Deutschland und das Gespenst von Jalta

Marsch am 78. Jahrestag der SS Galizien am 28. April 2021 in Kiew. Bild: Victoria Roshchyna/hromadske

 

Die Angst vor einen neuen Jalta  geht um bei den Eliten in Deutschland. Sogar nicht wenige  Linke stimmen darin überein und machen mobil für neue Aufrüstung.   

  Warum bleiben die Ängste vor einer Ausweitung des Ukrainekriegs stumm und folgenlos? Diese Frage stellte Leo Ensel in seinem Overton-Artikel „Schlafwandler“. Sie ist sehr berechtigt, wenn man feststellen musste, dass am Nachmittag des 18. März gerade einmal 500 Menschen in der Nähe des Reichstags protestierten. Dort wurden Stunden vorher mit allerlei politischen Tricks von einem bereits abgewählten Parlament neue Kriegskredite beschlossen.

Die Streitereien zwischen den Parteien vor der Abstimmung haben das nicht verhindern können. Außerparlamentarischer Druck war kaum vorhanden, wie sich bei der Kundgebung der Kriegsgegner zeigte. Die verwendeten zudem noch viel mehr Zeit auf die Nahostfrage, bzw. das Anprangern Israels, als auf das Thema, um das es an diesem Tag eigentlich gehen sollte: um die neue deutsche Kriegsfähigkeit.

Dafür gestimmt haben die SPD und die Unionsparteien, nach kurzem Sträuben waren auch die Grünen dabei. Deren Mittun konnte nur diejenigen verwundern, die nicht mehr wissen, dass bereits vor fast 25 Jahren diese Partei von Antimilitaristen in Olivgrüne umgetauft worden war. Sie hatten damals in zahlreichen Städten Parteibüros der Grünen besetzt. Denn diese Partei hatte es damals mitzuverantworten, dass 1999 das erste Mal nach dem 2.Weltkrieg die Bundeswehr wieder andere Länder bombardierte.

Nicht zufällig war es Belgrad, die Hauptstadt des ehemaligen Jugoslawiens.  Die Bundeswehr führte wieder dort Krieg, wo in der ersten Hälfe der 1940er Jahren schon die Wehrmacht agierte.  Aus Jugoslawien war sie von jugoslawischen Partisanen ganz ohne sowjetische Hilfe vertrieben worden. Nach der Wiedervereinigung stand dieses Jugoslawien sofort im Fokus der deutschen Außenpolitik, die wesentlich zum Zerfall des Vielvölkerstaates auf dem Balkan beitrug. Natürlich gab es daneben noch zahlreiche internen Ursachen für den Zerfall Jugoslawiens. Aber die aktive Förderung dieser Spaltungstendenzen durch die deutsche Politik gab  ihnen mächtigen Auftrieb.

Die barbarischen Folgen der folgenden Ethnisierung des Alltagslebens in dem einstigen multiethischen Staat  wird sehr gut in dem Buch „Schindlers Lift“ von Darko Cvijetić am Beispiel von Bewohnern eines der Hochhäuser in einer jugoslawischen Kleinstadt beschrieben.

Protest gegen Kooperation mit kroatischen Nationalisten

Damals gab es in Deutschland noch eine kleine, aber durchaus bemerkbare Protestbewegung gegen  die Beteiligung der Bundeswehr beim  Bombardieren von Jugoslawien. Die Gegner erkannten, um was es dabei eigentlich ging. Deutschland wollte wieder eine Militärmacht werden und bediente sich dabei auch der kroatischen Nationalisten, deren Vorgängerorganisationen mit dem NS-Regime verbündet waren und die bis 1944 ein gemeinsames Feindbild hatten: Juden und Kommunisten.

Nach der Niederlage des NS überwinterten die geschlagenen kroatischen Nationalisten in der BRD. München wurde eines ihrer Zentren. Sie waren im Kalten Krieg gefragte Bündnispartner gegen die Sowjetunion auch für die USA. Mit der Zerschlagung Jugoslawiens sahen sich diese kroatischen Nationalisten am Ziel.  Bald gab es in der neuen Republik Kroatien Denkmäler und Straßennamen, die an die profaschistischen Vorfahren von einst erinnerte.

Schweigen zur Kooperation mit ukrainischen Nationalisten

Eine andere Gruppe von ehemaligen NS-Verbündeten, die nach 1945 in München Zuflucht gefunden hatte, musste einige Jahre länger warten. Es waren die ukrainischen NS-Verbündeten, die allerdings von der NS-Führung nie vollständig anerkannt wurden und daher auch mal verfolgt wurden. Doch wenn es gegen Juden und Kommunisten ging, waren sich die Nazis und die ukrainischen Bandera-Anhänger einig.  Ihr Anführer Stefan Bandera starb wohl nach einem Anschlag des KGB 1959 in München. Sein Grab ist in der bayerischen Landeshauptstadt seitdem zur Pilgerstätte des deutschfreundlichen ukrainischen Nationalismus geworden, bis heute.

Erst nach dem durch die  Maidan-Proteste 2014 ausgelösten Umschwung konnten die  ukrainischen Nationalisten ihrem Idol auch in Kiew, Lwow und anderen Städten Straßen widmen und Denkmäler aufstellen. Nur das stört heute in Deutschland kaum noch jemand.

Auch viele, die vor 25 Jahren noch heftigen Widerspruch gegen die Rehabilitation kroatischer Nationalisten erhoben, reihen sich jetzt ein in den Reigen derer, die Deutschland von den USA und Russland gleichermaßen bedroht sehen. Das wird in vielen Artikeln der einst deutschlandkritischen Wochenzeitung Jungle World deutlich. Dort verteidigt der Inlandredakteur Johannes Simon die aktuellen Kriegskredite gegen Kritik von Abgeordneten des Bündnis Wagenknecht, die bei der Bundestagsdebatte am 18. März  Schilder hochhielten, auf denen stand: „1914 wie   2025: Nein zu Kriegskrediten.“

„Die groteske Vorstellung, die Bundesrepublik bereite einen Angriffskrieg vor wie einst das wilhelminische Deutschland, ­gehört zur derzeit beliebten Phantasie bei all jenen, die nicht erkennen wollen, welchen Beitrag Wladimir Putin und Donald Trump zur Rückkehr der Aufrüstung nach Europa leisten“, schreibt Simon und klingt wie ein Sprachrohr der Bundesregierung.  Da ist er mit Markus Liske einig, der in der Jungle Word die Bundesregierung kritisiert, dass sie nicht mehr Waffen an die Ukraine  liefert.  Die Linkspartei gehört für ihn mehrheitlich nicht nur zu Putins Freunden. Schlimmer noch: „Teile der Partei sympathisieren mit den außenpolitischen Positionen eines Donald Trump.

 Frontstellung Deutschlands gegen USA und Russland

Besonders frappierend ist, dass Simon und Liske nicht nur die die Frontstellung der deutschen Regierung gegen Russland unkritisch nachvollziehen. Seit Trump erneut das Amt als Präsident der USA angetreten hat, ist die US-Regierung zum neuen Gegner geworden. Sie sind damit das lauteste Sprachrohr eines deutschen Selbstbewusstseins, das sich nicht nur gegen Russland, sondern zunehmend auch gegen die USA richtet. Diese Frontstellung hat unter der zweiten Trump-Regierung an Bedeutung gewonnen.

Bereits in den 1980er Jahren polemisierte der Publizist Wolfgang Pohrt gegen die (west)deutsche Friedensbewegung, sie würde  die  ehemaligen Alliierten der Anti-Hitler-Koalition Sowjetunion und USA beschuldigen, auf deutschen Boden einen Krieg zu planen.  Pohrt bezog sich in seiner Kritik auf entsprechende Parolen in Teilen der Friedensbewegung. Im Hintergrund stand der Kampf gegen das System von Jalta.

Kampf gegen das System von Jalta

 Die Gegner bezogen sich dabei auf die Konferenz von Jalta, die vom 4. bis 11. Februar 1945 stattfand, Dort legten die Staatschefs von Großbritannien, der USA und der Sowjetunion, also die Sieger über den NS und seine Verbündeten, die Nachkriegsordnung Europa fest. Diese Konferenz war für deutsche Nationalisten schon deshalb ein Gräuel, weil dort eben Deutschland und seine Verbündeten in Osteuropa verständlicherweise nichts zu sagen hatten. Schon seit den 1950er Jahren war das Schlagwort von der Befreiung aus dem System von Jalta bei deutschen Nationalisten aller Couleur verbreitet.  Auch in Teile der deutschen Friedensbewegung fand diese Propaganda Eingang.

Mit der Zeitenwende 1989 waren die deutschen Nationalisten am Ziel. Das ihnen verhasste System von Jalta war gesprengt. Es begann der ökonomische und auch militärische Wiederaufstieg Deutschlands und in Osteuropa kamen die politischen Nachfolger der alten NS-Verbündeten wieder in wichtige Positionen. Sie waren schon im Kalten Krieg auch zu wichtigen Verbündeten der USA gegen die Sowjetunion geworden. Natürlich hatten sie ihre Ideologie angepasst.

Mit dem mörderischen Antisemitismus der 1940er Jahre wollten sie nichts mehr zu tun haben. Doch Kritik an der Verehrung ihrer alten antisemitischen Vordenker wird auch heute nicht gerne gehört, weder in der Ukraine noch in Deutschland. Dort gibt es auch kaum noch jemand, der kritische Fragen stellt. Heute klagt Deutschland die ehemaligen Alliierten der Anti-Hitler-Koalition nicht mehr an, dass sie auf ihren Boden Krieg führen wollen, wie in den 1980er Jahren: Längst ist Deutschland ein Player innerhalb der kapitalistischen Welt, der mit anderen kapitalistischen Staaten und Staatengruppen konkurriert, ökonomisch, politisch und auch militärisch. Dazu gehören heute neben Russland als Nachfolgestaat der Sowjetunion auch die USA. Dieser innerimperialistische Kampf um Einfluss und Macht ist der  Grund  für die am 18. März beschlossenen  Kriegskredite  ebenso wie für die aktuellen Aufrüstungspläne der EU. Hier positioniert sich der deutsche Imperialismus und seine neuen alten Verbündeten nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen die USA. Und wieder geht das Gespenst von Jalta in der deutschen Politik um.

Welche Ukraine ist gemeint?

Es wird jetzt gerne erzählt, dass Merz und seine künftigen Koalitionäre die Verabschiedung der Kriegskredite vom abgewählten Parlament auch deshalb so schnell  auf den Weg brachten, weil sie die Szene im Weißen Haus vor Augen hatten, als  Trump und sein Vize Vance den ukrainischen Präsidenten Selenskij  wie einen lästigen Bittsteller abwiesen. Ein weiterer Grund für die Kriegskredite war die Erkenntnis, dass sich die US-Regierung offensiv um eine Beendigung des Kriegs  in der Ukraine bemüht und deswegen Kontakte mit der russischen Regierung suchte.

Was aber hat gerade die deutschen Eliten daran so erschreckt? War es nicht die Furcht, dass sich 80 Jahre nach der Niederlage des NS die alten Verbündeten von Jalta wieder auf  eine europäische Ordnung einigen könnten, ohne  Deutschland und seine Verbündeten und Hilfswilligen zu beteiligen? Steht also hinter dem Lamento, die USA und Russland könnten sich auf einen Frieden auf Kosten Europas und der Ukraine einigen, die Angst der deutschen Eliten, sie blieben wieder einmal draußen?

Die Phrase von der  Unterstützung der  Ukraine darf natürlich nie fehlen, wenn heute für neue Kriegskredite mobilisiert wird. Doch welche Ukraine ist da gemeint?  Bestimmt nicht die Männer in der Ukraine, die sich verstecken, die desertieren, die alles tun, um nicht in einem Krieg zu sterben, den sie nicht als den ihren ansehen.  Mittlerweile ist in der Ukraine der Widerstand gegen die Trupps, die nicht nur junge Männer an die Front deportieren, gewachsen. Sie werden sicher nichts dagegen haben, wenn der heiße Krieg zwischen Russland und der Ukraine beendet wird.  Auch die Menschen in der Ostukraine, die dem Maidan-Umsturz nie zugestimmt haben, sind nicht gemeint, wenn in Deutschland von der Ukraine gesprochen wird.

Nein, gemeint ist allein der prodeutsche ukrainische Nationalismus, der nach dem Maidan-Umsturz von 2014 in der Ukraine an Einfluss gewonnen hat. Es ist unklar, ob er heute noch die Unterstützung der Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung hat. Schließlich hat die Politik der Nationalisten den  Konflikt mit dem russischen Nationalismus weiter angefacht. Davor warnten ukrainische Politiker, die sich für eine Neutralität zwischen der EU und der russischen Welt einsetzten. Aber nach dem Maidan-Umsturz werden alle, die sich eine solche Position vertreten, als Pro-Russen diffamiert und verfolgt. Das aber interessiert diejenigen nicht, die immer wieder von der Ukraine reden, die es zu unterstützen gilt und dabei  die Fraktionen meinen, die 2014 an die Macht gekommen sind.

Weil sie wissen, dass deren Unterstützung in der Bevölkerung heute unsicher ist, werden Forderungen nach Neuwahlen, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen so vehement zurückgewiesen.  Denn sie fürchten, dass der deutschfreundliche Nationalismus an Einfluss verlieren könnte. Lieber soll der Krieg weitergehen auf Kosten aller Ukrainer. Längst beginnen auch manche ukrainische Nationalisten, die 2014 mit Deutschland sympathisiert haben, zu begreifen, dass sie vor allem Kanonenfutter sind und fordern  einen Waffenstillstand. Sie stehen in der Politik von Trump eher eine Chance.  Das ist für den deutschen Imperialismus ein Alarmsignal, dass er im osteuropäischen Hinterhof an Einfluss verlieren könnte. Die Kriegskredite sollen auch die Entschlossenheit des deutschen Imperialismus deutlich machen, ihre Pfründe zu verteidigen. Um die Menschen in der Ukraine geht es dabei genau so wenig wie bei allen anderen Imperialisten.

Wenn russische Nationalisten ihre Phrasen vom ukrainischen Brudervolk verbreiten, dem sie dann mit Gewalt die angeblichen Segnungen der russischen Welt bringen, ist das nicht weniger verlogen, wie das Lamento deutscher Politiker und Medien über die fehlende Unterstützung der Ukraine.  Umso bedauerlicher, dass ihnen dabei nicht wenige Linke und Linksliberale nach dem Mund reden.

Eine unabhängige linke Position müsste die geopolitischen Interessen aller Seiten kritisieren und sich mit keiner von keiner von ihnen gemein machen. Das wäre die Grundlage für eine internationale Bewegung gegen Aufrüstung und Krieg. Solange viele Linke sich hinter die geopolitischen Interessen der jeweiligen Eliten ihrer Länder stellen, kann sie nicht entstehen. Das wurde bei den schwachen Protesten gegen die jüngsten deutschen Kriegskredite sehr deutlich.

 

Peter Nowak ist freier Journalist für verschiedene Zeitungen und dokumentiert sie auf seiner Homepage.  Mit Clemens Heni und Gerald Grüneklee gab er im Juni  2022 das Buch „Nie wieder Krieg ohne uns … Deutschland und die Ukraine“ im Critic Verlag heraus.

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121 Kommentare

    1. Ich denke schon. Passt auch insofern, dass er-wie immer – viele interessante Gedanken vorträgt, die aber nie zu belegen versucht. Da folgt These auf These, die der Rezipient glauben muss, oder eben auch nicht. Wenigsten zitiert er diesmal nicht aus der taz, für die er mal die Bezeichnung „linksliberal“ verwendete. Ich denke da eher an semifaschistisch, was mich eher ins Lager der Zweifler führt.
      Aber richtig viel kann ich auch mit diesem Text nicht anfangen, zumal ich nicht glaube, dass Überlegungen zu Jalta bei irgendeinem der handelnden Personen wirklich eine Rolle spielen.

      Dann bleibt noch die Personalie Porth, der hier zitiert wurde. Der schrieb mal, dass man gegen Palästinenser Kernwaffen einsetzen sollte. Als mir klar wurde, dass Teile der bundesdeutschen Linken da mitgehen konnten, war mir klar, in welch rattigem, jeden Diskurs ausschließendem Zustand die waren.

      1. > Aber richtig viel kann ich auch mit diesem Text nicht anfangen, zumal ich nicht glaube, dass Überlegungen zu Jalta bei irgendeinem der handelnden Personen wirklich eine Rolle spielen.

        Die Jalta-Begründung hat mich auch gestört. Diese mit der Vergangenheit verheirateten Nachkartler gibt es zwar überall, wo große Landstriche oder das ganze Land mal diesem und mal jenem Nachbarn gehörten, aber in Deutschland sind die im Polit- und Medienbetrieb eher Randfiguren. Dort dominiert Karrieretum und deshalb Transatlantismus. Wenn in den USA Trump regiert, ist diese Fraktion ohne Führungsgedanke. Antirussimus und paktieren mit den alten ukrainischen Antikommunisten, die ihren Hass nahtlos gegenüber Russland, den rechtlichen Erben der Sowjetzeit fortpflegen, ist nun der verbleibende Kristallisationskeim.

        Zudem hilf der drohende Gesichtsverlust, wenn man zusammen mit Trump eingestehen würde, dass der Krieg, den die Transatlantiker Obama und Biden vorbereitet und geschürt haben, verloren ist, die alten „Ukraine siegt“- und „Russland verliert“-Sprüche, wenn auch mit viel weniger Inbrunst, zu wiederholen.

        Interessant finde ich den Gedanken, dass Deutschland die Sympathie der Ukrainer nicht verlieren will. Bis Feb. 2022 daher das zögerliche aber bemerkbare Eintreten für friedliche Lösungen. Aber je mehr die Ukraine südlich und östlich Land und Bevölkerung an Russland verliert, zunehmendes Packtieren mit den rechten Antirussischen, weil man mit der Restukraine weiter gute Beziehungen pflegen möchte. Toxischer (aber altgewohnter) Nationalismus inklusive.

        Wie sich Deutschland mit der neuen Regierung tatsächlich ausrichtet, wissen wir, sobald der neue Verteidigungminister ausgerufen wird. Nachdem Armin Laschet geblitzt wurde, wäre doppelt überraschend, wenn er noch Außenminister werden würde. Aber alleine, dass er im Gespräch war, gibt Hoffnung.

        Das ganze EUropäische Politpersonal ist dermaßen karriereorientiert, dass es mich wundern würde, wo die Energie herkommen sollte, bis zum nächsten US-Präsidenten nicht nur eigenständig, sondern entgegen der Fahrtrichtung der USA aus eigener Kraft im Wind zu stehen.

        Ich habe den Eindruck, dass unsere Hauptmedien schon jetzt viel häufiger von den Brücken und Straßen sprechen die mit den Hunderten Milliarden renoviert werden können, als über die Panzer, die in der Ukraine reihenweise von 1000-Euro-Drohnen geschrottet werden.

    2. Natürlich. Die Menschen in Deutschland, die Meinungsäußerungen der Jungle World für zitierfähig halten, kannst du an einer Hand abzählen.

      Ich habe seine Artikel nicht vermisst.

        1. Ich bin zwar auch völlig irrelevant, aber deshalb mit Sicherheit nicht in derselben Blase mit Leuten wie Nowak. Es ging mir bei der Zitierfähigkeit auch nicht um Relevanz, sondern um charakterliche Integrität.

        2. Richtig, so manifestiert man die Herrschaft..
          Deshalb sind hier auch keine Demos für den Frieden in der Größenordnung wie die Demos gegen Erdogan in der Türkei nicht möglich.

          Aber das GROSSE JAMMERN folgt in KÜRZE auf dem FUSS!

          Dann, wenn der „Sozialstaat“ auch hier für den KRIEG total geschliffen wird und das kann nur noch wenige Tage dauern.

          ALLE SEHEN ES KOMMEN ABER KEINER WILL ETWAS TUN!⚰️🪦🙏🙏🙏

          1. Was ist denn dein Plan um die Friedensbewegung wieder relevant zu machen? Das wir uns alle gegenseitig den Bauch pinseln? Oder dass wir mit Kriegsbefürwortern der Kategorie Jungle World oder taz ins Bett steigen?

            1. Die alte Friedensbewegung war bis Ende der 1990er Jahre vor allem im grünen Spektrum beheimatet. Die historische Mission der rechten grünen Realos und heutigen Olivgrünen war es, diese Bewegung in die Irre zu führen. Daher hat sie keine echte Massenbasis mehr und es fällt ihr schwer, sich halbwegs konsistent zu artikulieren. Dass sich hier wieder etwas auf politischer Ebene wirklich hör- und sichtbar bilden kann, das hat man vorerst mit dem „aktiven“ Ausschluss des BSW aus dem Bundestag geschafft.

  1. Guter Artikel, insbesondere der Hinweis auf die Kontinuität der ‚Bündnisgenossen‘ ist wichtig. Nicht ganz nachvollziehbar finde ich indes die quasi selbstverständliche Einordnung des heutigen Russland als nur eine weitere ‚imperialistische Macht.

    Wenn russische Nationalisten ihre Phrasen vom ukrainischen Brudervolk verbreiten, dem sie dann mit Gewalt die angeblichen Segnungen der russischen Welt bringen…

    Gerade die Geschichte dieses Konflikts zeigt doch viel eher, dass das nicht die Absicht Russlands war, nicht einmal zu Beginn der ‚Militäroperation‘, der sofort Verhandlungen folgten, die die Ukraine, wie auch in den vorhergegangenen und vom Westen ebenfalls torpedierten Vereinbarungen, weitestgehend sich selbst und ihrer eigenen Entwicklung überlassen hätten. Mit Ausnahme der Entwicklung zu einem hochgerüsteten Rammbock mit sattsam bekannter Ideologie.

  2. Tja, Herr Nowak. Die deutsche Linke hat sich mit dem System arrangiert. Hier ein abgenagter Knochen, dort eine Brotrinde vom Tisch der Mächtigen. Und der „ Linke“ in De ists zufrieden.
    Und wenn’s darum geht, für die Deutschen „ Eliten“ einen „Platz an der Sonne“, auf Kosten anderer Völker, zu erobern, ist er dabei. Da kennt er nix, der „teutsche Linke“. Nationalismus, Faschismus, Rassismus- der „teutsche Linke“ ist schließlich wer, Teil der „Herrenmenschenrasse“. Und die Russophobie hat ja Tradition. Währen der Paulskirchenversammlung war ja die richtige Artikulierung des fanatischen Hasses auf die „Moskowiter“ wichtiger für „Linke“ als der Kampf gegen die heimischen Feudalherren…
    Selbst der olle August Bebel konnte sich nicht im hohen Alter zurück halten, seine Mitwirkung an der Ausrottung der barbarischen russischen Horden , mit dem Gewehr auf der Schulter, seinem Kaiser anzudienen. Selbstverständlich nur, wenn es seine Aufgabe, dem britischen Generalkonsul in der Schweiz in wöchentlichen Briefen mit den neuesten Staatsgeheimnissen des Reiches vertraut zu machen, es ihm erlaubte.
    Und natürlich werden die USA und Russland die Probleme lösen. Ohne die „teutschen Linken“ und deren Kumpane.Denn wer den Frieden will, der wird doch nicht mit den Kriegshetzern und – Intriganten verhandeln!

    1. Und natürlich werden die USA und Russland die Probleme lösen.

      Tut mir ehrlich leid, das so schreiben zu müssen, aber Sie werden sich noch wundern. Die USA sind auch mit Trump als obersten Hampelmann der dortigen Oligarchen nicht zwingend an Frieden in der Ukraine interessiert. Warum auch, geht die doch garnix an!

      Die wollen bloß, dass sie Profit aus der Ukraine ziehen. Deshalb doch auch der angebotene Deal (derjenige, der in Washington so telegen platzte und Selenskyj blamierte). Die USA wollen Zugriff auf ukrainische Rohstoffe und auf Profite der ukrainischen Wirtschaft in einer Höhe, die mehr als dem dreifachen der US-„Hilfen“ an die Ukraine entspricht.

      Darum geht es den Amis, auch bei den Gesprächen mit den Russen. Ob das mit schweigenden oder brüllenden Waffen erreicht werden kann ist denen egal.

      Lassen Sie sich nicht täuschen. Es ist kein Frieden in der Ukraine in Sicht. In Gaza auch nicht. Im Libanon auch nicht. Im Sudan auch nicht. In Myanmar auch nicht. In Burkina Faso auch nicht. In Mali auch nicht. In Somalia auch nicht …

  3. „Steht also hinter dem Lamento, die USA und Russland könnten sich auf einen Frieden auf Kosten Europas und der Ukraine einigen, die Angst der deutschen Eliten, sie blieben wieder einmal draußen?“

    Haben denn die Deutschen überhaupt was zu sagen in Europa – z.B. zur Sprengung der Nordstream Pipelines? Und falls sie was zu sagen haben, bestehen die Inhalte in den eigenen Interessen? Haben sich die deutschen Eliten nicht mit dem Deep State der US-Demokraten/Republikaner gegen die Interessen der Europäer verbündet und agieren sie nicht immer noch zu Lasten Europas, von dem Deutschland Teil ist?

  4. Ich sträube mich dagegen, aus dem Kochgeschirr die Prädikate „links “ „rechts “ zu verteilen. Da haben Personen die Linke okkupiert, die gerade mal wissen, dass links da ist, wo der Daumen rechts. Deren Wirken hat aber nichts mit linken Politikinhalten zu tun, ist auch gar nicht deren Intuition. Sie wollen Karriere machen, wofür sie auch bereit sind, die Linke meistbietend zu verkaufen.

    1. Es ist halt dann wieder diese diffuse Idee, „Linke“ seien vor allem parteipolitisch zu identifizieren, eben als die Partei gleichen Namens (haha!), einen ominösen „Flügel“ bei der SPD (hahaha!) oder gar bei den Grünen (Lachkrampf). Vielleicht spielt die berüchtigte deutsche Vereinsmeierei da eine Rolle. Über die Redaktionäre des Dschungels gar nicht erst zu reden. Am Ende sind sie halt doch vor allem eins: Nationalimperialistisch zuverlässig, notdürftig mit Sternenflaggen bemäntelt (in diesem Fall zwölf gelbe auf blauem Grund), ein paar Scharfmacher auf Kontinentalebene dürfen auch mitmachen, Vitauis Landsbergis oder so.

    2. „Links“ ist kein geschützter Begriff. Da fährt so allerlei unterschiedliches Volks unter dieser Flagge, selbst wenn es nicht dessen wahre Flagge ist. Auch eine Partei, die mancher für wenig links hält, bezeichnet sich so.

      Dennoch für manche grobe Verortung mögen solche Begriffe hilfreich sein. Dennoch in einem Kommentar wie diesem sollte schon mehr Inhalt jenseits der Schlagworte sein. Ich befürchte allerdings, Nowak verfügt nicht über mehr.

    3. @OberstMeyer
      „Da haben Personen die Linke okkupiert, die gerade mal wissen, dass links da ist, wo der Daumen rechts ist“

      w🍺🍻🍺

  5. Dass den Erben der überwinterten Profiteure des NS die Jahrzehnte herangezogenen Fälle davon zu schwimmen drohen, zeigt die Hektik mit der die Kriegskredite im abgewählten Bundestag durchgepeitscht wurden. Man könnte es auch Torschlusspanik nennen. Sie werden auch diesmal wieder alles an die Wand fahren, diese verdammten Kretins.

    1. Und es werden wieder ein paar Leute prächtig reich werden dabei – allein die Kriegskredite versprechen ‚Maskendeals‘ ohne Ende.

  6. Interessant ist angesichts dessen natürlich, wie sich die Franzosen und Briten verhalten werden. Bisher scheinen sie am selben Strang wie Deutschland zu ziehen, doch werden sie in Wirklichkeit durchaus ihr eigenes Süppchen kochen und kaum Handlanger eines deutschen Imperiums sein wollen. Auch hier hilft vielleicht ein Blick in die Geschichte- der Siegermächte gab es schließlich vier.

    1. Es sieht für mich eher so aus, als wären Franzosen und Briten die Hauptantreiber und Hauptschuldigen an der ganzen Misere. Die ewigen Kolonialisten halt.

      Willy Wimmer schrieb letztens auf den Nachdenkseiten:

      „Die in Paris ausgerichtete Konferenz der Freunde von Herrn Selenskyj läßt eines immer klarer hervortreten: In absolut intriganter Weise unternehmen Paris und London alles, um eine Vereinbarung zwischen Washington und Moskau über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine zu hintertreiben. An die Adresse des noch im Amt befindlichen deutschen Bundeskanzlers, Herrn Olaf Scholz, sollte festgehalten werden, dass das deutsche Volk allen Grund hat, sein Ausscheiden aus dem Amt in diesem Zusammenhang zu bedauern. Man wird ihn vermissen und Deutschland kann nur hoffen, dass sein politisch klares Vermächtnis in der Kriegsfrage zumindest seine politischen Freunde weiter bestimmt.“

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=130804

      1. So sieht es auch für mich aus. Doch sollten Merz & Co tatsächlich aktiver mitmischen und unzweifelhaft prodeutsche radikale Kräfte in der Ukraine aktivieren, dürfte auch in Westeuropa das Hauen und Stechen losgehen. Die Geschichte ist hier voller Präzedenzfälle.

  7. Auch wenn ausführlichere Begründungen und Verweise auf zurückliegende Vorgänge wünschenswert sind: ein Diskussionsbeitrag ist kein Essay und erst Recht kein Buch. Als Kind las ich in der Lokalzeitung die Berichte zu wechselseitigen Brandanschlägen auf die Treffpunkte titoistischer und kroatischer Zuwanderer in meiner Heimatstadt und fragte nach. Mein Vater pflegte gute Kontakte zu österreichischen und jugoslawischen Berufskollegen in Slowenien und Kroatien. Im Vorfeld und zu Beginn des Jugoslawienkriegs habe ich vergebens versucht Widerstand in der SPD gegen die seinerzeitigen Einmischungen auf dem Balkan zu erzeugen. Den Gedankengang und die Einordnung des Autors kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Auch interessant in diesem Zusammenhang: Ivanji, Ivan: Titos Dolmetscher. Als Literat am Pulsschlag der Politik
    Ohne die Schiene „Dritter Weg“ bleiben die Entwicklungen in den früher von Deutschland besetzten Gebieten jenseits der deutschen Ostgrenze nach dem Ende des 2. Weltkriegs unverständlich. Ganz gleich ob es um die Entwicklungen in Polen, Tschechien und der Slowakei, Ungarn, auf dem Balkan, in Griechenland, Persien oder in der Türkei geht. Habe ich ein südöstliches liegendes Land vergessen?

  8. Die Konferenz von Jalta hätte den Beginn einer neuen Ära bedeuten können, wenn Präsident F.D.Roosevelt nicht kurz darauf gestorben wäre und Harry Truman sein Nachfolger geworden wäre.

    Truman war einer der Politiker, der mit am meisten zum sich anbahnenden Kalten Krieg beigetragen hat, er war der Schöpfer der »Truman Doktrin«, die er am 12. März 1947 vor dem Kongress hielt und in der er verkündigte, dass die USA allen demokratischen Bewegungen wirtschaftliche, militärische und politische Hilfe leisten würden, gemeint waren natürlich alle Gegner der Sowjetunion.

    Als Senator von Missouri hatte Truman im Juni 1941 auf die Nachricht vom deutschen Einmarsch in die Sowjetunion mit den Worten reagiert: »Wenn wir sehen, dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen, und wenn Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen und sie auf diese Weise so viele wie möglich töten lassen.«

    Die Anwesenheit von Churchill der Großbritannien in Jalta vertrat war überflüssig, die USA und die Sowjetunion hätten völlig gereicht, denn sie waren die einzigen wirklichen Staaten, die Hitler das Handwerk gelegt haben.

  9. Ein paar Groschen…

    Zunächst: Peter Nowak, herzlich willkommen bei Overton! (Wenn man fragen darf: Sind Sie bei Telepolis nicht mehr erwünscht?)

    Ihre Ansichten zu Israel / Palästina werde ich nie übernehmen, aber immerhin sind Sie jemand, der Artikel schreibt, an denen man sich reiben und aus denen man Infos und Lektüretipps mitnehmen kann. Interessanter Beitrag wie @ renard auch bereits anführte, aber durchaus einiges Problemtisches.

    Nicht zufällig war es Belgrad, die Hauptstadt des ehemaligen Jugoslawiens. Die Bundeswehr führte wieder dort Krieg, wo in der ersten Hälfe der 1940er Jahren schon die Wehrmacht agierte.

    Die Bombardierung von Belgrad 1941 jährt sich nächste Woche übrigens zum 84. Mal. Selbst Westipedia muss dazu festhalten:

    Ohne vorherige Kriegserklärung oder Ultimatum griffen am Morgen des 6. April 1941 um 5:15 Uhr die Armeen des nationalsozialistischen Deutschlands und seiner Verbündeten Italien und Ungarn den Staat Jugoslawien an. Obwohl die jugoslawische Regierung schon zwei Tage zuvor, Belgrad zur offenen Stadt erklärt hatte, wurde die Hauptstadt innerhalb zweier Tage zum größten Teil zerstört.

    Am 31. März 1941 hatte der Oberbefehlshaber der Luftflotte 4, Alexander Löhr, den „Befehl für die Luftkriegsführung Jugoslawien“ erlassen. Fliegerverbände in Zwölfaxing, Wiener Neustadt, Wien-Aspern, Graz und Arad erhielten darin den Auftrag, die „Zerstörung Belgrads durch Großangriff“ durchzuführen. Am 6. und 7. April bombardierten 484, nach anderen Angaben 611 Stukas und Bomber in fünf Wellen die Hauptstadt, die keine Flugabwehrgeschütze besaß und zur offenen Stadt erklärt worden war. Die Aktion lief unter dem Codenamen „Unternehmen Strafgericht“. Die erste Welle der Angriffe sollte die Stadt verwüsten und die Bevölkerung treffen. Sie sollte Großbrände verursachen, um für den geplanten folgenden Nachteinsatz die Zielauffindung zu erleichtern. Die zweite Welle sollte dann militärische Anlagen und Verwaltungszentren treffen. (…)

    Durch den Abwurf von insgesamt 382 Tonnen Sprengstoff, 448 Brand- und Splitterbomben kamen tausende Menschen ums Leben. Die genaue Anzahl der Opfer ist bis heute umstritten, die Schätzungen gehen weit auseinander und reichen von 1.500 bis 17.000 bzw. sogar 30.000. Nach dem Krieg veröffentlichte offizielle jugoslawische Angaben sprechen von mindestens 2.271 Opfern. Von den etwa 20.000 Häusern Belgrads wurden 9.000 zerstört oder beschädigt. Zerstört wurden weite Teile der historischen Innenstadt von Belgrad, darunter zahlreiche Kirchen wie die 1835 erbaute Markuskirche auf dem Tašmajdan-Plateau, Synagogen in dem jüdischen Viertel Dorćol und das Belgrader Regierungsviertel.

    Tja, stolze Deutsche bei der Arbeit. Mit so viel Liebe und Fleiß. Hach, da geht einem das Herz auf. Oder die Galle. Und warum hört man da eigentlich nix zur Zerstörung dieses „Donauflorenz“? Ach, sind nur dreckige Tschuschen gewesen. Rache für 1918! Deutschland über alles!

    Ansonsten sollte man vielleicht nicht vergessen, dass die Vorgänger der Bundeswehr und die werten Vorfahren der heutigen Soldaten, die freiwillig der Bundeswehr dienen, auch schon 1914 / 15 im Raum aktiv waren. Die vom Auswärtigen Amt geförderte Seelentrösterei um den Ersten Weltkrieg und die Vertuschung oder Kleinschreibung / Uminterpretation damaliger Massaker, wären vielleicht auch etwas für einen Artikel, Herr Nowak, finden Sie nicht? Das teutsche Mordbrennertum in Belgien wird ja heute umgeschrieben und als gerechtfertigt deklariert (ich warte noch darauf, dass man den zeitgleichen Einmarsch der zaristischen Truppen in Ostpreußen bald als Beweis für die russische Unmenschlichkeit entdeckt). Was in Serbien abging hat man einfach in den Orkus der Geschichte gekippt.

    Oder kennt jemand noch Kasimir von Lütgendorf, seines Zeichens Vertreter eines deutsch-österreichischen Adelsgeschlechts? Nein? Dann noch mehr Westipedia für den Einstieg – wenn Ihnen die Quelle nicht passt, können Sie ja den Abend mit Surfen verbringen und mehr über den Herrn zusammentragen:

    Er war militärisch verantwortlich für das Komitat Syrmien, wo allein in den ersten beiden Kriegswochen 3500 serbische Zivilisten, Untertanen der Doppelmonarchie, von seinen Truppen getötet wurden. Am 17. August 1914 kam es im serbischen Städtchen Šabac auf Anordnung von Lütgendorf zu einem Massaker an den Bewohnern. Bis zu 120 Einwohner, meist Frauen, Kinder und alte Männer, die man zuvor in die Kirche gesperrt hatte, wurden von k.u.k-Truppen im Kirchengarten erstochen, erschossen und begraben.

    Saubere Arbeit kann man da nur sagen! Leider war der deutsch-österreichische Feldzug in Gänze doch nicht so erfolgreich und musste dann im Folgejahr unter maßgeblicher Mitwirkung von preußisch-deutschen Kräften wiederholt werden. In der Folgezeit war Serbien dann bis 1918 besetzt:

    The occupational authorities considered Serbian national consciousness an existential threat to Austria-Hungary. Thus, the policies of the Military Governorate were aimed at depoliticising and denationalising the Serbian population. Public gatherings and political parties were banned, the Cyrillic script was termed „dangerous to the state“ (German: staatsgefährlich) and banned from schools and public spaces, streets named after people perceived as being significant to Serbian national identity were renamed, the wearing of traditional Serbian clothing was proscribed and the Gregorian calendar replaced the Julian. Additionally, all Serbian students had to be educated in the German language, according to Austrian academic standards and through teachers imported from Austria. Significant cultural institutions such as the Royal Serbian Academy, the National Museum and the National Library were closed down and looted of their historical artifacts and art collections. (…)

    The occupational authorities carried out numerous summary executions with little or no legal process. Upon being found guilty by a military court, victims were usually shot or hanged. Martial law, such as Kriegsnotwehrrecht (the martial law of self-defense), was employed to quash dissent and severe preventive measures were undertaken against civilians.

    Ja, klingt wie ne Blaupause für die Zeugen Banderas und ihr heutiges Treiben in der Ukraine. Wen der Rest interessiert – hier. Da sind auch jede Menge Quellen zu Büchern und Artikel drin, falls wer in der (so noch vorhandenen und nicht weggesparten) Stadtbibliothek seiner Wahl oder sonstwo auf Spurensuche gehen will.

    Nach der Wiedervereinigung stand dieses Jugoslawien sofort im Fokus der deutschen Außenpolitik, die wesentlich zum Zerfall des Vielvölkerstaates auf dem Balkan beitrug.

    Ja, da hatten wir im Forum hier bereits vor ein Monaten einen Austausch zu. Stichwort:

    Ja, abgesehen von Jugoslawien. Das durfte nicht mitvereinigen, das wurde atomisiert, auf deutschen Wunsch hin. Keine Systemalternativen vor unserer Haustür und seien sie noch so konform! Serbien muss sterbien!

    Wenn Herr Nowak schon über Serbien / Jugoslawien schreibt, dann hätte er am Rande vielleicht ein klitzekleines bisschen erwähnen können, dass die aktuellen Proteste dort ziemlich stinken. Um das festzustellen, man weder „räächts“ geschweige denn ein „Vučić-Kuschler“ sein. Allein die kitschigen West-Agitprop-Reportagen einer Adelheid Wölfl im Standard sollten einen alle Alarmglocken bezüglich jener Proteste schrillen lassen…

    Nach der Niederlage des NS überwinterten die geschlagenen kroatischen Nationalisten in der BRD. München wurde eines ihrer Zentren. Sie waren im Kalten Krieg gefragte Bündnispartner gegen die Sowjetunion auch für die USA.

    Ja, natürlich überwinterten die bei „uns“. So wie die Zeugen Banderas heute bei „uns“ überwintern dürfen, mit Kost, Logis und SUV frei Haus. Wo sollten die bitteschön auch sonst hin? Nach Kuba zu Fidel? Ich meine – der ganze Ustascha-Staat war ein Role-Model von „uns“:

    Auf dem Gebiet des USK waren deutsche und bis 1943 italienische Besatzungstruppen stationiert, die von verbündeten kroatischen Streitkräften unterstützt wurden. Der USK übernahm sinngemäß die Nürnberger Gesetze und betrieb die systematische Verfolgung sowie die Ermordung von ethnischen Minderheiten wie Serben, Juden und Roma und Oppositionellen. (…) Das Regime war nach dem Führerprinzip organisiert. Die Verwaltung wurde gesäubert und der Kontrolle von Ustascha-Funktionären unterworfen.

    Die Kühe sind einfach in den Stall zurückgekehrt, um sich auf die Stange zu hocken.

    Sagt jemanden hier eigentlich noch der Name „Jasenovac“ was? Das wurde als „Auschwitz des Balkans“ bekannt und das ist keine Shoa-Relativierung, sondern schlichte Tatsachenbeschreibung. Dort wurden genau jene Leute massakriert, die im obigen Zitat aufgeführt wurden – Serben, Juden und Roma. Nicht nur sauber, sondern rein, so sollte „unser“ Großdeutschland sein. Und der Balkan natürlich auch.

    Aber die Mehrheitsdeutschen kennen ja bestenfalls nur „Trnopolje“ aus den 1990ern und zugehörige Tropen. Leseempfehlung hierzu: Serbien muß sterbien: Wahrheit und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg von Klaus Bittermann.

    Wer den jugoslawischen Bürgerkrieg verstehen will, kommt einfach an der Vorgeschichte und dem Fortwirken der „Ereignisse“ der 1910er und 1940er nicht vorbei. Und am gesamtwestlichen Geheimdienstengagement…

    Bald gab es in der neuen Republik Kroatien Denkmäler und Straßennamen, die an die profaschistischen Vorfahren von einst erinnerte.

    Nicht nur dort. Ich sage nur Bleiburg:

    Die Veranstaltung galt als wichtiger Treffpunkt der kroatischen Rechtsextremen. Bei den Veranstaltungen wurden regelmäßig Personen gesichtet, die durch das Tragen von Uniformen und Abzeichen der Ustascha-Bewegung auffielen. Diese Symbole sind in Kroatien verboten, waren in Österreich jedoch einige Zeit lang erlaubt. Nationalsozialistische Wiederbetätigung wie etwa der Hitlergruß fanden regelmäßig statt. 2015 nahmen 25.000 bis 30.000 Teilnehmende an der Veranstaltung teil. Seit dem Ende des kommunistischen Regimes nahmen auch offizielle Regierungsvertreter Kroatiens teil. (…) Die Gedenkfeier ist seit 2022 durch das Österreichische Parlament verboten.

    Nationalsozialistische Wiederbetätigung?! Ach, das waren bestimmt nur treue Patrioten…

    Mit der Zerschlagung Jugoslawiens sahen sich diese kroatischen Nationalisten am Ziel.

    Und auch da sollten wir auch die tatkräftige Mithilfe unserer deutschen Freunde in Wien nicht vergessen – ich habe es im besagten Austausch verlinkt, lesen’s bei Bedarf bittschön nach – und was die so trieben:

    Die österreichische Unterstützung bei der Loslösung von Jugoslawien im Juni 1991 war für Slowenien von enormer Bedeutung. Dies betont der damalige slowenische Außenminister Dimitrij Rupel. Der damalige österreichische Außenminister Alois Mock (ÖVP) sei ein „wirkungsvoller Vermittler“ gewesen, erinnert sich Rupel. (…) Mock „war derjenige, der uns das Gefühl gab, dass die Sache in die richtige Richtung geht“, lobt der bürgerliche Politiker. „Immer, wenn wir in das Auswärtige Amt in Wien kamen, hatten wir das Gefühl, bereits als Staat anerkannt zu sein.“ Österreich hatte der slowenischen Regierung unter anderem logistische Unterstützung zukommen lassen, etwa bei Auslandsreisen.

    Die Kroaten waren schon im (Ersten) Weltkrieg ganz zentral für Wien und natürlich mussten die als Rache für ’18 und ’45 dann ’91 herausgebrochen werden. Und es ist dieselbe deutsch-deutsche Sutsche, die sich heute um die Ukraine und deren Loslösung von Russland beziehungsweise die Verhinderung jeglicher Verhandlungs- und Konfliktlösung kümmert. In unserem Departement in Wien ist die „Alpen-Baerbock“ von den NEOS federführend damit betraut.

    Nur das stört heute in Deutschland kaum noch jemand.

    Ja natürlich – deutschnational und radikal, Hauptsache halt asozial!

    Was erwartet man von den Insassen einer so lebensverneinenden, bellizistischen und zutiefst normopathischen Gesellschaft? Dass die selbstständig zu denken anfangen? „Wir“ sollen doch stolz auf „unsere“ Geschichte sein! Und wie viel „wir“ gelernt haben – ja wie man Erinnerungstheater und Shoa-Marketing betreibt. Nicht wie man verhindert, dass Auschwitz, Jasenovac oder Šabac nie wieder sind.

    Das wird in vielen Artikeln der einst deutschlandkritischen Wochenzeitung Jungle World deutlich.

    Die sind nicht deutschlandkritisch, die sind antideutsch und woke. Das ist ein Unterschied. Kritisch gegenüber Deutschland (und allen anderen Staaten und Nationalismus) ist jeder Libertäre und / oder Anarchist. Antideutsche und Woke sind weder libertär noch Anarchisten. Die haben bloß eine deutsch-nationalchauvinistische Identität gegen eine West-liebende, US- und Israel-verehrende und somit nicht weniger national-imperiale eingetauscht. Daran ist nichts schön. Wie „freiheitlich“ und „kritisch“ die sind, zeigte sich bei den Pandemiemaßnahmen. Und natürlich sind solche Typen ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht das Empire und seine „Narrative“ zu verteidigen und jeden plattzumachen, der Kritik am Garten Europa, der NATO-Aufrüstung und / oder der „goldenen Milliarde“ übt.

    Wobei man noch präzisieren muss: An Israel mögen diese Leute natürlich nur die Zionisten und Kolonialisten, keinesfalls Leute wie B’Tselem oder Moshe Zuckermann (umstrittener Antisemit!). Da sind diese edeldeutschen Judenschauer (Max Frisch) beziehungsweise Judenmörderenkel ganz vorne dabei, wenn es drum geht zu definieren wer Jude ist und wer nicht. Genauso wie sie in den USA niemals Libertäre oder Isolationisten unterstützen würden, sondern vornehmlich die „Demokraten“ und sonstige Imperialisten. Antideutsche mögen Juden sehr – wenn sie weit weg leben, in Israel oder sonst wo, und dort Tschuschen, Muslime und sonst wen umbringen helfen.

    Dort legten die Staatschefs von Großbritannien, der USA und der Sowjetunion, also die Sieger über den NS und seine Verbündeten, die Nachkriegsordnung Europa fest. Diese Konferenz war für deutsche Nationalisten schon deshalb ein Gräuel

    Aber nicht nur für die. Für die gesamte herrschende Klasse im Westen war Jalta nur eine Ordnung auf Zeit, die man stets zu unterminieren und hintertreiben und durch eine zu ersetzen suchte, in der der Westen alles dominierte und Russen, Chinesen, Inder, Neger und sonst wer zu kuschen hatte. Der Kampf gegen Jalta ist ein gesamtwestliches Projekt. Deutsche Nationalisten sind da nur Bundesgenossen, gewiss nicht die einzige Kraft.

    Hier positioniert sich der deutsche Imperialismus und seine neuen alten Verbündeten nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen die USA.

    Ne, da positionieren sich bloß deutsche Vertreter einer bestimmten Kapital- und Machtgruppe innerhalb der heterogenen herrschenden Klasse des Westens gegen Konkurrenz von einer anderen Strömung. Jener „deutsche Imperialismus“ hätte keine Probleme mit „den USA“, wenn Biden oder Harris oder andere Vertreter ihres Lagers am Ruder wären. Sind sie aber nicht, sondern die Konkurrenz um Trump. Daher rührt der Beef. Es gibt auch eine (Minderheiten)-Strömung, die lieber mit Russland und durchaus auch mit Trump werkeln würde. Aber die sind gegenwärtig in der Minderheit.

    Die Phrase von der Unterstützung der Ukraine darf natürlich nie fehlen, wenn heute für neue Kriegskredite mobilisiert wird. Doch welche Ukraine ist da gemeint?

    Und im Folgenden finden sich ganz starke Zeilen Nowaks, etwa zur Deportation oder der Angst um den Hinterhof.

    Leider landet er dann – fast erwartbar – hier:

    Eine unabhängige linke Position müsste die geopolitischen Interessen aller Seiten kritisieren und sich mit keiner von keiner von ihnen gemein machen.

    Dass stimmt natürlich prinzipiell, dass echte Linke alle geopolitische Interessen kritisieren sollten. Aber Nowaks Verdkt hebt Russland auf dieselbe Stufe wie den Aggressor-Bund, den Westen. Und das ist genauso schief als wenn selbsternannte „Marxisten“ und „Linke“ vom heutigen „russischem Kolonialismus“ schreiben oder davon schwätzen, dass die RF „dekolonisiert“ werden müsse. Russland ist ein (Vielvölker)Staat, ja. Russland hat nationale Interessen, ja. Das kann und muss man aus anarchistischer Perspektive auseinandernehmen, wenn man sich allgemein über Staaten und Nationalismus austauscht. Aber nicht alle Staaten sind gleich oder automatisch ein Imperium. Russland ist – genauso wie China und der Iran – kein globaler Aggressor oder Kolonialist. Sondern zunächst einmal sind diese Länder im Abwehrkampf gegen bestimmte Entwicklungen Westen gebunden; eines Imperiums, von dem herausragende Gruppen bis heute versuchen jene Länder zu unterminieren, Landnahmen durchzusetzen und sich genehme Führungen dort einzusetzen. Und das obwohl die VRC oder die RF meilenweit von der Sowjetunion oder dem Mao-China entfernt und längst privatkapitalistisch etc. geworden sind!

    Aber alle russischen (und chinesischen und iranischen) Handlungen finden unter diesen Prämissen und eingedenk der vergangenen westlichen Kolonialisierungsversuche statt. Wer russisches Handeln verstehen will, muss an die deutschen Landnahmeversuche von 1917/18 und 1941 ff. denken oder an die westliche Hilfe für die „Weißen“. Wer iranisches Tun verstehen will, muss wissen was 1919, 1953 und 1979 bedeuten. Wer chinesisches verstehen will, muss an 1900, 1931, 1937 und / oder 1949 denken…

    1. Die Kühe sind einfach in den Stall zurückgekehrt, um sich auf die Stange zu hocken.

      Sehr schönes Bild.

      Wer chinesisches verstehen will, muss an 1900, 1931, 1937 und / oder 1949 denken…

      1839 noch vorneweg!

      1. Sehr schönes Bild.

        Für alle interessierten Mitleser – das stammt hier her.

        1839 noch vorneweg!

        Selbstverständlich!

        Wobei einige Autoren inzwischen sogar argumentieren, dass 1931-1945 prägender gewesen sei.

    2. Natürlich greift Russland kein Land an! Wir alle haben Russlands territoriale Expansion im letzten Jahrzehnt miterlebt.
      Und Russland ist kein „globaler“ Aggressor.

    3. @Altlandrebell: Sehr wichtig und interessant, Ihre Erläuterungen zur Zerschlagung Jugoslawiens und die damalige deutsche Unterstützung für die Ustascha-Faschos in Kroatien.

      Das ist einfach historische Kontinuität und passt auch bestens zur aktuellen Liebe des offiziellen Germaniens für die Bandera-Faschos in der Ukraine.

      1. @ jemp1965

        Das ist einfach historische Kontinuität

        Jop, wobei diese bzw. die Pfadabhängigkeit für mich aber gar nicht mal der prägende oder alleinige Faktor ist. Die beiden stellen eher das Hintergrundbild, die Grundierung, das wovon viele Leute in Deutschland, gerade in den oberen Schichten, bis heute geprägt werden.

        Selbstredend müsste man dann fallbezogen auch immer die epochenspezifischen Interessen und Anlässe genauer beachten.

    4. @Altlandrebell
      👍👍👍
      Vielen Dank für Ihren fundierten Beitrag. Bei Ihnen kann man wirklich immer wieder dazulernen, z. B. kannte ich Jasenovac nicht.
      Ihre analytischen Texte sind immer ein Gewinn.

    5. @Altlandrebell

      Vielen Dank für diesen kenntnisreichen Beitrag über das ehemalige Jugoslawien der schön aufzeigt nach welchen Kriterien unsere deutschen Eliten in der Vergangenheit ihre Partner ausgewählt haben (und in der Gegenwart auswählen).

      Ich war 1990 in der damaligen Gedenkstätte des kroatischen Massenvernichtungslagers Jasenovac und habe mich in den Neunziger Jahren intensiv mit der Geschichte Jugoslawiens und der jugoslawischen Region befasst und dabei auch Serbokroatisch gelernt (Na vrh brda vrba mrda = Auf dem Gipfel das Berges wiegt sich die Weide).

      1. Danke auch an Sie für Ihre freundliche Rückmeldung.

        Serbokroatisch wollte ich auch mal zu lernen anfangen bzw. hätte es auch beinahe. Aber dann entschied ich mich Osmanistik doch nicht zum Hauptfach zu machen. Rückblickend vielleicht ein schwerer Fehler, mein damaliger Prof hat es mir sogar ans Herzen gelegt dort tiefer einzusteigen.

        Ist auch eine schöne Sprache, enthält jede Menge türkische und osmanische Lehnwörter. Beispielsweise „çorba“ (Suppe), im Serbokratischen glaube ich „čorba“ genannt. Und natürlich die Pendants zu çay, kahvehane (kafana), cami und vielen anderen mehr…

        Hierzulande geht man freilich inzwischen nicht nur zur Umbenennung von osteuropäischen Idiomen („Belarus“, Kyjiw“…) über sondern gleich zur Aufspaltung ganzer Sprachen: Statt Serbokroatisch Serbisch, Kroatisch, Bosnisch… gerade letzteres ist a) altbekannt und b) andererseits ein Witz, denn:

        Gemäß der Sprachpraxis der Armee kamen für die Bosniaken somit nur zwei Sprachkategorien in Betracht: kroatisch und serbisch, und das hätte sie im damaligen Verständnis von Nationalität entweder zu Kroaten oder zu Serben gemacht. Diese Praxis sahen die Militärs in Bosnien-Herzegowina als mangelhaft an, da auf diese Weise die Muslime nicht repräsentiert wurden. [Anmerkung Altlandrebell: Bloß keinen vergessen!] Es ergab sich so ein Dilemma, dem man durch die Verwendung des Begriffs Bosnisch beikommen wollte.

        (…)

        Unabhängig davon, was die Bosniaken selbst als Antwort auf die Frage nach ihrer Muttersprache gegeben hätten, war die Sprachpraxis in der Armee geprägt vom Zeitgeist. Das 19. Jahrhundert war eine Zeit der Verwissenschaftlichung und Neustrukturierung der Verwaltung. Der Staat war maßgeblich daran beteiligt an der Entscheidung, was als Sprache betrachtet wurde und daher als Grundlage für eine Nationalität dienen konnte. Da zumindest die Militärverwaltung in Bosnien-Herzegowina vehement aus mehreren Gründen für die Verwendung des Bosnischen eintrat, bekam dieser Sprachbegriff in gewisser Weise historische Realität, wenngleich er offiziell verboten war. Bosniaken sprachen in diesem Sinne demnach Bosnisch, da es ihnen von der österreichisch-ungarischen Militärverwaltung zugeschrieben wurde und bis heute in den Archivquellen festgehalten ist.

        Quelle: hier

        1. Nicht zu vergessen all die anderen sprachlichen Einsprengsel im Serbokroatischen aus dem Italienischen wie pantalone (Hose), aus dem Deutschen wie šrafciger (Schraubenzieher) oder aus dem Ungarischen und die deutlich erfreulicheren Bedingungen für Rockmusik ab den sechziger Jahren als in den Warschauer Vertragsstaaten.

          In jedem Fall habe ich Ihnen verziehen, dass Sie meinen damaligen längeren Beitrag zu ihrem Gedankenexperiment einmal übungsweise in die Rolle der russischen Führung zu schlüpfen unkommentiert gelassen haben.

          1. Da möchte ich um Verzeihung bitten, wenn ich bei einem anderen Kommentar Ihnen nicht mehr geantwortet habe!

            (Auch als Hinweis für andere Mitleser): Ich schaffe es schlicht nicht immer allen zurückzuschreiben, auch wenn ich es mir oft vornehme und versuche jedem auch irgendwie zu antworten (außer den Trollen). Manchmal fange ich auch Antworten an und dann vergesse ich die wieder oder es kommt etwas dazwischen oder der Artikel fällt raus. Das ist natürlich mein Versagen an der Stelle. Weniger freilich wenn die Maske hier mal wieder hängt und ich niemandem mehr antworten kann, selbst wenn ich es wollte. Das ist mir hier schon öfters passiert. Oben konnte ich bspw. auch nicht antworten bzw. an einer Debatte teilnehmen, kp warum.

            Also, langer Rede, kurzer Sinn: Es steckt nicht immer Mutwille oder böse Absicht dahinter und ich bemühe mich auf die meisten irgendwie einzugehen. Vielleicht werde ich in Zukunft einfach kleine Emojis verteilen, damit Leser zumindest wissen, dass ich ihre Antworten gelesen habe.

    6. @ Altlandrebell:
      Nur kurz, hatte nicht mal die Zeit Ihren ganzen Post zu lesen, aber hierzu scheint es klar zu sein:

      Zunächst: Peter Nowak, herzlich willkommen bei Overton! (Wenn man fragen darf: Sind Sie bei Telepolis nicht mehr erwünscht?)

      Sein letzter Artikel bei Telepolis war vor fast 3 Monaten. Vor diesem letzten Artikel war die Zeitspanne zwischen zwei veröffentlichten Artikeln von ihm bei Telepolis nie länger als 2 Wochen, meistens aber deutlich kürzer, immer nur ein paar Tage. Daher ist zu vermuten, dass man Ihre Frage mit JA beantworten kann. Es könnte aber natürlich auch sein, dass nicht er bei Telepolis nicht mehr erwünscht war, sondern dass er Telepolis nicht mehr wünschenswert für die Veröffentlichung seiner Artikel gehalten hat.

      1. Guten Morgen, grüße Sie!

        Ja, das ist mir jetzt auch aufgefallen. Ich las ihn vor allem über seine Homepage hier und da waren zuletzt vornehmlich Publikationen bei ND, taz oder in kleineren Zeitschriften / auf kleineren Seiten.

        Nun, er kann gerne seine Zelte bei Overton aufschlagen. Habe ich nix dagegen, gerade auch, weil ich mich an einigen Beiträgen immer reiben kann. Andererseits habe ich durch ihn schon öfter sehr interessante Quellen gefunden, die ich zuvor noch gar nicht kannte oder zu wenig beachtete.

        Und Telepolis wird ohnehin immer mauer – auch die Zahl der Artikel sinkt wieder, nachdem die zwischenzeitlich täglich 15 – 20 raushauten (wovon > 75 % freilich Clickbait und sonstiger Schrott waren). Tja, der tolle neue Kurs eben…

        Gruß und guten Sonntag Ihnen
        Altlandrebell

    7. @ Altlandrebell
      Ich danke Ihnen für die äusserst interessanten balkanesischen Anmerkungen.
      Seltsamerweise hatte ich zeitlebens die KuK-Machenschaften kaum auf dem Schirm. Das könnte natürlich auch mit den übelsten Erzählungen eines Verwandten (Schockstarre) zu tun haben, der im WK 2 auf dem Balkan gelandsert hat. Die Aktivitäten von NATO, Österreich und Deutschland gegen Jugoslawien seit den 90er Jahren kommen mir immer noch recht hanebüchen, um nicht zu sagen komplett irre, vor und erschliessen sich mir, trotz aller Erklärungen, gleichwohl noch nicht. Vielleicht kapiers ich noch. Bitte weiter so, natürlich nur, wenns die Gesundheit zulässt, Altlandrebell. Schönen Sonntag!

    8. „ich warte noch darauf, dass man den zeitgleichen Einmarsch der zaristischen Truppen in Ostpreußen bald als Beweis für die russische Unmenschlichkeit entdeckt“

      Das die Schreihälse das noch nicht ausgegraben haben wundert mich auch….

  10. „Eine unabhängige linke Position müsste die geopolitischen Interessen aller Seiten kritisieren und sich mit keiner von keiner von ihnen gemein machen. Das wäre die Grundlage für eine internationale Bewegung gegen Aufrüstung und Krieg.“

    Die EU wollte mal der stärkste, „wettbewerbsfähigste“ Wirtschaftsraum der Welt werden. Und Deutschland war ihre Lokomotive (auch dank einem exorbitanten Niedriglohnsektor). Das basierte auf einer Friedensordnung, in der sich mit Allen gute Geschäfte machen ließen. Manchmal haben die Anderen auch was davon gehabt. Man profitierte obendrein von guten Beziehungen zum globalen Wachstumsmotor China.

    Auch wenn der Autor das sicher anders gemeint hat: das war doch eine mächtige internationale Bewegung gegen den Krieg, in der zur gegenseitigen Wohlstandsmehrung fleißig Handel miteinander getrieben wurde anstatt aufeinander zu schießen.

    Das mit Jalta halte ich für kompletten Blödsinn. Die EUropäer haben sich von den kranken US-Administrationen seit Bill Clinton immer mehr dazu bringen lassen, diese notwendige Bedingung einer Friedensordnung für den eigenen Wohlstand zu vergessen. Und jetzt scheinen unsere „Eliten“ zu glauben, man könnte sich den Wohlstand zurückbomben. Was ist das denn?

    Aus reiner Inkompetenz und Geltungssucht haben sie sich dem kräftigsten Schläger auf dem globalen Schulhof angeschlossen. Und jetzt, wo der sich ein bisschen einzukriegen beginnt, bleibt EUropa nur noch als ein Haufen kleiner Kläffer zurück.

    Dabei könnten sie sich auch einfach ein Beispiel an den USA, Russland und China nehmen, und der Förderung ihrer Binnenwirtschaft einfach höchste Priorität einräumen. Dann gibt es auch kein „Jalta“.

    Eigentlich ist es mir total schleierhaft, wieso die EU-Binnenwirtschaft in Brüssel, Berlin, Paris, London, Warschau etc. anscheinend keine Lobby mehr hat.

    Der gegenwärtige Kurs wird einst superstarke europäische Industrien wie die Autoindustrie in den Ruin treiben. Aber wirklich zu wehren scheinen sie sich nicht.

    1. „Aber wirklich zu wehren scheinen sie sich nicht.“
      Darüber hab ich auch schon gestaunt.

      Bis ich dann ein schönes Bild sah:
      https://www.jungewelt.de/img/800/207140.jpg

      Die wählen die andere Strategie: den Weg des geringsten Widerstands und der höchsten Profite. Nationalismus oder gar Nationalstolz oder Nationalsolidarität darf man von denen nicht erwarten. Die verkaufen Omas Moped, bevor Oma auch nur absteigen könnte, wenn es Profit abwirft.
      Könnte alles nicht passieren, wenn die Großindustrien vergesellschaftet wären.

  11. Bitte Herr Nowak, wann war die Joungle World schon mal deutschlandkritisch? Und was heisst deutschlandkritisch überhaupt?

    Zur Funktion von Kritik schrieb Foucault einmal, dass jede Kritik sich immer nur innerhalb des Rahmen des Kritisierten bewegt und so das Kritisierte durch die Kritik erneut legitimiert und stützt. Für Deutschlandkritik heisst dass, im nationalistischen, deutschen Rahmen gefangen zu sein, nicht über ihn hinausblicken zu können.

    Die Joungle World war seit ihrer Gründung ein elitäres, bürgerliches Kampfblatt, dass die sozialen Zustände nationalistisch reinterpretiert hat. Sie denunzierte Bewegungen die sich gegen die kapitalistischen Verhältnisse und gegen die Verarmung der Besitzlosen und Abgehängten stellten als gleich mit der „Volksgemeinschaft“ und hetzte gegen fundierte Kapitalismuskritik mit abstrusen Ableitungen als antisemitisch.

    Sie stand so für ehemals linke Kreise gegen eine Veränderung der kaputalustischen Herrschaftsverhältnisse und teilte mit ihrer Identitätspolitik die Menschen Schubladen zu.

    Den Autor Peter Nowak halte ich für einen Suchenden, der durch die linke politische Kultur herumirrt und jeder Mode hinterläuft.

    1. @klaudie: Pardon, aber meinen Sie das lächerliche Käseblatt namens „Jungle World“, diesen pseudolinken „Wachturm“ der sogenannten antideutschen Sektierer, der aus der Spaltung der „Jungen Welt“ hervorging?

      „Joungle World“ kenne ich leider nicht.

        1. @klaudie: Nix für ungut!

          Aber der Tippfehler bei „kaputalistisch“ ist brillant, wobei Mathias Bröckers bereits den Begriff „Kaputtalismus“ für dieses abartige Dreckssystem kreiert hat.

    2. Naja, der Rekurs auf den postmodernen Kinderficker Foucault ist im günstigsten Falle grenzwertig (dass der verstreut auch mal nicht komplett Sinnfreies verzapft hat, sei ja eingeräumt). Dass Kritik das Kritisierte legitimiere, ist aber idiotisch wie so vieles von ihm.

      Bezüglich der Jungle World, d’accord. Und sicher verdient Novak Kritik, aber dieser Beitrag ist, abgesehen von der antirussischen Rötzerei am Ende durchaus solide.

      1. Nein ist es nicht, weil Kritik immer nur innerhalb des durch den kritisierten Gegenstandes vorgefundenen Rahmen formuliert werden kann. Um aus diesem Rahmen auszubrechen, ist es nötig eigene Inhalte jenseits der Kritik zu formulieren.

  12. Der Autor ist sich in vielen Dingen sicher, aber er ist sich immer noch nicht sicher, ob S. Bandera von einem KGB-Agenten getötet wurde. Es ist eine feststehende Tatsache.

    1. Du Nazi magst da drüber rumheulen, aber die gezielte Eliminierung des faschistischen Terroristen und Massenmörders Bandera hat die Welt ein (kleines) Stück besser gemacht, Ehre dem KGB!

      1. Der KGB war und ist eine unehrenhafte Organisation. Er hat weit mehr Menschen ermordet als S. Bandera. Für Sie gilt wohl: Je mehr Menschen getötet werden, desto besser, desto größer die Ehre.

        1. Das ist dummes Geschwätz eines Nazis. Banderas Horden haben zusammen mit Deinen Nazis Millionen Menschen ermordet, Juden, Polen, Russen, Ukrainer. Der KGB, 1951 als Auslandsgeheimdienst der UdSSR gegründet, hat keine Millionen ermordet. Er hat wahrscheinlich weniger Personen eliminiert als die CIA oder MI6.

          Und die Eliminierung der Bestie Bandera war eine gute Tat. Das Monster war ja auch im Münchner Exil nicht harmlos. Er fanatisierte immer noch junge Menschen aus der Exilszene und schickte sie auf Selbstmordeinsätze in die UdSSR. Es gibt zumindest Gerüchte, dass er damit auch den US-Diensten auf den Wecker ging und sie die Informationen über seinen Verbleib an den KGB durchgestochen haben.

          Feldarbeit von Auslandsgeheimdiensten ist kein Damenkränzchen, oft ausgesprochene Sauerei.. Aber die Beseitigung der Bestie Bandera war eine gute Tat, wie die Beseitigung Eichmanns.

          1. Der KGB wurde 1954 gegründet, nicht 1951. Er bezeichnete sich stolz als rechtmäßiger Erbe von WtschK-GPU-NKWD.

            Heute bezeichnet sich der FSB stolz als rechtmäßiger Erbe von WtschK-GPU-NKWD-KGB. Der KGB war nicht ausschließlich ein Auslandsgeheimdienst. Er war sowohl Auslandsgeheimdienst als auch Inlandsgeheimdienst. Der NKWD ermordete Millionen Sowjetbürger. In dieser Organisation gibt es nichts Ehrenhaftes.

            1. Dumme Nazis haben keine Ahnung von Geschichte, aber ok, 1954 stimmt, war ein Vertipper. Tscheka, GPU und NKWD waren Inlandsgeheimdienste bzw. politische Polizeiorgane, dass sie so viele Menschen getötet hätten wie OUN/UDP ist aber eine Fälschung und Lüge.

              Du Nazi weisst nicht, was Ehre ist.

              1. Die offizielle russische Wissenschaft gibt zu, dass allein zwischen 1937 und 1939 etwa eine Million Menschen erschossen wurden. Die Opfer der Arbeitslager sind darin nicht enthalten.

                Warum verherrlicht ihr GPU, NKWD und KGB? Nur weil sie „links“ waren und für den Kommunismus kämpften? Das ist eine fadenscheinige Ausrede.

            2. Der KGB wurde 1954 gegründet, nicht 1951. Er bezeichnete sich stolz als rechtmäßiger Erbe von WtschK-GPU-NKWD.

              Das ist Unsinn. Der KGB wurde ein Dreiviertel Jahr nach dem Sturz und der Aburteilung Berias gegründet, um gerade mit der Tradition der unmittelbaren Vorgängerstrukturen der Zwanziger bis Vierziger Jahre, also mit OGPU, NKWD, NKGB, MGB etc. zu brechen. Vielleicht haben Sie ja mal etwas von der Entstalinisierung der1950-er Jahre gehört, von der Chrutschowschen Rede auf dem 20. Parteitag, der Auflösung des GULAG-Lagersystems und den einsetzenden Rehabilitierungen etc.

              Der KGB bezog sich positiv ausschließlich auf die Tscheka der Revolutionszeit unter Feliks Dzierzinski. Um diese Tradition manifest zu machen wurde 1958 das bekannte Dzierzinski-Denkmal auf der Ljubljanka aufgestellt.

              Das können Sie meinetwegen gern als Maskerade abtun, aber dennoch nicht behaupten, dass der KGB _selbst_ „sich stolz als rechtmäßiger Erbe des NKWD bezeichnete“.
              Letzteres ist ohnehin Quatsch, denn NKWD heißt auf Deutsch einfach Volkskommissariat des Inneren, also Innenministerium, welches selbst in den 1930-er Jahren nicht nur aus dem Geheimdienst bzw. der Geheimpolizei bestand.

              1. Was genau ist Ihrer Meinung nach falsch an der Aussage, „der KGB selbst bezeichnete sich stolz als rechtmäßiger Erbe des NKWD“? Natürlich war er ein Erbe „guter Traditionen“, denn die „schlechten Traditionen“ wurden von der Partei verurteilt. Unter den NKWD-Spionen befanden sich Personen mit „gutem Ruf“, weil sie keine sowjetischen Staatsbürger töteten, und diese Personen wurden in der Massenkultur gefördert. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um den Ruf des NKWD zu beschönigen. Der KGB kannte seine Wurzeln und seine Vorgänger und pflegte sie.

                1. Was genau ist Ihrer Meinung nach falsch an der Aussage, „der KGB selbst bezeichnete sich stolz als rechtmäßiger Erbe des NKWD“?

                  Was daran falsch ist hatte ich gerade in 19 Zeilen ausgeführt. Verstehst du wirklich kein Deutsch?

                  Unter den NKWD-Spionen befanden sich Personen mit „gutem Ruf“, weil sie keine sowjetischen Staatsbürger töteten, und diese Personen wurden in der Massenkultur gefördert.

                  Ach ja?
                  Generalleutnant Sudoplatow, der 1938 euren – du bist doch Ukrainer – verehrten OUN-Führer Konowalez in die Luft sprengte und die Tötung von Trotzki ausgearbeitet hatte, landete im Zuge der erwähnten Säuberung des Geheimdienstes für 15 Jahre im Knast (1953 bis 1968).
                  Von ihm hörte man erst während der Perestroika wieder etwas.

                  Wie so viele Ukrainer hast du keinen Schimmer von der sowjetischen Geschichte.

                  1. Ich bin sicher, Sie haben bis zur Perestroika nichts von R. Sorge, K. Filby, R. Abel usw. gehört.
                    Sudoplatow wurde von einem sowjetischen Gericht zu 15 Jahren Haft verurteilt und war für die Verherrlichung nicht geeignet.
                    Der KGB feierte jeden 20. Dezember als seinen Berufstag, den „Tag des Tschekisten“. Es ist derselbe Tag, an dem auch der NKWD feierte.
                    Ich mache keine Annahmen über Ihre ethnische Herkunft.
                    Wie so viele Obdachlose hast du keinen Schimmer von der sowjetischen Geschichte.

                    1. Der KGB feierte jeden 20. Dezember als seinen Berufstag, den „Tag des Tschekisten“. Es ist derselbe Tag, an dem auch der NKWD feierte.

                      Ich weiß nicht, wer 1935 was gefeiert hat. Das kann wohl nur jemand wissen, dessen Vorfahren bei diesen Strukturen gearbeitet haben, denn einen offiziellen Feiertag am 20. Dezember gab’s zu Sowjetzeiten nie.

                      Da aber, wie ich bereits erwähnte, das NKWD _buchstäblich_ das damalige Innenministerium war und die Miliz am 10. November 1917 geschaffen wurde werden wohl zumindest die Milizionäre des NKWD am 10. November gefeiert haben.
                      Ab 1962 wurde der 10. November zudem im Unterschied zum 20. Dezember ein offizieller „Berufsfeiertag“ („Tag der Mitarbeiter der Miliz“).

                      Und was Herrn Sorge anbetrifft: Der arbeitete bekanntlich für den GRU, die sowjet. Militäraufklärung.

                    2. Der 20. Dezember wurde seit 1927 gefeiert. Es war der 10. Jahrestag der Tscheka. Damals hieß die Organisation GPU.
                      Diese Tradition wurde auch in der Zeit des NKWD und des KGB aufrechterhalten.
                      Sie wussten, dass sie ein Erbe der Tscheka und nicht der „Miliz“ waren.
                      Im modernen Russland wurde der offizielle „Tag des Tschekisten“ 1995 per Präsidialerlass ausgerufen.
                      Heute bezeichnet sich der FSB stolz als rechtmäßiges Erbe von WtschK-GPU-NKWD-KGB.

    2. Immerhin haben sie, wie jüngst auch im Tiergarten bei der Eliminierung eines tschetschenischen Kriegsverbrechers soviel Kultur besessen dafür jemand zu verdingen.

      Das unterscheidet sie vom Westen, wo die willkürliche Ermordung unbequemer Personen per Drohnenmord jährlich im oberen fünfstelligen Bereich vor allem von deutschen Territorritum aus vollzogen wird. Ergänzt von den regelmäßigen israelischen Drohnenmorden.

      1. Ich nehme an, der Mörder wurde nicht angeheuert, sondern war ein langjähriger staatlicher Arbeitgeber. Auch die Bezeichnung des Opfers als „tschetschenischer Kriegsverbrecher“ basiert ausschließlich auf den Worten des beliebten russischen Präsidenten, der niemals lügt.

        1. Es legt zumindest die Motivation offen. Und die ist in beiden Fällen hochgradig nachvollziehbar und plausibel.

          Die Frage ist doch, warum Mörder und Kriegsverbrecher so gerne gerade in der Bundesrepublik abtauchen ohne Den Haag fürchten zu müssen. Das geht nur mit deutscher, staatlicher Unterstützung.

          1. Die Vermutung, das Opfer sei ein Kriegsverbrecher gewesen, basiert einzig und allein auf den Worten des beliebten russischen Präsidenten, der niemals lügt.

            Der Mörder wurde jedoch von einem deutschen Gericht verurteilt. Er erhält keine deutscher staatliche Unterstützung . Er erhält russische staatliche Unterstützung.

            1. wohl dem, der sich mit solch simplen Feindbildern begnügt. Das erspart ihm die Mühe des eigenen Denkens. Deswegen hat die eintönige Argumentationsplatte auch einen solchen, sich immer nur wiederholenden, Sprung.

              1. Ich sehe, dass der deutsche Staat den Mörder strafrechtlich verfolgt und der russische Staat ihn freigelassen und willkommen geheißen hat.
                Das ist ganz einfach.

  13. Mir scheint, dass @ xblob und @ Ralf wichtige Punkte angesprochen haben, nämlich den Umstand, dass Großbritannien und Frankreich nach dem teilweisen Rückzug der USA in Europa wieder stärker mitmischen wollen. Das sind beides Länder mit ungebrochenem nationalen Selbstbewusstsein und dem mutigen Anspruch, als (kleine) Atommächte das Recht zur Initiative zu haben.
    Die deutsche Politik möchte diesen Nachbarn gegenüber keine schroff andersartige Meinung vertreten.

    Deutschland und auch die deutschen Eliten sind in Wahrheit – von einer überschaubaren Zahl sich lautstark nach vorn drängender Politiker und Journalisten einmal abgesehen – weit weniger aktiv und zielbewusst als der Autor zu suggerieren versucht.
    Die lautstarken und in die erste Reihe drängenden Personen sind in transatlantischen Netzwerken (z.B. „Atlantikbrücke“) engagiert und spielen von daher ihre Rolle.

    Von diesem überschaubaren Personenkreis auf eine generell ähnliche Ausrichtung der deutschen Eliten im Allgemeinen zu schließen, scheint mir aber voreilig, wenn nicht gar falsch.

    Hinweise auf Jalta oder die NS-Außenpolitik halte ich für teils unangebracht, teils schlichtweg abwegig.

    Wenn es bei den deutschen Eliten überhaupt eine sichere Überzeugung gibt, dann ist die, in Europa und der EU nicht aus der Reihe zu tanzen, nicht eigene (nationale) Interessen zu veretreten oder gar durchzusetzen, sondern sich anzupassen an Konzepte, wie sie in der EU und in den transatlantischen Netzwerken (die Gegner von Trump sind) üblich sind.

    Insofern orientiert man sich eher vorsichtig, wenn nicht gar ängstlich an dem, was aus Paris, London und Brüssel kommt bzw. in den bewussten Netzwerken gedacht und gefordert wird.

    1. Das sind beides Länder mit ungebrochenem nationalen Selbstbewusstsein und dem mutigen Anspruch, als (kleine) Atommächte das Recht zur Initiative zu haben.

      Das sind zwei völlig verstrahlte Regierungen mit dem idiotischen Anspruch, irgendetwas wuppen zu können, wozu sie definitiv nicht in der Lage sind. Ebenso verhält es sich mit der Haltung der EU, die Sanktionen nicht eher zu lockern, als sich Russland rückstandsfrei aus der Ukraine zurückgezogen und praktisch kapituliert hätte. Es ist eine offene Zurückweisung aller realistischen Friedensbemühungen. Anscheinend sehen die Europäer lieber einen totalen Zusammenbruch der Ukraine, dann ist auch die russische Bedrohung noch besser zu verkaufen. Und das öffnet noch mal die großen Töpfe, vielleicht die letzten. Ein weiterer gigantischer Raubzug.

  14. Herzlich willkommen, Herr Nowak. Linke Argumentation ist noch nicht ausgestorben. Welche freilich bei Telepolis drüben keine Chance hätte. Die Qualitätskriterien.
    Das wurde nie thematisiert, obwohl es ins Auge springt. Wie ausgezeichnet sich die deutsche Regierung mit den alten Verbündeten aus der Nazizeit verstand. Da war der Ustaschamann Tudjman, dem Genscher den Wunsch nach Anerkennung Kroatiens ohne sofort erfüllte. Ohne sich mit der EU-Führung abzusprechen, worüber etwa Maggie Thatcher äußerst ungehalten war. Madeleine Albright fragte ihn öffentlich, ob er wisse, dass er da einen Krieg losgetreten hat. Er hat es wissen können.
    Sofort legte die Ustascha los und gleichzeitig die Islamisten in Bosnien. Jugoslawien war Geschichte. Was eine geopolitidsche Bedeutung hatte. Jugoslawien war der Kopf der Blockfreien Bewegung, die weltweit äußerst beliebt war und deren Staaten eine Mehrheit in der UNO hatten. Seither sind sie bedeutungslos. Heißt eben, dass auch so etwas wie die Blockfreien nur unter dem Schutz der Sowjetunion entstehen konnte.
    Dann Ukraine, wo die Zentralfiguren Timoschenko und Klitschko erkennbar aus Berlin gesteuert wurden. Die sich bestens mit den Leuten von der faschistischen Swoboda verstanden. „Fuck the EU“ sagte Victoria Nuland. So war das nämlich, die EU, insbesondere Frankreich und Italien waren nicht bereit, eine Verschlechterung der Beziehungen zu Russland hinzunehmen. Merkel hat ihnen den Kopf gewaschen. Dann, als diese Berliner gescheitert waren, erst dann übernahmen die Amerikaner.

    Und jetzt? Meiner Meinung nach ist der deutsche Imperialismus dabei, die von den Amerikanern hinterlassenen Lücken zu füllen. Insbesondere die von USAID. Mit großer Begeisterung.

    Das gilt es jetzt zu beobachten.

    1. Da war der Ustaschamann Tudjman, dem Genscher den Wunsch nach Anerkennung Kroatiens ohne sofort erfüllte.

      Könnten Sie mir den Gefallen tun und bitte den Rest der Achse (Wien und Rom nämlich), insbesondere die Herren Mock und Rohan, nicht außen vorlassen? Danke!

      Ich zitiere einfach mal:

      Die österreichische Politik wurde dagegen von Frankreich harsch kritisiert. „Der Europarats-Direktor im französischen Außenministerium, Jacques Blot, hält Österreich in hohem Maße dafür verantwortlich, dass es zum Krieg in Jugoslawien gekommen ist“, geht aus einer „Notiz“ des damaligen Gesandten und späteren Generalsekretärs im Außenministerium, Albert Rohan, vom Juli 1992 hervor. Insbesondere der österreichische Außenminister habe die Auflösung Jugoslawiens „encouragiert“.

      Quelle: hier

      Ohne sich mit der EU-Führung abzusprechen, worüber etwa Maggie Thatcher äußerst ungehalten war. Madeleine Albright fragte ihn öffentlich, ob er wisse, dass er da einen Krieg losgetreten hat. Er hat es wissen können.

      Die haben es nicht bloß wissen können, die wussten das und sie taten es in vollem Bewusstsein.

      Und natürlich ohne Absprache! Sie taten es gegen konkurrierende EU-Sektionen, „die“ EU gibt es ja gar nicht und schon gar nicht gab es sie 1990 f.; das war wenn schon denn schon „die“ EG.

      die Islamisten in Bosnien

      Tja, die wurden von „unseren“ Edelverbündeten am Golf aber immer hübsch alimentiert und von „uns“ hofiert. Die Bosniaken waren ja nicht von Haus aus Salafisten.

      Ansonsten – wenn Sie und unsere Mitleser mehr zu „BiH“ wissen wollen – suchen Sie doch mal nach einem gewissen Benjámin Kállay…

      Dann Ukraine, wo die Zentralfiguren Timoschenko und Klitschko erkennbar aus Berlin gesteuert wurden. Die sich bestens mit den Leuten von der faschistischen Swoboda verstanden.

      Danke, wenigstens einer der die deutschen Anteile nicht unter den Tisch kehrt.

      Das ist einfach wie in Georgien, wo „unsere“ Berater letztes Jahr wie anno 1918 herumliefen oder wie in Rumänien, wo „wir“ gerade das Erbe „unseres“ Projekts Klaus Johannis verteidigen mussten.

      Meiner Meinung nach ist der deutsche Imperialismus dabei, die von den Amerikanern hinterlassenen Lücken zu füllen.

      Meiner Meinung nach nicht. Es gibt nicht den deutschen Imperialismus. Die deutschen Anteile einer gewissen Macht- und Kapitalströmung innerhalb der herrschenden Klasse des Westens versuchen freilich beim „Projekt Ukraine“ ihre Assets zu retten, nachdem in den USA jetzt Konkurrenz am Ruder ist, zumal eine, die Gebrauchswert von und Umgang mit Banderastan in anderen Kriterien misst und lieber andere Weltecken ins Visier nehmen möchte. Aber „die“ Amis sind ja gar nicht raus aus der Ukraine, zumal es „die“ Amis eben auch nicht gibt…

  15. Aus dem Navalnitenumfeld zum Ukrofaschismus, Julija Leonidowna Latynina:

    Uh… uh… excuse me, but when the head of the presidential administration of Ukraine writes
    about all Russians: „a nation of inhumans and murderers, the biological
    garbage of this world“ is this also an anonymous account of a Kremlin bot?
    And we really must really support a government that Russifies its citizens,
    steals from fortifications, steals American aid, canceled elections under the guise
    of „borders 1991“, and is ready to drag the whole world into The 3rd World War,
    just not to give up power, and all this under the most cannibalistic
    Nazi tactics proclaimed at the most official level?
    We really need to support a manwho was stupid enough to
    turn his country into an anti-Russia, who passed by all the possibilities
    of the world, from Minsk to Istanbul, and he did it in full
    confidence that the United States had invited Ukraine to
    go fishing in order to pull out a big fish – Russia.
    And I didn’t notice that Ukraine was invited as
    a worm. And if a worm is invited to go fishing, it’s
    not to drink vodka with it.

    1. Der Spruch ist sooo schööön:
      „Wenn ein Wurm zum Angeln eingeladen wird, dann nicht, weil jemand mit ihm Wodka trinken will!“
      🤣🤣🤣🥂
      Der kommt in meine Sammlung….👌🏻

  16. Ich wünsche Herrn Nowak persoenlich alles Gute.
    Politischer Journalist zu sein, in einem Sprachraum, in dem das Einkommensgefuege fuer linke( oder zumindest aufklärerische) Schreiber knapp über den monatlichen Kontofuehrungsgebuehren liegt, verlangt messianuschen Eifer oder einen sehr speziellen Masochismus.

    Vielleicht sollten wir das Volk der Zyklon B Lemminge einfach ihr Ding machen lassen.

    Der Deutsche leidet an einer extremen narzistischen Kraenkung. Er(heute auch sie und es), der ja bekanntermaßen der Tuechtigste, der intelligenteste, der erfinderischte und moralisch integerste ist, seine „Rasse“ als alleinige den Planeten kennt und alles Leben darauf retten koennte. findet kein Gehoer und immer noch keine Gefolgschaft.
    Nur braune Ratten und Psychopathen schwoeren dem besten aller Voelker Die Treue.

    Ich fuerchte, auch der Viel zu spaete Abschied des Herr Nowak bei der Intellektuell.en Abteilung des Reichspropagandaministeriums wird etwas daran aendern

  17. „wenn man feststellen musste, dass am Nachmittag des 18. März gerade einmal 500 Menschen in der Nähe des Reichstags protestierten. “
    Und diese 500 waren zum größten Teil noch nicht einmal aus Berlin. Demo vor einer hohen Betonmauer – nein danke. Habe ich einmal miterlebt, das reicht. Sowas beeindruckt unsere Volksverräter nicht und für die Pozilei ist es Routine.

    „Wenn russische Nationalisten ihre Phrasen vom ukrainischen Brudervolk verbreiten, dem sie dann mit Gewalt die angeblichen Segnungen der russischen Welt bringen, ist das nicht weniger verlogen, …“
    Ich würde das mal nicht pathetisch so hoch anbinden. Rußland hat vor allem eines gemacht, nämlich die Osterweiterung der NATO gestoppt.

      1. Warum wollte man Russland Anfang der 2000er Jahre nicht in eine reformierte Nato mit gemeinsamer Sicherheitsarchitektur einbinden? Putin wäre dazu bereit gewesen. Ich sage es Ihnen: dann hätte man von gleichberechtigten Partnern sprechen müssen. Das schamlose Ausbeuten nach „vornehmer‘ angelsächsischer Art wäre nicht mehr möglich gewesen. Dass Putin dem einen Riegel vorgeschoben hat, das ist es wirklich, was ihn bei den westlichen verkommenen „Eliten“ so verhasst macht. Wenn dieses Pack und ihre thumben Wasserträger von der Dekolonialisierung Russlands sprechen, meinen sie die koloniale Ausbeutung und Unterjochung dieses Landes.

      2. Sie war schlecht, weil sie einen Gegner geschaffen hat statt eines Verbündeten. Hängt vermutlich auch mit den sattsam bekannten ‚european values‘ (UvdL) zusammen.

  18. Sehr geehrter Herr Nowak.
    Auch wenn ich Ihrer Analyse zur Sache sowohl im Allgemeinen als auch im Detail recht gebe und Ihnen beipflichte, muss ich Ihrer Schlussfolgerung widersprechen.

    Es hab und gibt eine „linke Vision“; nur hat die deutsche SPD und deren pseudolinken Ableger der Sache einen schweren Schlag versetzt, als man ab 2005 einen regelrechten Krieg mit der Sozialistischen Internationalen begann und 2011 den Bruch herbeigefügt hat.
    Die deutsche SPD rechtfertigte den Schritt damals damit, dass soziale und sozialistische Ziele in „entwickelten Industriestaaten“ andere seien als in Ländern der zweiten und dritten Welt.
    Unter diesem Deckmantel hat man alles angefangen zu verraten, wofür die SPD jemals stand.
    Und beiläufig hat man auch die Wähler und Mitstreiter verraten und verkauft.
    Der mit Hartz4 begonnene gesellschaftliche Umbau, hin zu einer marktkonformen und marktradikalen Gesellschaft, war und ist der Sache geschuldet, die erhoffte Vormachtstellung Deutschlands in Europa zu schaffen und zu sichern.
    Das ist auch der Hauptgrund, warum die Altparteien heute nur noch am Namen unterscheidbar sind und, egal wer gerade in Berlin das sagen hat, sich Deutschland und Europa immer mehr in den Abgrund rutschen. Die Abkehr von den ursprünglichen Prinzipien hin zur Machtpolitik von heute, können nur mit militärischen Mitteln durchgesetzt und sichergestellt werden.
    Der wenige Widerstand, der aktuell in Deutschland und Europa noch sichtbar ist, wird an den mittel- und langfristigen Entwicklungen nichts mehr ändern.
    In wenigen Jahren sind wir im Krieg und DAS ist ein Fakt.
    Ziviler Widerstand wird daran nichts mehr ändern, da die globalen Entwicklungen bereits soweit fortgeschritten sind, dass evtl. nur noch ein Bürgerkrieg in Europa was ändern könnte; aber den wird es nicht geben und somit (Alea iacta est) sind die Würfel bereits gefallen.
    Daher = Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

  19. Peter Nowak hegt offenbar immer noch eine merkwürdige Bewunderung für Wolfgang Pohrt.
    Ebenjener forderte 1991 allen Ernstes den Abwurf einer Atombombe auf Bagdad – vor lauter Israelsolidarität.
    Horribile dictu: Gut, dass Wolfgang Pohrt tot ist.

  20. Merkt hier jemand, dass mit dem ständigen Bezug auf „die Deutschen“ und andere „Völker“ genau das nationalistische Narrativ bedient wird, das zu bekämpfen man vorgibt?
    Niemand hier arbeitet mit dem Begriff der „Staatsangehörigkeit“. Deutscher (Ami, Franzose, Chinese, Neuseeländer…. ) wird man aber nicht durch Enkulturation wie andere Lebewesen, sondern spätestens mit 16 Jahren durch die Pflicht zur Mitführung eines Papiers, das global qua Gesetz eine Angabe zur Nationalität enthält. Manche Staaten verlangen an der Grenze sogar einen „Kinderausweis“ der – selbstverständlich – eine Angabe zur Nationalität enthält und „natürlich“ auch einen fälschungssicheren Bundesadler o. ä. . (Fast) Niemand der in irgendeinem Land der gegenwärtigen Welt geboren wird, kann sich der Zuweisung einer „Nationalität“ entziehen. Diese ist überall auf dem Globus die Grundlage für das Verlassen eines geographischen Raumes und die Zulassung zu einem anderen, der einem aktuell evt. besser gefällt.
    Schon vergessen? „Ich bin über zehntausend Jahre alt und mein Name ist Mensch.“
    Mit oder ohne Jalta, Elon Musk, die Unabhängigkeitserklärung oder eine Verfassung. Aber keine Sorge! Wird nicht mehr lange dauern, bis ihr den aufrechten Gang verlernt habt und die Finger nur noch zum Tippen verwenden könnt. Menschen kann man in der weiteren Zukunft aus extrem dauerhaften Einzelteilen zusammensetzen. Irgendwo dazwischen schwimmt in einer Nährlösung die Substanz, die man früher Hirn nannte.

  21. Der typische Denkfehler:
    Doch die Parteien der Brd sind sehr selten das was ihr Name aussagt. Die Cdu ist nicht christlich, die Spd nicht sozial, die Grünen nicht grün sondern oliv, die Fdp nicht liberal, die Pdl nicht links, die Afd nicht alternativ.
    Auch die Mlpd ist nicht links, sondern meist auf Seite der Nato-Angriffskriege wie zB in Libyen u. Syrien.

    Dagegen die die DKP noch immer weitgehend links, denn links kann nur sein wenn man den Sozialismus fordert. Eine echte Demokratie gibt es nur wenn auch das Volk regiert und nicht eine reiche Bourgeoisie die die Politik kauft.

  22. Na, da ist ja fast die ganze Blase beisammen: Wetzel, Rauls, Nowak, all diese „linken“ U-Boote, die jeden Widerstand zerschreiben, zerspalten und ständig „Alerta, rechts, rechts Nazi, Antisemitismus“ schreien.

    Wer den politischen Diskursraum auf ein Spektrum nur zwischen „links“ und „rechts“ reduziert (und davon nichts auch nur halbgar definiert und allgemein verbindlich festgeklopft ist), der betreibt Denkverengung – und das ist der Job dieser „linken Autoren“.

    Das Politische ist ein multidimensionaler Möglichkeitsraum und nicht eindimensional zwischen zwei Extremen „links“ und „rechts“ verortet. Genau diese Tatsache soll uns undenkbar gemacht werden. Das ist die Strategie der Bedrücker und Ausbeuter. Und diese Leute hier betreiben genau diese Strategie.

    1. „Das Politische ist ein multidimensionaler Möglichkeitsraum und nicht eindimensional zwischen zwei Extremen „links“ und „rechts“ verortet. Genau diese Tatsache soll uns undenkbar gemacht werden. Das ist die Strategie der Bedrücker und Ausbeuter. Und diese Leute hier betreiben genau diese Strategie.“
      Diese Sätze beschreiben nicht die gegenwärtige politische Praxis, die von Subjekten gestaltet wird, die in höchstem Maß nachweislich von PERSÖNLICHEN materiellen Interessen getragen werden. [ Korrumpierbarkeit], Das politische Personal ist gekennzeichnet z. B. durch die Eigenschaften dumm, gierig, rücksichtslos. Oder auch: dick, dumm, faul, und gefräßig,
      Meiner Erinnerung nach handelt es sich bei beiden Beschreibungen um Wortfolgen, die bereits von (vielen?) anderen Menschen verwendet wurden. Einem KI-Anwender könnten sie als Plagiate vorkommen, dabei sind sie nur so häufig zu finden, weil mehr Menschen fähig sind, die Realität zu beschreiben, als manche meinen.

  23. Dieses Wappen auf dem Foto (der stehende Löwe mit den drei Kronen) habe ich bewußt zum ersten Mal an den Jacken (teilweise auch nagelneuen schwarzen Kampfmonturen) von „Kämpfern“ gesehen, die nach dem Putsch auf dem Majdan im Februar 2014 das Parlament der Ukraine, die Rada, umstellt hatten während drinnen der Putsch formell vollzogen wurde. Mit der verfassungswidrigen Absetzung des gewählten Präsidenten ebenso, wie dem offenbar in dieser „revolutionären Situation“ höchstwichtigen Beschluß eines ersten Sprachengesetzes zur Diskriminierung der russischen Sprache in der Ukraine.

    Ich habe es gegooglet und kam – zwangsläufig – bei der 14. Division der Waffen-SS „Galizien“ heraus. Eine andere historische Entsprechung für dieses Wappen gibt es nicht. Der normale galizische Löwe schreitet nämlich auf allen Vieren.

    Das, zusammen mit den offen zur Schau getragenen Hakenkreuzen, Wolfsangeln an gelben Armbinden der „Majdankräfte“, „schwarzen Sonnen“ und SS-Runen, sollte jedem klar gemacht haben, wes Geistes Kind diese „Revolution der Würde“ war. Aber es wird bis heute geleugnet und der „russischen Propaganda und Desinformation“ zugeschrieben. Zuletzt sogar in einem Urteil des „Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte“, der sich nach inzwischen 11 langen Jahren endlich dazu durchgerungen hatte, formell die Ukraine für ihre „Untätigkeit“ im Rahmen der Ausschreitungen, die im Mai 2014 im Massaker von Odessa mündeten, zu verurteilen, die Schuld an dem Ereignis aber mehr oder weniger direkt den Opfern selbst zuschrieb, und natürlich der „russischen Desinformation über den Charakter der Majdan-Aktivisten“, die diese irregeführt hätte.

    EU-„Recht“ in Reinform!

    Ps zum Artikel:

    „Dafür gestimmt haben die SPD und die Unionsparteien, nach kurzem Sträuben waren auch die Grünen dabei.“

    Die „LINKE“ auch!!!!!!

    Das gehört zur vollen Wahrheit leider dazu!

    Erst verhinderte diese Scheißpartei die Einberufung des neuen Bundestages mit der originellen Begründung, daß man „mit der verfassungsfeindlichen AfD nie gemeinsame Sache machen würde“. Das wäre aber nötig gewesen, um das eine Drittel an Stimmen des neugewählten Bundestages zusammenzubekommen. Damit wäre der „Trick“, diese unfaßbaren Gelder für Waffen noch mit der alten Mehrheit zu beschließen, obsolet gewesen.

    Im Bundestag hat die „LINKE“ dann wieder so getan, als sei sie eine „Friedenspartei“ und gegen die Kredite gestimmt, was aber auch nur darin begründet war, daß die nötige Mehrheit mit Union, SPD und Grünen bereits abgesichert war.
    Im Bundesrat dagegen, wo ein, zweiTage später die nötige Mehrheit nicht so gesichert schien, weil die Freien Wähler in Bayern noch kippelten, stimmten die beiden letzten Länder mit „LINKE“-Regierungsbeteiligung dann aber FÜR die Kriegskredite!

    Einen größeren Verrat hat es in der Geschichte der Linken in Deutschland noch nie gegeben!
    Denn wenn es überhaupt eine rote Linie für echte Linke gibt, die nie überschritten werden darf, dann ist es die Einstellung zu Krieg und Frieden.

    Ich habe seit der „Wende“ meist diese Partei gewählt. Seit ein paar Jahren tue ich das nicht mehr, und ich wurde leider brutalstmöglich in meiner Entscheidung bestätigt.

    1. Das Sprachengesetz stellte keine Diskriminierung der russischen Sprache dar. Es stellte die etablierte Rolle der ukrainischen Sprache als Staatssprache wieder her.

      1. Das ist ukronazistischer Schwachsinn!

        Im Osten der Ukraine ist aufgrund der Geschichte (bis 1917 Teil Russlands) eine große russische Minderheit zu Hause, teilweise stellen sie in dem Gebiet sogar die Bevölkerungsmehrheit. Aus dem Grund hatte Russisch in dem Gebiet (und nur da!) den Status einer zweiten Amtssprache erhalten. Und das völlig zu Recht.

        Am Status der Staatssprache änderte das übrigens gar nichts. So wie in Deutschland auch Sorbisch regionale Amtssprache ist (in Sachsen und Brandenburg nämlich), aber nicht Staatssprache. Und die Sorben sind selbst in ihrer Heimat, mit nur etwa 60.000 Menschen, eine sehr kleine Minderheit! Ganz im Gegensatz zu den Russen in der (ehemaligen) Ostukraine. Sogar die ethnischen Ukrainer sprechen dort überwiegend russisch und nicht den ukrainischen Dialekt der einstigen gemeinsamen ur-russischen Sprache.

        Daß die Naziputschisten in der Putschnacht selbst offenbar nichts „wichtigeres“ im Sinn hatten, als eben diesen Status wieder abzuschaffen, ist bezeichnend für den Charakter dieses Putsches.

        Kleine Anekdote am Rande: Julia Timoschenko, die „völlig zu Unrecht von Janukowitsch ins Gefängnis geworfenen Oppositionsführerin der Ukraine“ spielte in dieser Sitzung auch eine „wichtige“ Rolle! Sie saß nämlich immer noch in Gefängnis! Das durfte sie erst am Tag danach verlassen, weil in dieser Sitzung auch noch im Schnelldurchgang das Gesetz, aufgrund dessen sie verurteilt worden war, geändert wurde! Sie war also völlig zu Recht im Knast! Klarer konnte man das nicht belegen!

        1. Vor 1917 war das gesamte Russische Reich, einschließlich Finnland und Polen, ein Teil Russlands.
          Der Status der russischen Sprache als zweite Amtssprache wurde ihr zuerkannt und später wieder entzogen. Das Gesetz von 2012 wurde 2015 aufgehoben.
          Es handelt sich nicht um Diskriminierung.

          1. Darauf muß man erst mal kommen: Menschen zu verbieten, ihre Muttersprache auf der Straße zu sprechen, ist „keine Diskriminierung“…..
            Und mit der Streichung des Status als regionale Amtssprache direkt nach dem Putsch ging es ja bekanntlich erst los. Es folgte noch unter Poroschenko das Sprachengesetz und unter Selenski das „Gesetz über die einheimischen Völker“, das alle, außer Ukrainern und ein paar kleinen Tatarengruppen, zu Menschen zweiter Klasse machte. Einmalig in Europa seit den Nürnberger Rassegesetzen!

            Im Jahr 2021 ließt sich der heutige Präsidentendarsteller (und ethnische Russe!!) Followmir Selenski übrigens mit der Aussage zitieren, daß, „wer sich in der Ukraine als Russe fühle, nach Russland auswandern solle“.

            Soweit ist man in der Ukraine nämlich schon! Und die das ideologisch untermauern, reden vom „Volk der Ukrainer, dessen Geschichte sich auf 140.000 Jahre zurückverfolgen ließe“….

            Da lebten übrigens in Europa noch die Neandertaler und keine Homo sapiens, was vieles erklären würde…

            Übrigens: Auf der Krim ist Ukrainisch nicht verboten! Und eine der ersten Amtshandlungen nach dem Wiederanschluß an Russland war, die Bildungseinrichtungen, in denen auf Tatarisch (eine Krimsprache) unterrichtet wird, wiederzueröffnen. Und Ukrainisch ist, obwohl es dort kaum gesprochen wird, immer noch offizielle Amtssprache auf der Krim!

            1. Nach ukrainischem Recht ist es nicht verboten, auf der Straße eine Muttersprache zu sprechen.

              Sie behaupten, W. Selenski sei ein ethnische Russe, doch der beliebte russische Präsident behauptet, W. Selenski sei Jude. Der beliebte russische Präsident lügt bekanntlich nie.

              Das „Gesetz über die einheimischen Völker“ macht niemanden zu einem Bürger zweiter Klasse.
              Das Regionalgesetz der Krim macht die ukrainische und die krimtatarische Sprache zu offiziellen Sprachen. Es ist jedoch unmöglich, von staatlichen Behörden Dokumente in ukrainischer oder krimtatarischer Sprache zu erhalten. Es gibt keine Verkehrsschilder in anderen Sprachen als Russisch. Man hört keinen Abgeordneten des lokalen Parlaments offiziell in einer anderen Sprache als Russisch sprechen.

              1. „Nach ukrainischem Recht ist es nicht verboten, auf der Straße eine Muttersprache zu sprechen.“

                Doch, ist es!

                Hören sie auf, zu lügen!
                Und als „Jude“ verkaufte sich Selenski erstmals (und seitdem auch nicht wieder), als er damit einen Propagandacoup landen wollte, weil in der Nähe der Gedenkstätte von Babyn Jar eine russische Rakete eingeschlagen hatte. Was Selenski von den Tätern von damals hält, bewies er 2023 mit seinen frenetischen Grüßen an den Nazi-Mörder Jaroslaw Hunka im kanadischen Parlament…

                Ethnisch ist Selenski klar ein Russe.

                Gehen Sie weiter, Sie haben es hier mit informierten Menschen zu tun, und nicht mit verdummten Tagesschaukonsumenten.

                1. Der beliebte russische Präsident, der niemals lügt, sagte in diesem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS, dass W. Selenski ein ethnischer Jude sei.
                  Von den Morden, die Ja. Hunka in seiner Jugend begangen hatte, war nichts bekannt. Bitte teilen Sie uns Ihr Wissen mit.

                  1. Wenn Sie Putin so lieben, sollten Sie ihn heiraten.

                    Und zu behaupten, es sei niemandem bekannt gewesen wer und was Hunka ist, ist eine Frechheit sondergleichen!

                    1. Wir kennen die Aktivitäten von Ja. Hunka während des Krieges, aber wen hat er tatsächlich getötet oder ermordet?

                    2. Na, niemanden! Er hat die ganze Zeit über Essenspakete für hungernde polnische Kinder in Wolhynien gepackt, gell?

                      Und nach seinem anstrengenden Dienst hat er mit jüdischen Kindern Fußball gespielt….

                    3. Eigentlich haben Sie nur eine Hypothese.
                      Die russischen Strafverfolgungsbehörden hatten vor seinem Auftritt im kanadischen Parlament keine Informationen über Ja. Hunkas Verbrechen.

      2. Sicher, Volksgenosse, so wie die Arisierungsgesetze Deiner braunen Gesinnungsgenossen.
        Mittlerweile wird Schul- und Kindergartenkindern im KZ Ukraine gesetzlich verboten, in Pausen oder privat untereinander russisch zu sprechen. Auf sowas können nur Perverse Deines Schlages kommen.

        1. Sie liegen völlig falsch, was die ukrainischen Sprachgesetze betrifft. Es gab weder KZ noch Arisierung. Das Gesetz verbietet keine private Meinungsäußerung. Bitte informieren Sie sich. Der Gesetzestext wurde veröffentlicht.

          1. Ich habe mich informiert. Die Ukraine ist ein KZ mit Stacheldraht, Killerdrohnen und Minenfeldern an den Aussengrenzen, auch und besonders zu den westlichen „Freunden“.

            Die Verbote der russischen Sprache werden fast im Wochentakt radikalisiert. Vermutlich hast Du da was nicht mitgekriegt.

            Ich kenne kein einziges Land auf der Welt, in dem das Sprechen einer Sprache in der Öffentlichkeit verboten ist ausser der Naziukraine.

            1. In der Ukraine ist es nicht verboten, in der Öffentlichkeit in irgendeiner Sprache zu sprechen. Staatsbeamte müssen jedoch in ihrer offiziellen Funktion die Staatssprache verwenden. Das ist nichts Außergewöhnliches.

      3. Die Nürnberger Gesetze stellten demnach auch keine Diskriminierung des jüdischen Volkes dar. Sie stellten die etablierte Rolle des deutschen Volkes als Staatsvolk wieder her. 😉

        1. Bei den Nürnberger Gesetzen handelt es sich um Rassengesetze, nicht um Gesetze zur Staatssprache. Bitte informieren Sie sich und lesen Sie den Wortlaut der Sprachgesetze.

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