal reden. Wo wurden tatsächlich Bedrohungsszenarien genutzt, um bei der Gelegenheit zu testen, wie gefügig wir uns durch Angst machen lassen?

Und ja, Angst ist ein super Verkaufsargument, das funktioniert besonders gut mit Waffen.
Also ja, lasst uns schauen, welche Gefahren sind wirklich echt? Und wo reden wir womöglich von Bedrohungsszenarien, die nur dazu dienen, uns etwas anzudrehen, wie Waffen für 800 Milliarden.

Und ist es so nicht auch mit der Klimaangst? Nein, eben nicht. DIE Gefahr ist real und schon da. Doch greift im Prinzip die gleiche Verkaufsstrategie, beidseits gewendet und angewendet:
ob man auf der einen Seite ein bevorstehendes Bedrohungsszenario aufbaut, oder auf der anderen Seite eine schon akut bestehende Bedrohung leugnet – beide Methoden sind wie zwei Seiten derselbe Münze, mit der immer mehr und weiter verkauft wird, hier Waffen, da fossile Energie.

Wer verhandelt was?

Und wer gewinnt, wer macht den Profit? – Es sind hier und da dieselben. Wer managt Investment hier und da? Der „frühere“ Arbeitgeber unseres künftigen Kanzlers. So wird uns dies und das verkauft.

Wer hat wohl das größte Interesse daran, dass wir Polit-Kundinnen und -Kunden, uns, worum auch immer es geht, in Diskussionen eher einander in GenderInnen und Schwurbler zerlegen, als dahin zu kommen, miteinander zu reden über das, was wir alle eigentlich wollen: Frieden.

Die von rechts aus sagten, sie wollen nicht gegen Russen rüsten, fordern aber inzwischen die größten Summen dafür. Wenn sie nur mitmischen dürfen auf dem Markt, überbieten sie auch gleich gern. Die von (etwas mehr) links, die Umwelt und Klima schützen wollten, … ach das hatten wir schon, siehe oben.

Sie kaufen alle dasselbe ein bei denselben und verkaufen es uns weiter unter verschiedenen Labeln.

Wo wir uns einbilden, unsere eigenen Markenzeichen zu schützen, lassen wir uns allen dasselbe andrehen. Präsentiert man uns den neuen Koalitionsvertrag, so fragt man sich: Was wurde so hart verhandelt?

Im mysteriösen Markt der Ministerien

Auf dem Weg durch die Einkaufsstraße fand ich als junger Mensch noch manche richtig verschiedene Fachgeschäfte – und am Ende ein großes Warenhaus, in dem man praktisch alles kriegte, wenn auch nicht in jeder Hinsicht ganz so gut beraten, doch dafür bequem, alles nah beieinander. Und wer sich für dies und das interessierte, kaufte nebenbei auch noch jenes mit ab – was man ursprünglich vielleicht gar nicht wollte und eigentlich auch nicht brauchen kann. Das bekam man da alles zusammen eingepackt. Derweil schwanden die Fachgeschäfte und mit ihnen die Expertise.

Das große Kaufhaus stellte sich um mit der Zeit. Es gab keine graden Linien mehr. Sobald du da in die Gänge kommst, wirst du rund geführt, nicht mal im Kreis, eher in krummen Spiralen, die dich auf der Suche nach dem, was du eigentlich willst, an immer noch mehr Kram vorbei führen.

Unter einem großen gemeinsamen Kaufhausdach gibt es jetzt verschiedene „Shops“, die in unterschiedlichen Bereichen ihre je eigenen Marken anbieten. Sie sind tatsächlich kaum sortiert nach verschiedenen Werten und Waren, beispielsweise hier Kleidung und da Accessoires. Die meisten bieten das Gleiche an, nur mit verschiedenen Logos.

Wer sich für dies interessiert, nimmt uns auch jenes ab, und den andern verkaufen wir es anders. Verkauft wird nicht nach wahrem Wert, sondern nach Kundenkreis und Gesinnungsblase. Wer sich diesen Hut aufsetzt, wird sich auch jenen Schuh anziehen. Trendfarbe überall: oliv.

Für die Leitung verschiedener Fachabteilungen braucht es da übrigens immer weniger Sachkompetenz; gefragt ist vor allem Verkaufstalent. Das macht die (Um-)Besetzung leichter in verschiedenen Ministerien.

Die konsumstimulierende Kaufhaus-Muzak wird gespielt vom heiteren Heeres-Musik-Corps. Vergiss den Farbfilm mein deutscher Michel, und denk noch mal nach, was du hier eigentlich wolltest, als du den Laden betreten hast, von welcher Seite auch immer.

In einem Laden, in dem man uns Waffen verkauft als Investition in die Zukunft, wäre mein Wunschlied aus allen Rohren „Lives in the Balance“ von Jackson Brown, der singt:

„… They sell us the President, the same way, they sell us our clothes and our cars,
they sell us every thing from youth to religion, the same time  they sell us our wars.
I want to know who the men in the shadows are, I want to hear somebody asking them why,
they can be counted on to tell us who our  enemies are, but they are never the ones to fight or to die. An there are Lives in the balance …“

Solche Lieder müssen wir von allen Seiten selber spielen …

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23 Kommentare

  1. Angst essen Seele auf. Das ist aktueller denn je. Daher fürchte dich nicht… sondern schalt das Hirn ein und ziehe die richtigen Schlüsse.

    1. Die Seele wurde ja in den Kühlschschrank gepackt. (Es gab da mal ein verbotenes Buch in den USA). Neuerdings werden Angstpakete dazu gepackt. Alles im Namen des Herrn: Manmuss nicht nur allen anderen entfremdet werden, sondern auch sich selbst
      Hauptsache den Herren geht es gut.
      Dafür ist man doch gern in einer „Demokratie“ und lässt die Herrn weltweit meucheln, in der Hoffnung einen selbst betrifft es zuletzt.
      Schön auseinanderdividieren lassen(atomisieren), den Herrchen muss man halt mehr.zuschustern als blosse Arbeitsleistung.

      Psychologische Kriegsführung oder so. Oligarchie at the best

  2. Das wird den Niedergang nur beschleunigen, denn Waffen sind – sofern damit nicht tatsächlich Gebiete mit Rohstoffen erobert werden sollen – keine Investitionsgüter. Bleiben also folgende Alternativen.
    1. Merz glaubt tatsächlich, mit Waffen Gebiete in Russland erobern und die dortigen Rohstoffe nutzen zu können. Dann steht die nukleare Vernichtung Deutschlands unmittelbar bevor, denn Russland wird eine neue „Operation Barbarossa“ nicht dulden.
    2. Es handelt sich um ein Lobby-Geschenk. Die Ausgaben werden dann kurzfristig die Rheinmetall-Kurse explodieren lassen, mittelfristig jedoch zu einer hohen Verschuldung nebst Sozialabbau und langfristig zu zu großen Beständen verrostender Altwaffen führen, deren Beseitigung ebenfalls viel Geld kosten wird. Merz wird dann freilich nicht mehr im Amt sein.

    1. – Altwaffen führen, deren Beseitigung ebenfalls viel Geld kosten wird. –
      Es sei den man findet einen Dummen, der einen Stellvertreterkrieg führt und der die Beseitigung übernimmt.

    2. @xblob
      „zu großen Beständen verrostender Altwaffen führen, deren Beseitigung ebenfalls viel Geld kosten wird“
      Die werden sie wohl in andere Kriegsgebiete verbringen, wie jetzt auch.

      Die Russen können Leute wie Merz nicht aufhalten, das hätten wir nur selbst tun können, haben wir aber nicht, er wurde gewählt. Daher bleibt den Russen nur die Möglichkeit der atomaren Vernichtung Deutschlands sofern in es der deutschen Politik keine Wendung hin zum Frieden gibt.

  3. Beginnen wir mal mit Klaus Schwab. Dieser wurde unter dubiosen Umständen abgesetzt, mit Vorwürfen, gegen die er sich nicht wehren kann. Das Motiv leuchtet mir ein: Schwabs Anliegen war stets der Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft. Damit ist er nun eindeutig von gestern. Die Bosse wollen die Profite aus der Rüstung sehen und da war Schwab im Wege. Übrigens zielt sein Werk „Great Reset“ in dieselbe Richtung, zusammen mit sozialen Aspekten. Das kam nie in Gang und ist jetzt endgültig begraben. Diese Art von Weltherrschaft kommt garantiert nicht und der Querdenker sollte das Thema ruhen lassen, um allzu schwere Blamagen zu vermeiden.

    Karl Marx hätte eine ökonomische Erklärung für die Hinwendung zur Rüstung. Der tendenzielle Fall der Profitrate muss aufgehalten werden und die Rüstung ist dazu das ideale Instrument. Denn da wird die Profitrate staatlich garantiert.

    Was aber nicht erklärt, warum Deutschland in der Blase der Kriegstreiber jetzt die Führungsrolle übernimmt. Suche nach Blackrock, was fast immer der richtige Ansatz ist. Blackrock will unbedingt den Regimechange in Russland, um dort endlich Fuß zu fassen. Derzeit sind Hedgefonds dort verboten. Wenn Putin weg ist ändert sich das. Das steckt hinter Merz.
    Diese Friedensbewegungen tun sich schwer, reinen Tolstoi-Pazifismus zu verbreiten. „Sterben für Blackrock“ wäre da die passende Frage. Um die Debatte an den richtigen Ort zu führen.

    1. Blackrock & Co wären ohne die „Anwaltskanzlei“ Meyer Brown nicht handlungsfähig.
      Diese „Kanzlei“ wurde 1881 von Adolf Kraus in Chicago gegründet – sehr interessant ist sein Einfluss auf die sog. „Baseler Protokolle“ von 1897.
      Ebenso lohnt sich hier ein Blick auf die Vita von Levy Brown.
      Es verwundert also nicht, dass gerade „unser designierter Kanzler“ der erste „deutsche“ Senior Counsel bei Meyer Brown ist…..

      1. Auf jeden Fall. Das ist total logisch.
        Der ewige Raubbau an der Natur und Umweltvernichtung benötigt mehr Erpressung zu höheren Profit.
        Der Umwelt zuliebe, der Umwelt von 0,001 Prozent der Menschen. Der Rest kann ja den Bach runterfliessen, solange das Ding noch fliesst.
        Klimawandel muss man halt als Geschäftsmodell betrachten.

    2. Klaus Schwab strebte eine 4. Industrielle Revolution an. Die Betonung liegt auf „industriell“. Marx ging davon aus das irgendwann Produktionsmittel und Produktionsfaktoren in Widerspruch geraten und diese Kräfte die normalerweise Vorwärts gerichtet sind also für Fortschritt sorgen sich in Destruktivkräfte verwandeln also für Stillstand sorgen. Alles klar? Schwab ging davon aus das dies längst der Fall ist und er ließ auch zu den Auswirkungen forschen, denn Marx schreibt ja weiter das alles auch der ganze juristische Überbau einstürzt. Und diese Geschichte mit den Nichtprivateigentum an Konsum-Artikeln z.B. Bekleidung im Auftrag des WEF geschrieben gehört für mich in die Rubrik „Einsturz des juristischen Überbaus“. Was wäre wenn es so käme? Was wäre wenn ein ganz neuer Begriff des Eigentums den heute vielleicht nicht mal die Juristen fassen könnten, dem folgen würde? Wäre das eine Revolution? Auf jeden Fall! Aber vielleicht ist Schwab da auch etwas zu weit gegangen gerade Eigentum gilt ja im Kapitalismus als heilig, das klassische Eigentum versteht sich. Und die neue Profitmaschine heißt Rüstung+Waffen. Mit den läßt sich immer noch mehr verdienen als mit jedem neumodischen „klimafreundlichen“ Wirtschaftsumbau. Die 4. Industrielle Revolution läßt weiter auf sich warten. Vielleicht kommt sie nie wenn man Robert Kurz Glauben schenkt denn er meinte das der Kapitalismus in eine Art „Casino-Kapitalismus“ übergeht.

  4. Vielen Dank für den Artikel. Besonders gefallen hat mir auch der Hinweis auf den Song von Jackson Brown.
    Die LP habe gleich mal aus unserem Plattenregal gefischt und aufgelegt.
    Lange nicht mehr gehört

  5. Empfehle als Lektüre einen zwar etwas längeren, aber weitaus interessanteren und inhaltlich noch nicht zur Gänze ewig wiedergekäuten Beitrag:
    Essay:
    Der leere Stuhl/2.5.25/Globalbridge.ch👈

  6. „They sell us the President, the same way, they sell us our clothes and our cars,
    they sell us every thing from youth to religion, the same time they sell us our wars.
    I want to know who the men in the shadows are, I want to hear somebody asking them why,“

    Das Songzitat steht für mich in eigentümlichem Kontrast zu dem zuvor Begründeten. Ich würde aus dem Text ableiten, dass es diese „They“ im Kontrast zu „us“ gar nicht gibt. „Sie“ sind immer schon ein Teil von „uns“, „ihre“ Kinder gehen mit „unseren“ auf die Schule, und „sie“ trinken genauso Coca-Cola wie „wir“, um Andy Warhol zu zitieren.

    Es nützt nichts, „denen“ in Berlin oder dem selbstgerechten Milieu ihre Abgeschottetheit vorzuwerfen.

    Wichtiger ist es doch, ihnen ihren Exzeptionalismus nicht durchgehen zu lassen: wenn ihr in den Spiegel schaut, seht ihr uns, und wenn wir in den Spiegel schauen, sehen wir euch. Wir gehören zusammen, also lasst uns zusammen da rausfinden.

    Wenn Jackson Browne also einen der „men in the shadows“ sehen möchte, braucht er nur in den Spiegel zu schauen. So würde ich das Plädoyer des Textes weiterdenken. Aber vielleicht ist das auch nur meine persönliche Projektion.

    Was ich jedenfalls damit meine, ist der Gedanke, dass „wir“ ja eigentlich gar nicht machtlos sind, und „die“ wirken ja nur mächtiger, weil „wir“ sie machen lassen. „Sie“ sind es aber eigentlich nicht. Und wir sollten uns das nicht mit dem Verweis auf im Verborgenen agierende Weltsteuerer einreden lassen. Sicher mag es Leute geben, die das probieren, aber das macht sie nicht zu Übermenschen. Wir kochen alle nur mit Wasser.

    1. In einer idealen Welt, in der Werte und Wohlstand gerecht verteilt wären, mögen sie recht haben, aber so sieht die Realität nun mal leider nicht aus. Wir kochen zwar alle nur mit Wasser, aber während Unsereiner schauen muss, wie er aus drei Tropfen eine Suppe zubereitet, mit der er seine Familie ernähren kann, sind andere imstande, mit ihren Wassermassen rund um den Globus unliebsame Regierungen hinwegzuschwemmen und so dafür zu sorgen, dass ihnen noch mehr Wasser zufließt (meist indem man anderen die Wasserzufuhr abschneidet … was man z. Zt. in Gaza sogar im wortwörtlichen Sinne erleben kann).

      1. Die einfachste Frage wäre: Wem gehört das Land, Wasser, andere Menschen.
        Wenn man das beantworten kann, weiss man was los ist.

      2. Mein Impuls sollte eher in eine ermutigende Richtung gehen, so wie ich auch den Text verstanden habe: dass man vor den Herrschenden keine Angst haben sollte, sie sind keine Übermenschen, und wenn sie irgendwas im Geheimen machen, dann ist das doch eher ein Signal der Schwäche. Der spekulative Gedanke an die Verschwörungen derer im Dunkeln, die man nicht sieht, sollte nicht ohnmächtig machen.

  7. 800 Milliarden für Waffen und Infrastruktur, damit unsere Brücken unsere Panzer wieder tragen können, sind auf alle Fälle eine gigantische Fehlinvestition, die, wenn sie getätigt wurde, vor sich hin rotten wird. Es sei denn, wir halten uns für kriegstüchtig und greifen ersatzweise an.

    Was dieses Europa viel mehr fürchten muss, als einen Angriff der Russen, ist ihr schleichender Abgang aus dem ökonomischen Spiel der Zukunft. Die Musik spielt mehr und mehr im pazifischen Raum und in Afrika und dorthin haben die Russen mit ihren Rohstoffen ihre Fühler ausgestreckt.

    Wenn Europa dann die kalte Schulter gezeigt wird, werden sie merken, dass sie ihre 800 Milliarden viel besser in die Bewältigung der Bildungsprobleme, der Überalterung oder des Klimawandels gesteckt hätten.

    1. …Milliarden viel besser in die Bewältigung der Bildungsprobleme, der Überalterung oder des Klimawandels gesteckt hätten.

      das sind langfristige Projekte, wie Pflanzung von Wald
      und die Banditen wollen die Steuergelder sofort abgreifen…
      wo es 2008 bei der Rettung der Banken- Casino Crash so reibungslos ging…
      und 2020 bei der sog. Pandemie die Zuwendungen für die Pharmaindustrie…
      bin gespannt wie die Aufträge für MIK diesmal vergeben werden- auch mit SMS…

      1. Das sage doch bitte diesen grünlichen Werteverteidiger*innen und Kriegstreiber*innen.
        Die haben mit BlackRock und den Spezialdemokraten über etwas verhandelt, was erfolgsversprechend gar nicht auf nationaler Ebene verhandelbar war. Nur die Schulden für die Rüstung sind von der EU genehmigt.🤣🤣.

    2. Immerhin werden auch Wohnung gebaut, oder vielleicht nicht? 😉
      Zwar in Form von Kasernen, aber immerhin. 🤣
      Wie DF heute mitteilt, ist unser stolzester Krieger, Generalleutnant Gerhartz, z.Zt. in Israel und nimmt eine neue Wunderwaffe für die Weltraumabwehr in Empfang. Na hoffentlich nicht wieder 2.Wahl, wie bei den ersten von den US -Amerikanern gelieferten Raketenabwehrsystemen und hoffentlich auch keine versteckten „Pager-Manipulationen“.
      Die Israelis wollten während des 1.Irakmassakers unsere Patriot nicht mal geschenkt.
      Warum wohl? 😉
      Die waren damals für deren Zwecke ungeeignet. 🤣

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