
Die USA verlieren wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung, die von China nimmt zu. Mit Zöllen glaubt Trump, die amerikanischen Defizite und Staatsverschuldung beseitigen und den Lebensstandard der US-Bürger erhalten zu können. Wer steht besser da in diesem Kräftemessen?
Kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit hat Donald Trump ein Zollfeuerwerk gezündet. Angesichts seiner fast täglich wechselnden Beschlüsse über deren Verhängung, Erhöhung, Aussetzung und Rücknahme droht man, den Überblick zu verlieren. Hat er anfangs gegen Freund und Feind gleichermaßen die Zollkeule geschwungen, so stellt sich inzwischen China als das eigentliche Ziel seines Wütens heraus. Inzwischen ist die Inflation der Prozentwerte bei 145 angekommen, China hat mit 125 Prozent auf die amerikanische Eskalation geantwortet.
Heilung durch Zölle?
Da wütet jemand, der seinen Willen nicht bekommt und sich immer mehr in die Ecke gedrängt fühlt. „Donald Trump geht an die Weltwirtschaft heran, als wäre sie der New Yorker Immobilienmarkt“(1). Bisher hat China die Steigerungen immer mitgemacht – aus taktischen Gründen. Nun aber hat es sich aus der Zollspirale verabschiedet. Das chinesische Finanzministerium sieht in weiteren Steigerungen keinen weiteren Sinn mehr, denn amerikanische Waren seien in China „schon auf dem jetzigen Niveau praktisch unverkäuflich“(2).
Trump handelt emotional und selbstbezogen, China dagegen politisch. In dessen erster Amtszeit ist die chinesische Führung der Konfrontation mit den USA noch ausgewichen, jetzt aber will sie „bis zum Ende kämpfen“(3). Fünf Jahre später ist China dazu stark genug. Nach der Ansicht der chinesischen Führung hat das Land „seine Entwicklung durch Eigenständigkeit und harten Kampf erreicht, ohne sich auf die Gnade anderer zu verlassen“(4). Man scheint den Zeitpunkt für gekommen zu halten, den USA einen Wirkungstreffer zu setzen.
China erkennt, dass die USA schwächer sind, als Trump und seine Anhänger glauben. In amerikanischer Überheblichkeit unterliegen sie der Fehleinschätzung, „Amerika braucht andere Länder nicht in dem Maße, wie andere Länder uns brauchen“(5). Entweder Trump sieht nicht, wie weit die USA isoliert sind, oder aber er will es in seiner Uneinsichtigkeit nicht wahrhaben. Die US-Regierung hat es sich durch ihre rigorose Zollpolitik mit Freund und Feind gleichermaßen verdorben. Selbst die EU-Führung deutet inzwischen an, einen Ausgleich mit China finden zu wollen, zumindest was den Vertrieb chinesischer Autos angeht.
Trump scheint die Tatsache gar nicht zu verstehen, dass die Defizite und Staatsverschuldung, die er mit den Zöllen bekämpfen will, gerade Ausdruck amerikanischer Abhängigkeit sind. Die Handelsdefizite mit dem Rest der Welt zeigen, dass die USA außer Agrarprodukten und Waffen kaum noch Waren haben, die auf den Weltmärkten konkurrenzfähig sind. Deshalb steigen die Defizite. Die Welt kauft nicht mehr in den USA. Vielmehr kaufen die USA auf Pump im Rest der Welt.
Trump macht Geschäfte, China macht Politik
Diese amerikanische Verblendung und Uneinsichtigkeit nutzen China. Trump geht es in erster Linie um Persönliches, auch wenn er für den amerikanischen Arbeiter zu kämpfen vorgibt. Er will beweisen, dass er der größte Dealmaker ist: „Lass mich Euch sagen: Ihr verhandelt nicht so, wie ich verhandle“(6). Das glaubt er selbst. Doch China hat diesen Konflikt zu einem politischen erhoben. Den Chinesen geht es darum, die USA zu schwächen in dem Kampf, der so lange zwischen den beiden toben wird, wie die USA alles daransetzen, die Entwicklung Chinas aufzuhalten.
Denn dieses Verhalten – letztlich des gesamten politischen Westens – betrifft nicht nur China. Es betrifft die Länder der Dritten Welt, des globalen Südens, auch Russland, also fast die gesamte menschliche Schicksalsgemeinschaft, von der die Chinesen immer sprechen. Die Konflikte der NATO mit Russland und der USA mit China zeigen, dass die Menschheit an einem wichtigen Punkt ihrer Entwicklung angekommen ist. Es geht um nichts Geringeres als das gleiche Recht aller Völker, die eigene Entwicklung selbst zu bestimmen.
Das westliche Denken in Vorstellungen der eigenen Überlegenheit hat keine Grundlage mehr, weder das Denken der Kolonialherren gegenüber den Kolonialvölkern, noch das des höheren Lebensrechts der rassistischen Herrenmenschen und auch nicht mehr das der moralischen Überlegenheit der Wertemissionare. China und Russland, die über lange Zeit nicht ernst genommen wurden, sind inzwischen stärker als der politische Westen, Russland militärisch, China wirtschaftlich.
In der derzeitigen Schwäche der USA und des in sich gespaltenen Westens versucht China, andere Länder zum Widerstand gegen die USA zu organisieren und die Zusammenarbeit untereinander zu stärken. Wenn auch Trump zwischenzeitlich wieder zurückrudern musste aufgrund der Entwicklung an den Anleihemärkten und vermutlich auch zunehmender Kritik aus den eigenen Reihen, so sind seine Zölle für die meisten Staaten nur ausgesetzt und das auch nur für drei Monate.
Gerade die Verbissenheit und Besessenheit, mit der er China bekämpft, wecken Befürchtungen im Rest der Welt über die Schäden, die seine Maßlosigkeit anrichten können. Die unüberlegte Launenhaftigkeit seiner Entscheidungen verursacht Verunsicherung, was zu wilden Ausschlägen an den Börsen führt. Amerikanische Staatsanleihen verlieren an Ansehen bei den Käufern, der Dollar verliert an Wert. Was wird sein nach den drei Monaten?
Angesichts der Willkür, mit der Trump Zölle verhängt gegen Freund und Feind gleichermaßen, bringt es keine Vorteile mehr, Amerikas Freund sein zu wollen. Diese Verunsicherung versteht die chinesische Führung zu nutzen. Sie hat diesen Konflikt zu einem politischen erhoben, indem sie China zum Verteidiger der Welthandelsordnung macht und gleichzeitig den Völkern eine verstärkte Zusammenarbeit anbietet. Die USA in ihrem derzeitigen Zustand werden zum Auslaufmodell.
Fehlentscheidungen
Trumps unüberlegte und wenig durchdachte Schnellschüsse erweisen sich zunehmend als Belastungen. Die Märkte spielen immer weniger mit, teilweise spielen sie sogar verrückt. Besonders auffällig ist, dass gerade amerikanische Staatsanleihen, die bisher in jeder Krise als sicherer Hafen galten, die Gunst der Anleger verlieren. Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihe stieg am frühen Mittwoch „erstmals seit Januar kurzzeitig auf fünf Prozent. Zu Beginn der Woche hatte sie noch bei 4,4 Prozent gelegen.“(7)
Das ist genau das Gegenteil von dem, was Trump und seine Experten erreichen wollten: US-Staatsanleihen werden massiv verkauft. Das lässt ihre Kurse sinken, was zu steigenden Renditen führt. Das bedeutet, dass die USA bei Neuemissionen von vorne herein höhere Zinssätze anbieten müssen. Durch die Verkäufe fällt auch der Dollar. Beide Entwicklungen, der Anstieg der Zinsen und der Wertverlust des Dollars, sind besonders schädlich für die ohnehin schon sehr hohen Defizite der USA.
Dass diese Defizite die USA nun zu erdrücken drohen, ist nicht zuletzt das Ergebnis des Kapitalexports nach China, den die westlichen Regierungen ab den 1980er Jahren gefördert hatten. Die Verlagerung kostenintensiver Industrien ins Reich der Mitte führte zu einer Ausdünnung der industriellen Basis der amerikanischen Wirtschaft. Arbeitsplätze besonders in der Schwerindustrie gingen verloren. Das hatte auch Auswirkungen auf das Steueraufkommen und schwächte die Staatseinnahmen der USA.
Die amerikanische Regierung musste durch Kreditaufnahme an den Finanzmärkten die wegbrechenden Staatseinnahmen ersetzen, wollte sie nicht die Funktionstüchtigkeit des Staates und den Lebensstandard der Amerikaner allzu sehr senken. Hinzu kamen die gewaltigen Ausgaben für Rüstung und Kriege. Sie trieben die Verschuldung von Jahr zu Jahr auf neue Höchststände. Die Kriege gegen den Terror waren teuer und haben kaum Vorteile für die USA gebracht. Das gleiche gilt für die Konfrontation mit Russland.
Ungleichgewichte
Das ist die Ausgangslage für die USA in diesem Zollstreit, der sich immer mehr zu einem Konflikt mit China entwickelt. Es ist ein Kampf um die Aufrechterhaltung amerikanischer Vormachtstellung, dem aber auf Seiten der USA die wirtschaftliche Grundlage fehlt. Chinas Wirtschaft ist zwar abhängig von den USA, denn China ist der größte Exporteur der Welt. Aber im Gegensatz dazu sind die USA der größte Warenimporteur der Welt, und die meisten dieser Waren kommen aus China.
Zudem ist China auch einer der größten Investoren in amerikanischen Staatsanleihen. Es wäre ein leichtes für die chinesische Führung, durch massive Verkäufe dieser Anleihen die Zinsen für die USA an den Finanzmärkten in die Höhe zu treiben. Dieses Geschütz hat China noch gar nicht in Stellung gebracht. Wo also will Trump die Waren herholen für seine Bürger, wenn China, der größte Warenlieferant der Welt, nicht mehr liefert?
Denn im Gegensatz zu China haben die USA in den letzten Jahren kaum Handelsabkommen mit anderen Ländern oder Wirtschaftsregionen geschlossen. Insgesamt sind es vierzehn mit zwanzig Ländern, wobei das letzte 2018 mit Kanada und Mexiko abgeschlossen wurde. Das war aber nur eine Neuauflage des bisher bestehenden, kein neues, das zu einer Ausweitung amerikanischer Wirtschaftstätigkeit geführt hätte.
Wo also sollen neue Lieferketten geknüpft werden, wenn die zu China zerrissen wird? Die Covid-Pandemie hat gezeigt, wie verletzlich die Lieferketten sind und wie schwierig es ist, neue aufzubauen. Das dauert Jahre. Wo wollen die USA die Seltenen Erden für ihre Rüstung und IT-Industrie herbekommen? Denn für diese hat die chinesische Regierung als Reaktion auf die amerikanische Zollpolitik inzwischen Ausfuhrgenehmigungen erlassen.
Dagegen meldete das chinesische Handelsministerium im Januar dieses Jahres, dass China „23 Freihandelsabkommen (FTAs) mit 30 Ländern und Regionen auf fünf Kontinenten unterzeichnet hat und sein Freihandelsnetzwerk weiter ausbaut.“(8) Dazu gehört das Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), das weltweit größte Freihandelsabkommen, das China von Januar bis November 2024 einen Umsatz von 12 Billionen Yuan (1,7 Bill Dollar) bescherte, einen Anstieg von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Chinas Abhängigkeit vom US-Markt ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen zugunsten höherer Exporte in den globalen Süden. Im vergangenen Jahr hat das Land so viel exportiert wie nie zuvor. Dagegen gehen die Exporte der USA zurück, nicht nur in Richtung China, sondern weltweit. Das zeigen die Handelsungleichgewichte mit fast allen Staaten der Welt. Während China also in den letzten Jahren seine Abhängigkeit von den USA verringert hat, ist die der USA von China gewachsen.
Dass Trump über das Wochenende die Zölle auf elektronische Produkte senkte, ist das Eingeständnis, dass die USA ohne diese Importe nicht auskommen. Das zeigt die Veränderung der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse, die seit Trumps erster Amtszeit stattgefunden haben. Gleichzeitig hat die politische Führung in China Initiativen ergriffen zur Stärkung des Binnenkonsums, der eventuelle Rückgänge im Export umlenken soll. Diese Maßnahmen sind langfristig gedacht, nicht als Strohfeuer für die Dauer des Handelskonflikts.
Die Chinesen handeln besonnen und verstehen es sehr gut, Veränderung anzunehmen und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die USA wollen ihre Vormachtstellung erhalten, China will vom Wandel profitieren. Sein Verhalten ist überlegt und ruhig. All das hinterlässt den Eindruck, dass die Chinesen sich ihrer Sache sicher zu sein scheinen, dass sie diesen Konflikt gewinnen.
Fußnoten
(1) FAZ 4.9.2025 zitiert aus De Volkskrant: Diese Politik untergräbt die Macht der USA
(2) FAZ 12.4.2025: China erhöht Zölle auf US-Waren auf 125 Prozent
(3) ebenda
(4) ebenda
(5) FAZ 10.4.2025: Trumps Rückgrat
(6) ebenda
(7) Handelsblatt 9.4.2025: Ausverkauf an den Märkten erfasst US-Staatsanleihen
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
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Ich denke mal Trump wollte mit der altbewährten „Shock & Awe“-Taktik auch im Wirtschaftskrieg China zum Kleinbeigeben drängen…
Bei vielen anderen ist es gelungen, so verhandeln nun einige Staaten mit Trump um die zerstörerischen Zölle abzuwenden!
Aber vor allem an China wird die USA sich die Zähne ausbeißen, da Trump nicht realisiert hat, dass China bereits in vielen Gebieten den USA gegenüber weit überlegen sind!
Die USA benimmt sich so lange ich denken kann wie ein Schulhof-Rowdy! Kooperation? Tatsächliche Partnerschaft?Nein, nur Unterwerfung wird akzeptiert! Interessant wie die EU nun anfängt zu heulen…
Aber nun gibt es auf die Fresse, weil der Rowdy sich mit dem Falschen (China) angelegt hat…
> Die USA benimmt sich so lange ich denken kann wie ein Schulhof-Rowdy!
Richtig. Gegen deutlich schwächere war das noch nie anders. Wenn ich zurückblicke, hat mir deswegen Deutschlands Außen- und Europa-Politik bis vor dem 2+4-Vertrag so gut gefallen. Die Verschlechterung danach habe ich lange dem Politikerwechsel zugeschrieben, weil immer weniger WK2-Erfahrene beteiligt waren.
Anders als in Frankreich und England kam dann noch dazu, dass während der Zeit der betreuten Demokratie die USA deutschen Karrieristen verlockende Netzwerke zur Verfügung stellten, die diese gerne nutzen. Die Hauptmedien sind deswegen kaum noch zu irgendwas als zum Ärgern zu gebrauchen. So windelweich wie die SPD bei sozialen Themen ist, sind alle „regierungsfähigen“ Parteien bei Kriegen mit US-Bezug.
Trump wirkt wie ein Indikator, dass nicht nur die deutsche Außenpolitik gänzlich von den USA abhängig ist, sondern Frankreich und England nicht minder. Trump wäre für unabhängige Politiker eine Chance für EUropa, aber ganz offensichtlich kann keiner von ihnen ohne die USA aufrecht stehen oder versucht es zumindest nicht. Alles Hoffen wendet sich wie schon einmal ab 2017 auf den Folgepräsidenten, nur diesmal nicht so öffentlich, weil Trump enorm dazugelernt hat und diesmal nicht versucht hat, durch die Regierungs-Job-Vergabe die Gegenseite gütlich zu stimmen.
Russlands Widerstand hat dazu geführt, dass das Land nicht mehr als ein Spielball der USA angesehen wird. Jedenfalls von der US-Regierung. Die EUropäer sind zu verliebt in die alte Weltsicht oder haben schlicht nicht die Eigenkapazität in diesem Punkt ohne eine US-Regierung, die sie als väterlichen Freund ansehen können, umzudenken.
Ich bin auf die ersten Töne der kommenden Regierung gespannt. Scheint’s ist Taurus bereits ein Nicht-Thema.
Die einen Vielen betreiben Arbeitsakkumulation die anderen Wenigen betreiben Kapitalakkumulation! Der Begriff der Arbeitsakkumulation (chinesisch 英文, Pinyin laodong jilei) ist besonders in China gebräuchlich, das ist der kleine aber feine Unterschied.
Wenn man diese Begriffe benutzen will, würde ich noch die Wohlstandsakkumulation einführen.
Arbeitsakkumulation: Mit billiger Arbeit sorgen die asiatischen Billigproduzenten für Wohlstand bei den Käufern.
Der einseitige Geldfluss sind ein Indikator dafür.
Die Kapitalakkumulation findet immer nur an wenigen Stellen statt. Das ist bei den chinesischen, US-amerikanischen oder sonstigen Multimilliardären so.
China hat einen Geldumlauf, wie er früher auch in westlichen Staaten üblich war. Die Unternehmen nehmen Kredite für Investitionen auf, sobald die Produktion läuft, nimmt der Staat Steuern ein und finanziert dadurch seinen Haushalt.
Je mehr Macht die Unternehmen über die Politik erlangen, umso mehr geraten die Gesetze zu ihrem Vorteil. Ihre Steuern sinken. Sie können sich immer mehr auf Profitmaximierung statt auf Investitionstätigkeit verlegen. Sie sammeln Vermögen an. Das Geldwachstum und der -kreislauf wird mehr und mehr von staatlichen Kreditaufnahmen bestimmt.
Die US-FED hat Riesigehaufen Dollar-Staatsanleihe im Depots. Es zeigt sich, dass das kein limitierender Faktor ist. Biden hatte versucht, durch den Green-Deal die US-Wirtschaft wieder in den Investitionsmodus zu bringen. Trump versucht durch die Zölle Investition in neue US-Produktionsstätten zu ziehen.
Die Ansatzpunkte unterscheiden sich. Die Ziele sind ähnlich. In China werden die bahnbrechenden Erfindungen wie Autobatterien, die in 5 Minuten laden, gemacht. In welche Richtung die Entwicklung geht, ist klar. So lange die USA davon absieht, den nächsten Krieg zu provozieren, ist alles hinnehmbar.
Ich habe zur Sicherheit noch mal Copilot gefragt, aber China hält rund 760 Mrd Dollar Staatsanleihen, die FED mehrere Billionen. Die müssen nie zurückgezahlt werden. Was die Technologie angeht, ist China stark am Kommen, aber die USA haben immer noch die Herrschaft über den Welt-Finanzmarkt. Wenn es da zu Abstrichen kam, dann durch die Sanktionen der Vorgängerregierungen, die (glücklicherweise), wenn es gegen militärisch etwas leistungsfähigere Staaten geht, lieber in den Finanzkrieg ziehen als in echte.
Das schwächt aber insbesondere seit den Sanktionen gegen Russland die Macht der USA. Schon vor Jahren haben die USA die Lust an der WTO verloren, weil sie durch die Erzwingung immer mehr Mitgliedschaften dort an Entscheidungsmacht verloren haben.
Was weltweite Hegemonie der sozialen Netzwerke angeht, ist die USA führend. Musk hat auch die Chancen von Twitter/X tatsächlich wieder verbessert, das drohte zu einem reinen US-Demokraten-Meinungspool zu werden.
Den Chinesen tut der Zollkrieg sicher weh, aber wie der Autor denke ich, dass sie die Flexibilität haben, die Krise spielerisch zu ihren Gunsten zu wenden.
https://www.youtube.com/watch?v=43EB_tN0KWA&t=157s
Wenn Donald Trump in Gleichnissen spricht, benutzt er gern das Bild vom Kartenspieler, der gute oder schlechte Karten auf der Hand hat. Eine Betrachtung der seinen würde ergeben, dass er die Luschen hat, während die Asse alle bei den Chinesen sind.
Der coole Xi reist derzeit durch Südostasien, um zu fragen, ob man dort nicht lireber mit China Handel treibt, statt mit den verrückten Amerikanern. Beziehungsweise muss er da gar nicht fragen. Die kommen selbst auf diese Idee.
Xi wird nicht müde zu betonen, dass China, EU und USA zusammen arbeiten müssen, um dire Probleme der Welt zu lösen. In diesem Kontext ließen sich ja auch die anstehenden Fragen klären. Arbeitet China mit Dumpinglöhnen? Da könnte man über die WTO eine Einigung erzielen. Aber USA und EU wollen nicht. Pure Arrgoganz, die sie meinen, sich leisten zu können. Die Chinesen kennen das. Im Kern ist es die Ideologie der White Supremacy.
Diese Arrganz wird demnächst passend quittiert. Sie wollen es so.
> Wenn Donald Trump in Gleichnissen spricht, benutzt er gern das Bild vom Kartenspieler, der gute oder schlechte Karten auf der Hand hat. Eine Betrachtung der seinen würde ergeben, dass er die Luschen hat, während die Asse alle bei den Chinesen sind.
Die Zölle sind das Spiel mit den 340 Mio US-Konsumenten. Das funktioniert bei kleineren Ländern besser, als bei einem Land mit 1,4 Mrd.
Ich glaube Jens Berger hat das schon geklärt, dass bei Zollkriegen der direkte Gewinn immer beim importierenden Land liegt. Auf länger Sicht verliert die USA.
Rüdiger Rauls beschäftigt sich in seinem obigen Beitrag zwar mit Zöllen, nicht jedoch mit der Frage, was Geld als solches überhaupt ist.
Wir haben eben auch das Problem, dass Wahlen mit Parteispenden fragwürdiger Herkunft gewonnen werden und dass eben auch die wenigsten Wähler sich mit irgendwelchen Inhalten beschäftigen.
Professor Sinn: In wenigen Jahren ist unser System am Ende / Das muss Bundesregierung sofort ändern
https://youtu.be/PLbztLvva7o
Hierzu:
Hans-Werner Sinn sagt es im obigen Video, dass Deutschland das Land der ökonomischen Analphabeten ist.
Er bemängelt es eben auch, dass die Politik sich nach dem Willen der Wähler richtet. Hierbei gebe es aber das Problem, dass die Wähler nicht informiert sind.
Herr Sinn bemängelt etwa die Verbotspolitik etwa im Bereich der Energieversorgung.
Danach geht er etwa auf nicht funktionierende Marktprozesse ein.
Es sei eben ein Problem, dass Unternehmen dann irgendwann abwandern.
Insofern dürfe eben auch kein Geld ohne Arbeit gezahlt werden.
Alle müssten arbeiten, damit es Wohlstand gibt.
Herr Sinn sagt es zwar irgendwo richtig, dass der „Markt“ auf dem sozialen Auge blind ist.
Anders als wie Herr Sinn dies sagt, gibt es jedoch keinen Markt, weil Geld auch kein Tauschmittel ist.
Prof. Otto Steiger: Geld = Schuldendeckungsmittel
https://www.youtube.com/watch?v=gEdS8NvIg3o
weiteres Beispiel:
Friedrich Merz will Energiepreise senken
Zitat:
Ein zentraler Weg für mehr Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft soll die Senkung der Energiepreise sein.
Hierzu:
Unser Kanzler in spe geht fehlerhaft davon aus, dass Geld ein Tauschmittel ist.
Beim heutigen Fiatgeld gibt es jedoch keine Schnittstelle zwischen Real- und Finanzwirtschaft. Vielmehr basiert sämtliches Geld auf Schulden, weil Geld bei den „Kreditvergaben“ der Banken entsteht.
Herr Merz beschäftigt sich überhaupt nicht mit der Funktionsweise unseres Geldes:
wer macht etwa die Schulden, damit Geld entsteht?
der Staat als Schuldner damit Banken Geld in Umlauf bringen / bzw. Privatpersonen als Schuldner
Bei den heutigen Preisen geht es darum, dass wenige Superreiche und Konzerne einen Wettbewerb um die Schulden Dritter veranstalten, weil Geld etwas Ähnliches wie Dritter Schuld ist.
Der Staat macht immer mehr Schulden, damit immer wieder neu gedrucktes Geld in Umlauf gelangt. Die Banken stellen dem Staat das benötigte Geld (aus dem Nichts) zur Verfügung. Hierbei gibt es jedoch das Problem, dass der Staat seine vielen Schulden später nie wieder zurückzahlen kann.
Die von Friedrich Merz geforderten Preissenkungen bringen gar nichts. Stattdessen müsste er die Systematik vom „Schulden machen“, damit Geld entsteht, analysieren.
Wann aber ist beim Geld der spätere Schuldenabbau möglich?
Irgendwo ist es doch das im Umlauf befindliche Geld, das doch wegen der Art der Geldentstehung bei den Kreditvergaben der Banken eigentlich eher nur für eine Art Bezahlen mit Schuldscheingeld ausgerichtet ist, das allenfalls zum späteren Schuldenabbau berechtigt.
Weil aber wenige Superreiche und Konzerne dermaßen viel Geld „besitzen“ und einnehmen, das doch ursprünglich sehr viele Dritte bei ihren Kreditaufnahmen bei den Banken in Umlauf gebracht hatten, bleibt die breite Bevölkerung mit der Zeit dauerhaft auf immer größeren Schuldenbergen sitzen und sie muss für ihre vielen Schulden vor allem auch noch Zinsen bezahlen. Dadurch wird es für die breite Bevölkerung mit der Zeit immer schwieriger, mit normaler Arbeit ein Einkommen zu erzielen.
Dirk Müller: Gesamtschulden im System
https://www.dailymotion.com/video/x6qg286
Leistungslose Einkommen sind extrem ungleich verteilt:
Der Konsummotor der Volkswirtschaft wird durch die viel zu hohen „leistungslosen“ Einkommen weniger Wohlhabender ausgebremst. Jetzt bleibt den öffentlichen Haushalten nur noch die fehlerhafte Möglichkeit, dass sie mit einer künstlichen Ausweitung ihrer Neuverschuldung ein künstliches Wachstum generieren. Dies ist dann irgendwo der „Wachstumszwang“ unseres Geldes.
Bei unserem völlig falschen Geld- und Bankensystem ist der spätere Schuldenabbau nur bei dem nicht besonders wahrscheinlichen Ereignis möglich, dass die Geldbesitzer ihr Geld später irgendwann wieder ausgeben.
Wegen der extremen Ungleichheit ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass vor allem auch die extrem reichen Geldbesitzer ihr vieles Geld später irgendwann wieder ausgeben. Vielmehr nutzen die „reichen“ Geldbesitzer ihr vieles Geld vor allem dazu, um der breiten Bevölkerung den „Marktzutritt“ zu erschweren.
Sich also mit bloßen Preissenkungen zu beschäftigen, wie Friedrich Merz dies tut, ist sinnlos, solange man sich nicht mit der Frage beschäftigt, was Geld als solches überhaupt ist.
Die von Friedrich Merz angestrebten Preissenkungen ändern also nichts daran, dass wir ein Wirtschaftssystem haben, bei dem die Reichen im Sinne eines Selbstzwecks einfach nur immer reicher werden.
weiteres Beispiel:
Merz zu VW-Plänen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig genug
Hierzu:
Diese Themenarbeit von Friedrich Merz lässt es unberücksichtigt, dass Geld sich nicht für einen Wirtschaftswettbewerb eignet, weil Geld in Wirklichkeit Dritter Schuld ist.
Die heutige Praxis sieht so aus, dass die öffentlichen Haushalte Steuergelder verschwenden, damit sie immer wieder einen Grund haben sich Geld von den Banken zu „leihen“, das die Banken jedoch aus dem Nichts verleihen.
Dabei sind es immer alle Bürger, in deren Namen die Politik Schulden macht, damit Geld in Umlauf gelangt.
Es gibt dann zwar einen Wirtschaftswettbewerb, jedoch wird dieser nicht mit dem Fleiß der Einzelbürger, sondern mit der Macht, etwa von Superreichen und Konzernen gewonnen.
Wenn dann wieder Geld fehlt, dann verschwenden die öffentlichen Haushalte wieder Steuergelder, damit sie einen Grund haben sich Geld zu „leihen“, das die Banken aus dem Nichts in Umlauf bringen, und dann ist doch wieder Geld da.
Anstatt darüber nachzudenken, was passieren müsste, damit die volkswirtschaftliche Geldmenge nicht immer weiter ansteigt, will Herr Merz für eine „starke Wirtschaft“ sorgen, bei der es aber niemand so richtig weiß, welchen volkswirtschaftlichen Nutzen diese Wirtschaft haben könnte.
Was will Friedrich Merz mit der Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie erreichen?
Was nützt etwa eine starke Automobilindustrie, wenn es wegen steigender Mietpreise in Deutschland dann auch immer mehr Pendler geben muss?
Was haben wir von einer „starken“ Automobilbranche, wenn wir unsere Pkw’s in Wirklichkeit dazu verwenden müssen, damit wir unsere Arbeit dazu einsetzen müssen, damit wenige Ultrareiche im Sinne eines Selbstzwecks ihre Profite maximieren können?
Wie aber entstehen Preise?
Sind sie das bloße Aufeinandertreffen von Angebot und Nachfrage?
In Wirklichkeit stehen beim heutigen Wirtschaftswettbewerb vergleichsweise wenige Akteure der Wirtschaft im Wettbewerb, um im Sinne eines Selbstzwecks völlig sinnlos immer mehr von dem vielen Schuldscheingeld einzukassieren, das die öffentlichen Haushalte mit ihren völlig unglaublichen Schuldenorgien mit Steuergeldverschwendung etc. immer schneller in Umlauf bringen.
Dabei bleibt die breite Bevölkerung mit der Zeit dauerhaft auf immer größeren Schuldenbergen sitzen und sie muss für diese vielen Schulden auch noch Zinsen bezahlen.
Aber der Staat schuldet seine vielen Schulden bequem um und dann ist doch wieder Geld da.
„Hans-Werner Sinn sagt es im obigen Video, dass Deutschland das Land der ökonomischen Analphabeten ist.
Er bemängelt es eben auch, dass die Politik sich nach dem Willen der Wähler richtet. Hierbei gebe es aber das Problem, dass die Wähler nicht informiert sind.“
Tatsächlich ist das so? Dass sich die Politik nach dem Willen der Wähler richtet, muss mir die letzten Jahre entgangen sein. Wenn die Politik das tun würde, wären die Einbrüche der etablierten Parteien bei den Wahlen wohl weniger drastisch ausgefallen. Die Politik richtet sich nach dem Willen einer zahlenmäßig eher kleinen Lobbyisten Gruppe aus. Hans-Werner Sinn lag mit seinen Analysen schon in der Finanzkrise 2007/08 sehr weit neben der Realität.
„Hierbei gebe es aber das Problem, dass die Wähler nicht informiert sind.“
ROFL. Die Wähler sind nicht uninformiert, sondern desinformiert. Das ist ein erheblicher Unterschied, denn Desinformation führt in die Irre.
Was mich stört, ist die Unterstellung irrationaler und emotional geleiteter Politik bei der amerikanischen Führung. Das halte ich für falsch, sondern im Gegenteil ist dieser Politikstil eben nicht durch Diskussion, Ausgleich und Kompromiß geprägt (wie hierzulande noch zu beobachten), sondern das ist ein Politikstil, wie ihn Milliardäre in ihrem Geschäftsleben gelernt und eingeübt haben: nackte Gewalt und (auch vermeintliche) Überlegenheit in brutaler Form einzusetzen. Das wird Trump auch so von seinem Beraterteam zugestanden, welches die ZIELE dieser Politik erkundet und festlegt, aber ihm beim Weg dahin (der Verfahrensweise) freie Hand lassen muss. Disclaimer: man darf Ziel und Weg im Wirtschaftsleben nicht vermischen (in der Propaganda ist diese Vermischung aber ein Muss).
Und es dürfte jedem einleuchten, daß Milliardäre nun eben mal Politik nur für Milliardäre machen.
Was die Exportstrategie der USA betrifft, würde ich auch noch ergänzen, daß der überwiegende Teil der Exporteinnahmen aus DIENSTLEISTUNGEN resultiert, also immateriellen Exporten: Bankwesen, Software, SocialMedia, Werbung, Kultur… Darf man imho nicht kleinreden, denn das sind (wie auch das Militär, nur in anderen Feldern) dominanzerzeugende Netzwerke. Sie werden eingesetzt, um die modernen Formen neokolonialistisches Ausbeutung zu betreiben: Brain Drain, migrantische Billigstarbeitskräfte, billige Rohstoffe aus der dritten Welt durch Freihandelsabkommen und billige Waren und Komponenten (nicht nur aus China).
„Unterstellung irrationaler und emotional geleiteter Politik bei der amerikanischen Führung“
Ehrlich gesagt, kann ich da wenig Rationales erkennen in Trumps Politik und auch jener Kräfte, die ihn unterstützen. Man kann natürlich viel vermuten, aber wo sehen SIE die Ansätze einer rationalen Politik?
Wir müssen vorsichtig sein in der Beurteilung solcher Handlungen. Es herrscht in den alternativen Kreisen hierzulande eine Sichtweise gegenüber dem Handeln der Herrschenden, die ich mal als alternatives Untertanendenken bezeichnen möchte. Dabei möchte ich Ihnen nicht zu nahe treten und Sie als Untertan bezeichnen. Aber es herrscht eine gewisse Stimmung und Haltung bei vielen Kritikern, die in allem, was die Herrschenden machen, einen überlegenen und wohl durchdachten Plan vermuten. Das ist aber nicht der Fall!
Trotzdem fühlt sich so mancher wohl bei diesem GEdanken und natürlich auch ganz besonders bei dem Gedanken, dass er dieses hinterhältige Treiben durchschaut. Das ist Selbstbetrug!
Die Herrschenden und die Milliardäre sind NICHT klüger als wir, die NICHT-Milliardäre. Sie sind reicher und mächtiger, aber nicht klüger. Klüger wären wir Nicht-Milliardäre, wenn wir in der Lage wären, uns um unsere Interessen zu organisieren. Denn wir sind mehr. Unser einziger Nachteil, dass wir das nicht tun: Wir finden nicht zusammen.
Hinzu kommt, dass vieles von dem, was die Mächtigen tun, nicht in unserem Interesse ist. Wie SIE richtig sagen; Milliardäre machen Politik für Ihresgleichen. UNd dennoch wollen sie Politik für die einfachen Leute machen. DAs betont Trump immer wieder. Das wollen viele Kritiker nicht wahrhaben, weil sie verfangen sind in der Vorstellung, dass Milliardäre ganz genau wissen, was ihr Klasseninteresse ist und sie nur dieses Klasseninteresse im Auge haben. Trump will Politik machen für die einfachen Leute, für den amerikanischen Arbeiter. Das betont er immer wieder. Aber er macht diese Politik so, wie er glaubt, dass es für den amerikanischen Arbeiter das beste ist. DAs aber aus seiner Warte als Milliardär.
Wir verrennen uns, wenn wir hinter allem, was Herrschende und Milliardäre machen, immer nur Klasseninteresse sehen oder schlimmer noch die Heimtücke eines abgefeimten Plans. Die Trumps pflegen einen anderen Politikstil wie andere Teile der herrschenden Klasse. Andere Milliardäre wie die aus dem Silicon-Valley gehen wieder anders vor. Sie versuchen, die Leute um den Finger zu wickeln, geben den guten Kumpel von nebenan. Trump dagegen macht Politik als wäre er noch auf dem New Yorker Immobilienmarkt. Deshalb scheitert er ja auch in den meisten Belangen. Auf dem Immobilienmarkt konnte er sich mit Gewalt durchsetzen und mit der Macht des Stärkeren und den GEsetzen im Rücken. Das geht in der Weltpolitik, besonders gegenüber Russland und China nicht. Diese sind ihm gewachsen und können ihm viel mehr entgegensetzen als der New-Yorker Handwerker, dessen Rechnungen er einfach nicht bezahlt. Deshalb holt er sich immer wieder blutige Nasen und muss Zölle zurücknehmen oder sonst wie zurückrudern. Denn die große Politik ist nicht der New Yorker Immobilienmarkt.
Aber auch für uns als Mitglieder der NICHT-herrschenden Klasse gilt dasselbe. Die Trumps sind keine Übermenschen. Sie sind nicht klüger als wir. Sie sind in derselben gesellschaftlichen Nährlösung aufgewachsen wie wir. Sie haben dieselben Unterrichtsinhalte gelernt wie wir. Sie haben das gleiche Fernsehprogramm gesehen, die selben Nachrichtensendungen. Sie haben dieselben kulturellen Eintopf gelöffelt wie wir, dieselbe Geschichte gelernt wie wir, dasselbe gesellschaftliche Denken wie wir, . Auch wenn es das Denken der Herrschenden ist, das wir alle verinnerlicht haben, so heißt das doch nicht, dass die Milliardäre davon schlauer werden und die Nicht-Milliardäre blöder. Das herrschende Denken verdummt, aber es verdummt auch die Herrschenden. Alle großen Niederlagen der herrschenden Klasse nach den 2. Wk von Vietnam über den Krieg gegen den Terror und dem jetzigen in der Ukraine waren Ergebnisse von Fehleinschätzungen, von falschem Glauben an dei eigenen Fähigkeiten und von falschen Vorstellungen über die Wirklichkeit.
Lassen Sie uns nicht selbst dummer machen als die Herrschenden. Denken wir nicht wie Untertanen, die den Herrschenden unterlegen sind. Beobachten wir ihr Treiben und versuchen zu verstehen, was sie antreibt und was sie auch untereinander entzweit. Und vor allem: Versuchen wir unsere Interessen in diesem politischen Wirrwarr erkennen und unsere Sichtweisen als Nicht-Milliardäre zu entwickeln, unser Verständnis von der Welt verbreiten und uns um UNSERE Interessen zu kümmern und zu organisieren.
Wie ich es von Ihnen, Herr Rauls gewohnt bin: Eine sehr gute Analyse. Trotzdem erlaube ich mir einige Ergänzungen.
Das, was sich jetzt – eigentlich schon in Trumps erster Amtszeit – in den USA, in deren geopolitischer Politik, widerspiegelt, sind für mich der Beweis für eine Spaltung innerhalb der herrschenden Kreise in den USA, die offen zutage getreten ist. Im Zentrum dieser Spaltung stehen Meinungsverschiedenheiten darüber, wie die langfristige Krise des US-Kapitalismus gelöst und Chinas Aufstieg in der Weltwirtschaft begegnet werden soll. Die Trump-Administration orientiert sich an früheren Vorgängen der Nixon-Ära. Nixon reiste damals, zu Zeiten der SU, nach China um einen Keil zwischen die beiden Länder zu treiben. Heute umgarnt Trump Russland. Diesmal mit dem Ziel, Russland von China zu isolieren, von dem jeder in der Klasse der Kapitalisten weiß, dass China der wahre Konkurrent für die Monopolherrschaft ist.
Das ist ein scharfer Bruch mit dem bisherigen (Obama/Biden) außenpolitischen Establishment in den USA, das hat ja jahrelang versucht Russland als Hauptfeind militärisch und auch wirtschaftlich zu schwächen. Wie das geschah ist hier nicht das Thema und sollte allseits bekannt sein.
Die Trump-Administration und der rechtsextreme Teil des Kapitals, der steht ja hinter ihm, entscheiden jetzt anders. Koste es was es wolle, China muss in die Knie gezwungen werden. Daher das „auf Putin zugehen“.
Es ist m.E. der letzte Versuch, China am wirtschaftlichen Aufstieg – was aber verlorene Mühe ist, wie R.R. ausgezeichnet darlegt – zu hindern. Jetzt sind es Zölle, Sanktionen und andere Maßnahmen, in der Endkonsequenz wird aber vom „kalten Krieg“ in einen „heißen Krieg“ übergeleitet werden müssen. Das gilt es zu verhindern.
Zum Schluss zitiere ich kurz einen chinesischen Wissenschaftler:
“ Chinas System und seine Methoden mögen nicht unbedingt auf andere Länder übertragbar sein, aber die in ihnen steckenden konfuzianischen Ideen, wie „die Wahrheit gilt es in den Tatsachen zu suchen“ mögen andere Länder inspirieren.“
China ist wirtschaftlich nicht (mehr) zu schlagen, auch nicht einzuhegen. Und sollte nach den Worten Putins auch die Freundschaft dieser beiden Völker – anders als in der Vergangenheit – in Zukunft unverbrüchlich sein, dann ist China auch jetzt schon militärisch nicht zu besiegen.
In die Trump-Administration sollte Vernunft einkehren. Holzhammermethoden gehören der Vergangenheit an,
die Kolonialzeit ist vorüber.
Es sind nur Ergänzungen. Unzureichende. Es sind keine Verbesserungen, oder gar kritische Töne im Bezug auf den Artikel. Da gibt es nichts zu kritisieren.
„Die Trump-Administration orientiert sich an früheren Vorgängen der Nixon-Ära. Nixon reiste damals, zu Zeiten der SU, nach China um einen Keil zwischen die beiden Länder zu treiben. Heute umgarnt Trump Russland. Diesmal mit dem Ziel, Russland von China zu isolieren, von dem jeder in der Klasse der Kapitalisten weiß, dass China der wahre Konkurrent für die Monopolherrschaft ist.“
Ich sehe keine Hinweise darauf, dass Trump sich an Nixon orientiert. Bisher habe ich diesbezüglich keine Äußerungen von ihm oder seinem Umfeld gehört. Ich sehe auch nicht, dass T. über so viel historisches Bewusstsein verfügt oder gar so strategisch denkt, die Russen und die Chinesen voneinander zu entzweien. Ich sehe es nicht, dass Trump ein politisch denkender Mensch ist. Er ist eher der Stammtischbruder, der glaubt, alles in der Welt zurechtrücken zu können, indem er auf den Tisch haut. So tritt er ja auch überall auf, droht, schüchtert ein und macht Erlasse wie z.B. die Zölle, die dann aber an der Wirklichkeit ihren Meister finden. Er will China bekämpfen, das sehe ich genau so wie Sie. Aber damit steht er eigentlich ziemlich alleine – auch in den USA. Die Vertreter der Wirtschaft, besonders solche, die geschäftlich eng mit China verbunden sind, stehen nicht auf seiner Seite, und das sind die meisten. Die amerikanische Wirtschaft ist ohne China nicht mehr denkbar. Da irrt Trump und folgt irgendwelchen eigenen Hirngespinsten.
Er hatte zwar die Unterstützung auch besonders von den amerikanischen Arbeitern im Rostgürtel, die auch der Meinung sind, dass die Chinesen ihnen die Arbeitsplätze gestohlen haben. Aber diese Arbeiter sind auch Konsumenten. Mal sehen, wie viel Rückhalt Trump bei ihnen noch haben wird, wenn die Preise aufgrund der Zölle besonders auf chinesische Waren ansteigen werden. Denn diejenigen, die ihre Arbeitsplätze angeblich wegen der Chinesen verloren haben, haben sie bereits verloren. Sie können durch die Chinesen nichts mehr verlieren. Aber sie werden sicherlich nicht begeistert sein, wenn nun die Handys, Medikamente, Unterhaltungselektronik, IKühlschränke und was sonst noch aus China kommt, aufgrund der Zölle teurer werden.
„Die Trump-Administration und der rechtsextreme Teil des Kapitals“
Ich sehe da kein Links-Rechts-Schema. Sicherlich haben all diese Akteure ihre besonderen Vorlieben bei den einzelnen politischen Themen. Aber die scheinen mir doch immer sehr schnell zu wechseln, je nachdem was dem Geschäft zuträglich ist. Denken Sie nur an Musk, der in der ersten Amtszeit von Trump einer seiner Kritiker war und deshalb von manchen als links eingeordnet wurde. Nicht weil er entsprechende Ansichten vertrat sondern eher, weil er gegen Trump war. Ähnlich ist es ja auch mit Rubio. Und nun sind beide so etwas wie beste Freunde, wenn man solche Begriffe in diesem Umfeld überhaupt verwenden kann. Ich denke, dass bei all diesen Leuten wenig an politischem Bewusstsein vorhanden ist. DA sind eher Meinungen, Strömungen, Moden und Zeitgeist, aber nichts Handfestes, das Krisen überdauert.
@ Rüdiger Rauls:
Es mag zutreffen, das Trump sich nicht an der damaligen Politik Nixons orientiert, es war von mir auch nur als Hinweis darauf gedacht das wir in der jetzigen Politik (Außen) der USA, nichts grundlegend Neues sehen.
Ich kann Ihrer Äußerung, Trump sei kein politisch denkender Mensch, eher ein Haudrauf, ein Stammtischbruder, nicht zustimmen. Wenn wir uns darauf verständigen können das es – wie in allen kapitalistischen, imperialistischen Nationen – auch unter den Herrschenden, Fraktionen gibt, also völlig unterschiedliche Interessen, dann macht Ihre Einschätzung Trumps wenig Sinn.
Trump hat einen eigenen, seltsamen Politikstil, er redet und handelt heute so, morgen entgegengesetzt. Das ist nicht außergewöhnlich. Nicht bei kapitalistischen Politikern. Ich erinnere an den Satz Adenauers: „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“
Wenn die US-Administration weiterhin der Hegemon bleiben will, dann muss zwingend der letzte Versuch einer Umsteuerung vorgenommen werden. Das ist die Aufgabe die Trump übertragen wurde. MAGA ist nur eine Beruhigungspille fürs Volk. Und das verantwortliche Personen innerhalb dieser Administration auch mal über Kreuz lagen/liegen, all das gehört zum Geschäft.
China ist der Hauptgegner. Wie ist dieser Gegner in die Knie zu zwingen? Sicherlich in dem Versuch, dass keine Milliarden an $ völlig sinnlos – der Krieg ist verloren – in der Ukraine versenkt werden. Die maßgeblichen Leute bei den Republikanern haben das erkannt, setzen andere Prioritäten, konzentrieren sich auf das kommunistische China und fahren eine Politik, ich nenne es mal Zuckerbrot und Peitsche. Zuckerbrot für die russische Föderation, Peitsche den Chinesen. Das das alles auf Sand gebaut ist, nicht funktionieren wird…. geschenkt. Aber, und das ist mein Ansatz: Trump mag ein Deal Maker sein, dumm ist er nicht. Er ist gefährlich. Aber das sind alle US-Präsidenten. Die USA sind insgesamt auf verlorenem Posten, sie sind militärisch wie wirtschaftlich im Niedergang. Das macht diese Nation noch unberechenbarer, noch kriegslüsterner – obwohl im Falle Russlands mit dem Palmenwedel gewunken wird – es wird alles nichts nützen. Trump ist nichts anderes als der letzte Versuch. Da nimmt das Kapital sogar in Kauf das er rumpoltert. Bei Teilen des Volkes – des debilen Volkes – kommt das an. Noch.
Ein Aussenminister Singapur’s sagte mal sinngemaess “ das 21. Jahrhundert wird das chinesische Jahrhundert sein.“
Wer das war weiss ich nicht mehr.
Habe uebrigens heute auf GlobalTimes einen schoenen Artikel gelesen von
der „Anstrengung eines Mannes, der mit seiner Frau in Xinjiang 41 Jahre lang eine 34 kilometerlange Gruene Mauer errichtet hat.“
Seine Soehne und die Dorfbewohner haben ihm am Schluss dabei geholfen und fuehren das Projekt weiter!
https://www.globaltimes.cn/page/202504/1333025.shtml
Gibt es sowas auch aus dem Westen zu berichten?
Auch die deutsche Industrie ist nicht einfach dazu zu bewegen, sich für die Amerikaner zu entscheiden. Aber offenbar können unsere Politiker nur Propaganda.
Konflikt um das Chinageschäft
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9951
Es scheint die einhellige Meinung zu herrschen, dass Zölle schlecht wären. (Siehe Begriffe wie „Zollkeule, Zölle, Gegenzölle, Zollchaos, …“ und deren Kontexte).
Ja! Zölle sind schlecht. Schlecht für Milliardäre, internationale Konzerne, Globalisten, Möchtegern-Weltbeherrscher, Aktionäre, Rentiers, Finanzkapitalisten, Geostrategen.
Und was für die schlecht ist, ist für mich gut.
Ich war und bin gegen „Freihandel“ und unbegrenzten weltweiten Warenhandel, denn genau dieser weltweite, unbeschränkte Warenhandel ermöglicht unverschämten Reichtum und die irre Macht Weniger.
Brauche ich Zwiebel und Äpfel aus Neuseeland in deutschen Supermärkten? Müssen Waren einmal um den ganzen Erdball herumtransportiert werden, die auch heimisch produziert werden können?
Welthandel zerstört Umwelt, Lebensräume, vernichtet Ressourcen, ist verantwortlich für riesige Mengen sinnlos verbranntem Erdöl. Monokulturen, abgeholzte Regenwälder, industrielle Landwirtschaft sind direkte Begleiter des Welthandels.
Jede Barriere gegen einen grenzenlosen Welthandel ist für mich nur zu begrüßen. Selbst wenn die Barriere auf Trumps Mist gewachsen ist …
@ knackwurst
Korrekt!
Zitat aus dem Artikel: „Die Märkte spielen immer weniger mit, teilweise spielen sie sogar verrückt. Besonders auffällig ist, dass gerade amerikanische Staatsanleihen, die bisher in jeder Krise als sicherer Hafen galten, die Gunst der Anleger verlieren. Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihe stieg am frühen Mittwoch „erstmals seit Januar kurzzeitig auf fünf Prozent. Zu Beginn der Woche hatte sie noch bei 4,4 Prozent gelegen.“
Das ist genau das Gegenteil von dem, was Trump und seine Experten erreichen wollten: US-Staatsanleihen werden massiv verkauft. Das lässt ihre Kurse sinken, was zu steigenden Renditen führt. Das bedeutet, dass die USA bei Neuemissionen von vorne herein höhere Zinssätze anbieten müssen. Durch die Verkäufe fällt auch der Dollar. Beide Entwicklungen, der Anstieg der Zinsen und der Wertverlust des Dollars, sind besonders schädlich für die ohnehin schon sehr hohen Defizite der USA.“
Das sollen Überlegungen aus einer „linke“ Warte heraus sein?
Zitat: „Denn im Gegensatz zu China haben die USA in den letzten Jahren kaum Handelsabkommen mit anderen Ländern oder Wirtschaftsregionen geschlossen.“
Hier sind sicher auch oder sogar ausdrücklich so genannte „Freihandelsabkommen“ gemeint. Bis vor ein paar Jahren waren „linke“ Kreise noch gegen Freihandelsabkommen wie zB TTIP. Jetzt wird deren Fehlen moniert?
Es wird über „Lieferketten“ und deren Verletzlichkeit geschrieben als ob Lieferketten das Gute per se und deren länderübergreifende Entartung ganz toll und notwendig wäre- ohne jede Analyse, was den diese Lieferketten für den Kapitalisten, und was für den abhängig Beschäftigten bedeuten.
…
An Overton und an Rüdiger Rauls (und an einem großen Teil der Kommentarschreiber) ist nichts „links“ im Sinne einer Kapitalismus-Kritik – außer, höchstens, die Attitüde.
(leicht erkennbar daran, wie sich die Aufregung über Trumps Zölle in den Mainstream-Medien und bei Overton ähneln. Völlig distanzlos.)