Sieben Gründe, aus denen Mitarbeiter der Massenmedien wie Propagandisten handeln

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Quelle: Pixabay

Wenn man westliche Nachrichtenmedien kritisch beobachtet, fällt einem irgendwann auf, dass ihre Berichterstattung durchweg mit den Interessen des zentralisierten US-Imperiums übereinstimmt, und zwar fast genauso, wie man es erwarten würde, wenn es sich um staatlich gelenkte Propagandaorgane handeln würde.

Caitlin Johnstone hat im Westend Verlag ein »Kleines Erste-Hilfe-Büchlein gegen Propaganda« herausgebracht. Es hilft dabei, gegen den Schwachsinn unserer Zeit gewappnet zu sein.

Die New York Times hat jeden Krieg, den die USA geführt haben, zuverlässig unterstützt. Die westlichen Massenmedien konzentrieren sich überwiegend auf ausländische Proteste gegen Regierungen, die den Vereinigten Staaten missfallen, während sie den weit verbreiteten Protesten gegen mit den USA verbündete Regierungen weit weniger Aufmerksamkeit schenken. Wie bereits erwähnt: Das einzige Mal, dass Trump von den Massenmedien mit Lob überschüttet wurde, war, als er Syrien bombardierte, das einzige Mal, dass Biden von den Massenmedien verrissen wurde, war beim Rückzug aus Afghanistan. Den US-Medien ist es derartig gut gelungen, Saddam Hussein im Vorfeld der Invasion in den Irak mit den Anschlägen vom 11. September in Verbindung zu bringen, dass sieben von zehn Amerikanern noch Monate nach Beginn des Krieges glaubten, er habe etwas mit dem 11. September zu tun.

Dass diese extreme Voreingenommenheit auftritt, ist für jeden, der aufmerksam ist, offensichtlich und unbestreitbar, aber warum und wie sie auftritt, ist schwieriger zu erkennen. Die Gleichförmigkeit ist so vollständig und so konsistent, dass Menschen, die diese Muster zum ersten Mal bemerken, häufig annehmen, dass die Medien von einer kleinen, zentralisierten Behörde kontrolliert werden müssen, ähnlich wie die staatlichen Medien von offen autoritären Regierungen. Doch wenn man sich mit den Gründen für ihr Verhalten beschäftigt, stellt man fest, dass dies nicht der Fall ist.

Was man stattdessen findet, ist ein viel größeres, viel weniger zentralisiertes Netzwerk von Faktoren, die die Waage der Medienberichterstattung zum Vorteil des US-Imperiums und der Mächte, die davon profitieren, kippen. Einige davon sind in der Tat konspirativer Natur und geschehen im Verborgenen, aber die meisten sind im Wesentlichen ganz offen sichtbar.

I. Medienbesitzer 

Der offensichtlichste Einfluss auf die Massenmedien kommt daher, dass diese Medien in der Regel im Besitz und unter der Kontrolle von Plutokraten sind, deren Reichtum und Macht auf dem Status quo beruhen, von dem sie profitieren. Jeff Bezos ist Eigentümer der Washington Post, die er 2013 von der ebenfalls sehr wohlhabenden Graham-Familie kaufte. Die New York Times wird seit über einem Jahrhundert von der gleichen Familie geführt. Rupert Murdoch besitzt ein riesiges internationales Medienimperium, dessen Erfolg weitgehend den US-Regierungsbehörden zu verdanken ist8, mit denen er eng verflochten ist. Der Besitz von Medien ist an und für sich seit jeher eine Investition, die immensen Reichtum hervorbringen kann – »als hätte man eine Lizenz, sein eigenes Geld zu drucken«, wie es der kanadische Fernsehmagnat Roy Thomson einmal formulierte.

Bedeutet dies, dass wohlhabende Medieneigentümer ihre Mitarbeiter kontrollieren und ihnen vorgeben, was sie Tag für Tag berichten sollen? Nein. Aber es bedeutet, dass sie kontrollieren, wer ihr Unternehmen leitet, was bedeutet, dass sie kontrollieren, wer die Führungskräfte und Redakteure einstellt, die wiederum die Einstellung aller anderen Mitarbeiter des Unternehmens kontrollieren. Rupert Murdoch stand nie in der Redaktion und verkündete die Themen und Kriegspropaganda für den Tag, aber Ihre Chancen als fahnenschwingender Antiimperialist, einen Job bei der Murdoch-Presse zu bekommen, sind doch verschwindend gering.

Das bringt uns zu einem damit zusammenhängenden Punkt:

II. »Wenn Sie etwas anderes glauben würden, säßen Sie nicht hier.«

In einer kontroversen Diskussion zwischen Noam Chomsky und dem britischen Journalisten Andrew Marr im Jahr 1996 spottete Chomsky über das falsche Selbstbild von Mainstream-Journalisten, die sich generell als »kämpferischen Berufsstand« sehen, der »sich gegen die Mächtigen auflehnet«, und sagte, dass es für einen guten Journalisten fast unmöglich sei, dies in den Massenmedien der westlichen Welt in irgendeiner sinnvollen Weise zu tun.

»Woher wollen Sie wissen, dass ich mich selbst zensiere?«, wandte Marr ein. »Woher wollen Sie wissen, dass Journalisten …«

»Ich sage nicht, dass Sie sich selbst zensieren«, antwortete Chomsky. »Ich bin sicher, Sie glauben alles, was Sie sagen. Aber ich sage, wenn Sie etwas anderes glauben würden, säßen Sie nicht da, wo Sie jetzt sitzen.«

In einem Aufsatz von 1997 fügte Chomsky hinzu: »Der Punkt ist, dass sie nicht dort wären, wenn sie nicht schon bewiesen hätten, dass ihnen niemand sagen muss, was sie schreiben sollen, weil sie sowieso das Richtige sagen werden.«

III. Journalisten lernen das Gruppendenken der Etablierten, ohne dass es ihnen gesagt werden muss

Dieser »Du würdest nicht dort sitzen, wo du sitzt«-Effekt ist nicht nur eine persönliche Theorie von Chomsky; Journalisten, die einige Zeit für die Massenmedien gearbeitet haben, haben in den letzten Jahren immer wieder öffentlich zugegeben, dass dies der Fall ist, und meinten, dass sie sehr schnell gelernt haben, welche Art von Output ihrem Aufstieg auf der Karriereleiter hilft und welche ihn behindert, ohne dass sie ausdrücklich darauf hingewiesen werden müssen.

Während seiner zweiten Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2019 erzürnte Senator Bernie Sanders die Massenmedien mit einigen Kommentaren, in denen er die Washington Post (WaPo) beschuldigte, voreingenommen gegen ihn zu berichten. Sandersʼ Behauptung war völlig korrekt. Am heißesten und härtesten umkämpften Punkt der Präsidentschaftsvorwahlen 2016 stellte Fairness & Accuracy In Reporting fest, dass die WaPo innerhalb von sechzehn Stunden nicht weniger als sechzehn Hetzartikel über Sanders veröffentlicht hatte. Als Sanders auf diese offenkundige Tatsache hinwies, entfachte er eine emotionale Kontroverse über die Voreingenommenheit der Medien, die zu einigen hochkarätigen Stellungnahmen von Eingeweihten führte.

Dazu gehörten die ehemalige MSNBC-Reporterin Krystal Ball und der ehemalige Daily-Caller-Korrespondent für das Weiße Haus, Saagar Enjeti, die in einem Beitrag für die Onlineshow Rising von The Hill den subtilen Druck erläuterten, der auf sie ausgeübt wurde, sich der orthodoxen Gruppenmeinung anzuschließen.

»Es gibt einen gewissen Druck, sich mit dem Establishment gut zu stellen, um den Zugang zu erhalten, der das Lebenselixier des politischen Journalismus ist«, sagte Ball in dem Beitrag.

»Was meine ich damit? Lassen Sie mich ein Beispiel aus meiner eigenen Karriere anführen, denn alles, was ich hier sage, gilt ganz offen gesagt auch für mich. Anfang 2015 hielt ich bei MSNBC einen Monolog, den einige von Ihnen vielleicht gesehen haben, in dem ich Hillary Clinton geradezu anflehte, nicht zu kandidieren. Ich sagte, dass ihre elitären Verbindungen nicht zur Partei und zum Land passten, dass sie, wenn sie es versuchen würde, wahrscheinlich die Kandidatin sein und dann verlieren würde. Niemand zensierte mich, ich durfte das sagen, aber danach riefen die Clinton-Leute an und beschwerten sich bei der MSNBC-Spitze und drohten uns, während des bevorstehenden Wahlkampfs keinen Zugang mehr zu gewähren. Mir wurde gesagt, ich könne immer noch sagen, was ich wolle, aber ich müsse jeden Kommentar, der sich auf Clinton bezieht, mit dem Präsidenten des Senders absprechen. Da ich meinen Job behalten wollte, bin ich mir sicher, dass ich mich danach weniger kritisch über Clinton geäußert habe, als ich es vielleicht sonst getan hätte.«

»Das ist etwas, das viele Leute nicht verstehen«, sagte Enjeti.

»Es geht nicht unbedingt darum, dass einem jemand vorschreibt, wie man seine Berichterstattung zu gestalten hat, sondern darum, dass man, wenn man seine Berichterstattung auf diese Art und Weise gestalten würde, in dieser Einrichtung nicht eingestellt würde. Wenn Sie also nicht bereits in diesen Rahmen passen, dann ist das System so konzipiert, dass Sie nicht gehört werden. Wenn Sie etwas aber unbedingt trotzdem tun müssten, dann würden alle Anreizstrukturen rund um Ihr Gehalt, Ihre Beförderung und Ihre Kollegen, die Ihnen auf die Schulter klopfen, verschwinden. Es ist also ein System der Verstärkung, das dafür sorgt, dass man diesen Weg gar nicht erst einschlägt.«

»Richtig, und wie gesagt, das ist nicht unbedingt beabsichtigt«, fügte Ball hinzu. »Das sind die Leute, mit denen man sich umgibt, und so entsteht ein Gruppendenken. Und man ist sich bewusst, wofür man belohnt wird und wofür man bestraft oder nicht belohnt wird, das spielt definitiv eine Rolle, ob man es will oder nicht, das ist die Realität.«

Während der gleichen Kontroverse veröffentlichte der ehemalige MSNBC-Produzent Jeff Cohen in Salon einen Artikel mit dem Titel »Memo an Mainstream-Journalisten: Schluss mit der vorgetäuschten Empörung; Bernie hat recht mit der Voreingenommenheit«15, in dem er dieselbe Erfahrung eines »Gruppendenkens« beschrieb:

»Es geschieht aufgrund von Gruppendenken. Es geschieht, weil Top-Redakteure und Produzenten wissen, welche Themen und Quellen tabu sind, ohne dass man es ihnen sagt. Es bedarf beispielsweise keiner expliziten Anweisung, damit die einfachen Journalisten verstehen, dass die Geschäfte des Firmenchefs oder der Top-Werbekunden tabu sind, es sei denn, es wird Anklage erhoben.«

»Es ist keine Erinnerung nötig, um diese Verengung der Perspektive zu erreichen – die Auswahl all der üblichen Experten aus den üblichen Denkfabriken, die all die üblichen Dinge sagen. Denken Sie an Tom Friedman. Oder Barry McCaffrey. Oder Neera Tanden. Oder eines der Mitglieder des elitären Clubs, die sich in nationalen oder globalen Angelegenheiten immer wieder als absurd falsch erwiesen haben.«

Auch Matt Taibbi mischte sich in die Kontroverse ein, um den Effekt des Gruppendenkens in den Medien zu verdeutlichen. Er veröffentlichte einen Artikel im Rolling Stone über die Art und Weise, wie Journalisten zu der Erkenntnis gelangen, was ihre Karriere in den Massenmedien fördert und was nicht:

»Die Reporter sehen zu, wie guter investigativer Journalismus über ernsthafte strukturelle Probleme auf der Strecke bleibt, während im Layout unglaublich viel Platz für Trivialitäten wie Trump-Tweets und vereinfachte parteiische Geschichten gemacht wird. Niemand muss jemanden unter Druck setzen. Wir alle wissen, welche Meinungen in den Redaktionen gut ankommen und welche nicht.«

Und es ist wahrscheinlich erwähnenswert, dass Taibbi nicht mehr beim Rolling Stone arbeitet.

IV. Mitarbeiter der Massenmedien, die sich dem Gruppendenken nicht fügen, werden zermürbt und hinausgedrängt 

Entweder lernen Journalisten die Art von Berichterstattung, die ihre Karriere in den Massenmedien voranbringt, zu betreiben oder sie lernen es nicht und bleiben entweder an den Rand gedrängt und ungehört oder sie brennen aus und kündigen. Der NBC-Reporter William Arkin kündigte 2019 bei dem Sender und kritisierte in einem offenen Brief, dass NBC durchgängig »eine Politik befürwortet, die nur zu mehr Konflikten und mehr Krieg führt«, und beklagte, dass der Sender begonnen habe, »den nationalen Sicherheitsstaat selbst nachzuahmen«.

Arkin sagte, er sei oft eine »einsame Stimme« gewesen, wenn es darum ging, verschiedene Aspekte der US-Kriegsmaschinerie unter die Lupe zu nehmen, und sagte, er habe »jahrelang endlos mit MSNBC über alle Fragen der nationalen Sicherheit gestritten«.

»Wir haben dazu beigetragen, dass die nationale Sicherheit in der Welt zu so einer Art politischer Geschichte geworden ist«, schrieb Arkin. »Ich finde es entmutigend, dass wir nicht über die Fehler von Generälen und nationalen Sicherheitschefs berichten. Ich finde es schockierend, dass wir die fortgesetzte amerikanische Stümperei im Nahen Osten und jetzt auch in Afrika durch unsere lauwarme Berichterstattung im Wesentlichen billigen.«

Manchmal ist der Druck weit weniger subtil. Der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Journalist Chris Hedges verließ die New York Times, nachdem er von der Zeitung einen förmlichen schriftlichen Verweis erhielt, weil er in einer Rede am Rockford College die Irak-Invasion kritisiert hatte, und erkannte, dass er entweder aufhören musste, öffentlich über seine Überzeugungen zu sprechen, oder gefeuert werden würde.

»Entweder verpasste ich mir einen Maulkorb, um meiner Karriere treu zu bleiben … oder ich äußerte mich und erkannte, dass meine Beziehung zu meinem Arbeitgeber am Ende war«, sagte Hedges 2013. »Und so bin ich gegangen, bevor sie mich loswerden konnten. Aber ich wusste, dass ich nicht bleiben konnte.«

V. Mitarbeiter der Massenmedien, die zu weit aus der Reihe tanzen, werden entlassen

Diese Maßnahme muss nicht oft angewandt werden, aber oft genug, damit Menschen, die in den Medien Karriere machen, die Botschaft verstehen. So war es zum Beispiel, als Phil Donahue von MSNBC gefeuert wurde, weil er die Kriegstreiberei der Bush-Regierung im Vorfeld der Irak-Invasion ablehnte, obwohl er die besten Einschaltquoten aller Sendungen des Senders hatte. Oder 2018, als Marc Lamont Hill, Professor an der Temple University, von CNN gefeuert wurde, weil er sich in einer Rede vor den Vereinten Nationen für die Freiheit der Palästinenser eingesetzt hatte.

VI. Angestellte der Massenmedien, die sich dem Diktat anpassen, können ihre Karriere vorantreiben

In seinem 2008 erschienenen Buch Kriegsjournal: Meine Fünf Jahre im Irak schreibt Richard Engel von NBC, dass er alles tat, um in den Irak zu kommen, weil er wusste, dass dies seiner Karriere einen enormen Schub geben würde, und nennt seine Anwesenheit während des Krieges seinen »großen Durchbruch«.

»Im Vorfeld des Krieges war klar, dass der Irak ein Land war, in dem einige Karriere machen würden«, schrieb Engels. »Ich habe mich vor dem Krieg in den Irak geschlichen, weil ich dachte, dass der Konflikt der Wendepunkt im Nahen Osten sein würde, wo ich bereits sieben Jahre lang gelebt hatte. Als junger Freiberufler glaubte ich, dass einige Reporter bei der Berichterstattung über den Irak-Krieg sterben und dass andere sich einen Namen machen würden.«

Das gibt einem einen guten Einblick in die Art und Weise, wie ehrgeizige Journalisten planen, die Karriereleiter in ihrem Fachgebiet zu erklimmen, und zeigt auch, warum diese Typen immer so übereifrig in den Krieg ziehen. Wenn man weiß, dass ein Krieg die eigene Karriere vorantreiben kann, hofft man darauf und tut alles, was man kann, um ihn voranzutreiben. Das ganze System ist darauf ausgerichtet, die absolut schlimmsten Leute zu fördern.

Engels ist jetzt übrigens Chefkorrespondent von NBC.

VII. Bei öffentlichen und staatlich finanzierten Medien ist der Einfluss offensichtlicher

Wir haben also über den Druck gesprochen, der auf die Mitarbeiter der von Plutokraten geführten Massenmedien ausgeübt wird, aber was ist mit den Massenmedien, die nicht im Besitz von Plutokraten sind, wie NPR und BBC?

Nun, Propaganda gedeiht in diesen Institutionen aus offensichtlichen Gründen: ihrer Nähe zur Regierungsmacht. Bis in die 1990er Jahre hinein ließ die BBC ihre Mitarbeiter vom MI5 auf »subversive« politische Aktivitäten hin überprüfen und änderte diese Regelung offiziell erst, als sie dabei erwischt wurde. Der CEO von NPR, John Lansing, kam direkt aus den offiziellen Propagandadiensten der US-Regierung, nachdem er zuvor als CEO der US Agency for Global Media tätig war – und er war nicht die erste Führungskraft von NPR mit einem umfangreichen Hintergrund im staatlichen US-Propagandaapparat.

Bei den von der US-Regierung betriebenen Sendern wie Voice of America (VOA) ist die Kontrolle sogar noch offensichtlicher. In einem 2017 erschienenen Artikel in der Columbia Journalism Review mit dem Titel »Sparen Sie sich die Empörung: Voice of America war nie unabhängig«, merkte VOA-Veteran Dan Robinson an, dass sich solche Sender gänzlich von normalen Nachrichtenunternehmen unterscheiden und dass von ihnen erwartet wird, US-Informationsinteressen zu unterstützen, um Finanzmittel zu erhalten:

»Ich habe etwa 35 Jahre für Voice of America gearbeitet und war dort in verschiedenen Positionen tätig, als Chefkorrespondent für das Weiße Haus, Leiter des Auslandsbüros und Leiter einer wichtigen Sprachabteilung, und ich kann Ihnen sagen, dass zwei Dinge seit Langem wahr sind. Erstens: Die von der US-Regierung finanzierten Medien wurden ernsthaft schlecht verwaltet, eine Tatsache, die sie reif für parteiübergreifende Reformbemühungen im Kongress machte, die Ende 2016 ihren Höhepunkt fanden, als Präsident Obama den National Defense Authorization Act 2017 unterzeichnete. Zweitens besteht im Kongress und anderswo weitgehende Einigkeit darüber, dass diese staatlichen Sender als Teil des nationalen Sicherheitsapparats im Gegenzug für die weitere Finanzierung mehr tun müssen, um die Bemühungen zur Bekämpfung der Desinformation durch Russland, den IS und Al-Qaida zu unterstützen.«

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24 Kommentare

  1. Emmanuel Todd zu den Ursachen der Niederlage des Westens im Ukrainekrieg: „Sie konnten nicht genügend Waffen produzieren, weil der Westen zu spät erkannte, dass seine Industriekapazitäten in andere Länder, nach China und anderswo, abgewandert waren. Und die Sanktionspolitik scheiterte aus zwei Gründen. Erstens, weil Russland sich seit 2014 darauf vorbereitet hat … und zweitens, weil der Rest der Welt … sich nach und nach vorsichtig auf die Seite Russlands gestellt und ihm geholfen haben, den Sanktionen zu entkommen.“
    Warum ich das zu diesem Artikel schreibe? Nun, wenn man das genauer durchliest, sind es lauter Punkte, die eigentlich von der Presse frühzeitig hätten bekanntgemacht werden können, aber aus den im Artikel genannten Gründen nicht worden sind.

    1. Wäre es denn besser gewesen, sie hätten es erkannt und sich darauf vorbereitet, ohne die politischen Ziele zu ändern? These: Es hätte die Sache nur noch schlimmer gemacht.

    1. Ach du heilige Scheiße.

      Sie müssen wissen, ich sehe seit ein paar Jahren keine Staatspropaganda mehr und bin gerade über das Maß der Staatspropaganda aktuell schockiert.

      1. Ich wurde kurz nach Ostern sehr unfreiwillig (dank anwesender Verwandtschaft) zum Konsum des MDR genötigt, da ging es um die Explosionen in Frachtcontainern der DHL in Leipzig. Der Beitrag sprühte förmlich von Russenhass, so haben Recherchen irgendeines Medienunternehmens ergeben (nicht etwa Ermittlungen der Kripo), war der GRU der Urheber, natürlich ohne irgendeinen Beweis zu nennen, oder überhaupt den Anschein zu erwecken, man habe überhaupt einen und wie immer bei russischen Attentaten waren die glücklicherweise amateurhaft erfolglos, es gab nur Sachschaden, vor allem weil das ja gar keine russischen Agenten seien, sondern nur irgendwelche per Telegram angeworbenen Dullies, die man sozusagen auf der Straße aufgelesen hat. Wie so jemand mit ausschließlich Chat-Kontakten mitten in Deutschland an genug potenten Sprengstoff gelangt, einen Luftfrachtcontainer zu sprengen, wurde selbstredend auch nicht erwähnt und am Ende stand das Fazit, wortwörtlich vom Moderator so formuliert: „Russland greift uns an!!!“ – die pure Hetze!

          1. Oh weija. Tud mir Leid.

            Meinen Link würde ich selber als klar gefärbt einstufen. DIe ganzen Aussagen von Ihm sind ja komplett zusammegeschnitten.

            Sorry nochmal. Ich höre die You Tube Empfehlungen ja nur per Kopfhörer.

        1. Im DLF wurde gerade bei einem Beitrag zum Thema „Drohnen für die Bundeswehr“ und warum man jetzt eine andere Einstellung dazu habe (Angriff statt Verteidigung) vom Moderator so nebenhin eingeführt. „Als Putin dann den Westen angriff………“

          Das oder ähnliches kann man dort täglich hören.

  2. Der offensichtlichste Einfluss auf die Massenmedien kommt daher, dass diese Medien in der Regel im Besitz und unter der Kontrolle von Plutokraten sind, deren Reichtum und Macht auf dem Status quo beruhen, von dem sie profitieren.

    Genau dafür haben wir den ÖRR (m.W. der teuerste auf der Welt) er hat auch die größte Macht und manipuliert trotzdem am ungehemmtesten, bricht quasi täglich mehrmals den Rundfunkstaatsvertrag ohne Folgen befürchten zu müssen…

    Die USA, in denen die Medien viel privater sind, schaffen es wenigstens EINE ähnlich starke Gegenseite aufzubauen (sonst wäre Trump nicht an die Macht gekommen), bei uns sind Alternativmedien Nischenerscheinungen. Also irgendeine wichtige Kausalität fehlt bei der Analyse…

    Und da soll man nicht Anhänger von Verschwörungstheorien werden, jedem mit klarem logischen Verstand bleibt gar nichts anderes übrig!

      1. Danke für den Link, wenn ich das richtig verstehe, dann sieht Robert Stein das Problem in erster Linie im Konstruktivismus, also im Postmodernismus.

        Das ist m.E. zumindestens ein großer Teil der Antwort, man kann also sagen, dass Geistes“wissenschaftler“ (insbesondere Philosophen, Soziologen und wahrscheinlich „Politwissenschaftler“) und ihr Elfenbeinturm-Geschwätz einen guten Anteil an der Fehlentwicklung haben. Die halten „Wahrheit“ für eigentlich nicht existent und versuchen daher nichtmal mehr, sie anzustreben oder sich ihr anzunähern (ich hatte schon mit solchen unverantwortlichen Wunschdenkern zu tun). Da sie nichts anderes können, außer schwatzen, sind sie auch besonders oft in den Medien vorzufinden und missbrauchen ihre Macht, indem sie anderen eine Welt vorlügen, die sie gern hätten. Funktioniert natürlich meist nicht, reality is a bitch, aber bis eine Entwicklung scheitert, kann man eine Menge Schaden anrichten…

        Die Massenmedien bilden (noch) die Hauptsäule der Macht, nicht der Bürger ist Souverän, nichtmal die Politiker haben das Sagen, sondern es sind die Massenmedien, die alle vor sich hertreiben. Und wenn sich herausstellt, dass sie Schei**e gebaut haben, ändern sie (wie bei der Corona-Rochade) einfach über Nacht die Erzählung, ähnlich wie bei „1984“ von George Orwell und machen den Leuten, die sie gerade noch in ihre Richtung genötigt haben, plötzlich Vorwürfe. Sie selbst sind natürlich nie an etwas schuld, arbeiten ihr grandioses Versagen nie auf… und jeder der es vorher schon wusste, zählt nicht, denn man darf erst eine neue Meinung haben, wenn die Medien die Rochade ausgeführt haben, hatte man sie vorher schon, dann ist (und bleibt) man ein „Verschwörungstheoretiker“.

        Das ist aber nicht alles, denn die Geheimdienste wissen, dass es so ist (anders als die Öffentlichkeit) und haben daher überall in den Medien ihre Gewährsleute sitzen, insbesondere in den großen Nachrichtenagenturen (reuters und Co):
        https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Mockingbird

        Ein Teil, der seltener beleuchtet wird, aber der ziemlich sicher auch eine große Rolle spielt, sind die Logen und andere Kungelrunden (deren Existenz von den meisten Massenmedien ignoriert oder heruntergespielt wird). Dort werden die heißen und wichtigen Jobs vergeben, Intendantenstellen ausgehandelt, Chefredakteursposten besetzt und sich auf die zu verkündende Wahrheit geeinigt… dort sitzen natürlich auch Superreiche mit drin, aber auch alle, die sich für irgendwie wichtig halten: Manager, Politiker, Journalisten, Geheimdienstler usw. und auch Geschwätz“wissenschaftler“, wenn sie geschickt und willig sind, solche wie Yascha Mounk (man lese mal bei Wikpedia nach, wo der überall mit drin sitzt, obwohl m.E. reichlich qualifikationsfrei). Man kann das gut z.B. bei der Bilderbergkonferenz nachvollziehen, weil die die Teilnehmerliste veröffentlichen. Und die machen gar keinen Hehl daraus, dass sie bei ihren Workshops einen Konsens anstreben, der dann m.W. auch schriftlich an die Teilnehmer ausgegeben wird. Wer dagegen verstößt, darf damit rechnen, in Ungnade zu fallen, wird künftig geschnitten, nicht mehr eingeladen und sieht ziemlich sicher seinem Karriereende entgegen…

        Das ist alles sehr ernüchternd, wir werden massiv angelogen, seit Jahrzehnten. Immerhin gilt der Satz (angeblich von Lincoln):

        „Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen. „

        Die Widersprüche der medialen Darstellung zur Realität, werden mit jeder Krise unübersehbarer, die Kreise der Betroffenen, die die Seite wechseln, größer. DA liegt die Hoffnung (und die Angst der „Eliten“, die daher immer lauter nach Zensur und Kontrolle schreien)…

  3. Kein Problem, dann machen wir Menschen eben unsere alternative Medien auf und verdrängen diese toxische Konkurrenz eben vom Markt. Irgendwann werden die ganzen geframeten Schreiberlinge dann bei den alternativen vorstellig und dort können Sie es sich nun mal nicht mehr leisten voreingenommen zu berichten.

  4. „…..glaubte ich, dass einige Reporter bei der Berichterstattung über den Irak-Krieg sterben und dass andere sich einen Namen machen würden.«

    Und dann gab es noch die hier:

    „Der amerikanische Kriegsreporter Peter Arnett ist von dem Nachrichtensender NBC wegen kritischer Aussagen zum amerikanischen Vorgehen im Irak-Krieg gefeuert worden. Vor vier Jahren war die Reporterlegende bei CNN rausgeflogen.“

    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien-kriegsreporter-arnett-faellt-abermals-in-ungnade-192162.html

    oder den ZDF-Korrespondenten im Nahen Osten:

    „Nach eigenem Bekunden aus Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen (Eingriffe in die Pressefreiheit und Bündnisrücksichten) in Deutschland ließ Tilgner 2010 seinen Vertrag mit dem ZDF auslaufen. Tilgner kritisierte unter anderem, dass es seiner Ansicht nach im ZDF mangelnde Unabhängigkeit…..“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Tilgner

    Sie wurden gegangen oder gingen freiwillig.

    Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die Berichte von Peterr Scholl-Latour aus dem Vietnamkrieg. Sie haben u.a. dazu beigetragen, eine breite Widerstandsbewegung auf die Straße zu bringen. Jetzt hätte er keine Chance mehr. Wo ist heute der massenhafte Widerstand gegen den massenhaften Mord in……wissenschon. Verboten, kriminalisiert, delegitimiert…….

    https://www.deutschlandfunk.de/ulrich-tilgner-der-inszenierte-krieg-taeuschung-und-100.html

  5. Erklärt noch nicht die Geschwindigkeit von jetzt auf gleich (schaltung), seit Corona. Sowohl bei den Privaten als auch den ÖRR. Das war wie ein Schalter den man umgelegt hat.

    1. Die Konzernmedien sind über’s Geld gleichgeschaltet. Die Bonzen-Journalisten sind ausgewählt und gepimpert, alle anderen müssen jeden Tag um ihr Essen schreiben, sie sind Tagelöhner, die es nicht wagen können abzuweichen.

      Der Staatsfunk ist über geschickte Personalplazierung durch den Parteienfilz gleichgeschaltet. Oben gibt es nur absoluten Gleichklang, unten fliegt man raus, wenn man abweicht – bzw. bekommt als “Freier” einfach keinen Auftrag mehr.

      Auffällig ist, dass in beiden Strukturen die wenigen oben sich eine goldene Nase verdienen – beim Staatsfunk gerne über angebliche private “Produktionsfirmen”, die den Star dann zu Millionenbeträgen abrechnen. Wer absolut konform ist, und eine strikte Hand bei der Gleichschaltung führt, wird Millionär.

    2. Diese Beeinflussung wächst im Boden schon seit Jahrzehnten. Mit dem 24. Februar 2022 kam sie zur vollen Entfaltung. Jetzt nimmt sie allen anderen Pflanzen das Licht.

  6. Mit den Medien ist es wie mit den Glaubensgemeinschaften, man glaubt, was man hört und sieht, solange es nicht ans Eingemachte geht. Erst wenn es mal wieder in DE so aussieht wie in Gaza, fängt der Michel an zu denken. Die Chancen, daran etwas zu ändern, gehen nahe Null. Deutschland hatte im vergangen Jahrhundert (ab 1945) zwei mal die Chance, der Mittelpunkt eines friedlichen, demokratischen Europas zu werden und hat diese zwei mal vergeigt. Nun baut sich wieder Spannung auf. Wer nicht hören will, muss fühlen, und sei es zunächst „nur“ durch wirtschaftlichen Absturz. Die Welt hat sich geändert, Europa wird irgendwann betteln müssen, noch mitspielen zu dürfen. Der europäische „Friedensplan“ und die unerschütterliche Unterstützung Israels zeigen, dass keinerlei Lernfähigkeit vorhanden ist.

    1. Europa brauch nicht mehr betteln. Europa spielt nicht mehr mit. S. Empfang von Frankie-Boy Steinmeier in China und Anna&Lena in irgendwo Arabien vor einem oder anderthalb Jahren. Die eine haben sie, glaube ich, gar nicht vom Flughafen abgeholt, den anderen zwei Stunden oder so an der Gangway warten lassen. So sinngemäß war es, nach meiner Erinnerung. Nur unsere Politiker haben diesen Hinweis nicht verstanden. Waren es nicht die griechischen Götter, die den, den sie vernichten wollen, des Verstandes berauben?

  7. Laut Aussage von Martin Armstrong existiert gerade kein einziger Pensionsfonds in Europa der noch solvent wäre, und damit die Menschen (wegen Rentenlosigkeit) nicht mit Mistgabeln die Parlamente stürmen arbeiten unsere Politiker (wegen Verantwortungslosigkeit) gerade daran diese Katastrophe durch einen alles verzerrenden Krieg zu vertuschen.

    https://youtu.be/GQEgF41jD4A?t=827

    Noch Fragen? Die Katastrophe und der Kollaps werden nicht demnächst oder in einem weit entfernten Krieg eintreten sondern der ist schon längst da und niemand in Berlin hat den Arsch in der Hose diese Probleme zu benennen. Und Armstrong hat auch ein klares Datum für den Krieg genannt, „in ein paar Monaten schon“ zufällig ein paar Wochen nach Merz Antritt in Berlin. Fast wie ein Black-Rock-Plot das ganze.

  8. „Wenn man westliche Nachrichtenmedien kritisch beobachtet, fällt einem irgendwann auf, dass ihre Berichterstattung durchweg mit den Interessen des zentralisierten US-Imperiums übereinstimmt, und zwar fast genauso, wie man es erwarten würde, wenn es sich um staatlich gelenkte Propagandaorgane handeln würde.“

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    Sogar bei vordergründig völlig unpolitischen Themen sind unsere europäischen Medien streng transatlantisch und wie zentral gesteuert. Das fiel mir vor knapp 10 Jahren mal an einer „Wetter“-Meldung auf, die in der nachrichtenarmen Zeit „zwischen den Jahren“ Ende 2015 hierzulande die Runde machte. Die Meldungen lauteten unisono, daß „es am Nordpol jetzt so warm wie in (Süd-)Kalifornien sei“.

    Die Meldungen kann man anhand dieser Suchbegriffe heute immer noch finden. Zweierlei fällt sofort auf: Erstens der Alarmimus im Stile der Klimapropagandisten, und zweitens vor allem der Vergleich mit Kalifornien. Und zwar in praktisch allen Meldungen! Was hatte der da verloren? Wenn man mir als deutschem Leser eines deutschen Mediums eine Temperatur veranschaulichen wollte, wäre doch ein Vergleich mit einer deutschen oder europäischen Temperatur zielführender?

    Der Vergleich mit Kalifornien verriet den Ursprung der Meldung in den USA. Dort ergab der Vergleich Sinn, und zwar nur dort. Also selbst bei einer solchen, vergleichsweise unwichtigen Meldung griff man auf US-Quellen zurück. Das hat ja Routine, wie wir jeden Winter immer wieder erleben, wenn in den USA mal eine Schneeflocke hochkant steht – prompt gibt es Sondermeldungen über „Winterchaos“.
    Auch ein Charakteristikum eines Imperiums (USA) und seiner Vasallenprovinzen, wenn die Vasallen das imperiale Wetter melden. Denn daß umgekehrt die New Yorker in gleicher Weise das deutsche Wetter präsentiert bekämen, ist wohl unvorstellbar.

    Übrigens war das Ganze ein vergleichsweise harmloses Wetterphänomen, das alle paar Jahre mal vorkommt, wenn sich über den Nordatlantik mehrere Tiefdruckgebiete aufstaffeln, und so viel warme Luft nach Norden schaufeln. Ein paar Tage später ist das dann immer wieder vorbei. Die reale Temperatur am Nordpol hat damit nichts zu tun.

    Und die Meldung stimmte noch nicht mal! Also ja, es gab den Tiefdruckwirbel und die Luftbewegung, aber in Los Angeles (also in Südkalifornien) herrschten zu dem Zeitpunkt (ich hab extra nachgeschaut)Temperaturen von um die 20°C. Am Nordpol wurden wegen dieser Wetterlage dagegen nur Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Für diese Zeit (Polarnacht) war das viel, aber eben definitiv nicht „kalifornisch“!

    Qualitätsmedien!

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