»Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für eine Cannabis-Legalisierung«

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Die Teillegalisierung von Cannabis spaltet die Gesellschaft: Ist die Liberalisierung Teil linker Ideologisierung? Oder ist der Widerstand dagegen ein konservativer Selbstfindungstrip?

Roberto De Lapuente hat sich mit der Richterin und Autorin Clivia von Dewitz über Genussmittel, Rausch und Politik unterhalten.

Dr. Clivia von Dewitz (geboren 1974 in Hamburg) ist Richterin am Amtsgericht Bad Segeberg. Sie verbrachte zwischen 2018-2020 mehrere Monate in Neuseeland, Kanada und den USA (Alaska und Hawaii), um Restorative Justice und Ureinwohnerjustiz zu erforschen. 1997 absolvierte sie für zwei Monate ein Praktikum in der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika (Truth and Reconciliation Commission ). Ihre Doktorarbeit schrieb sie über NS-Gedankengut und Strafrecht (2006). Ein weiteres Buch veröffentlichte sie zum Umgang Südafrikas mit seiner Apartheid Vergangenheit (2005). 2023 erschien von ihr ein Leitfaden für die richterliche Praxis zum Täter-Opfer-Ausgleich und strafrechtliche Mediation.

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28 Kommentare

  1. Das Gespräch behandelt Fragen von randlichem Interesse.
    Frau v. Drewitz kapituliert vor dem Zeitgeist – und verkauft das dann als zeitgemäße Politik.
    Ein wirkliches Bewusstsein für die Problematik von Drogen wird bei ihr allenfalls kurzzeitig deutlich und dann auch auf eher naivem Niveau (ab 18. Minute).
    Die von ihr proklamierte Gleichsetzung von „Genussmittel“ und „Droge“ lässt mich wirklich nur den Kopf schütteln.

    Die Frage ist doch nicht, ob Cannabis gefährlicher oder weniger gefährlich als Alkohol oder Heroin ist, sondern die Frage ist, ob eine Gesellschaft ein Interesse daran haben kann, dass Rauschzustände immer häufiger werden!

    Am Rande bemerkt: Weil Merz mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Kanzler sein wird und bereits (glaubwürdig) erklärt hat, dass er die Legalisierung von Cannabis rückgängig machen wird – könnte sich das Thema bald erledigt haben.

    1. Ich finde auch, das Alkohol verboten werden müsste.
      Schließlich gibt es ganz offiziell bestätigt, Hundertausende von Toten jährlich.
      Am Kiffen ist noch keiner gestorben!

    2. „Weil Merz mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Kanzler sein wird und bereits (glaubwürdig) erklärt hat, dass er die Legalisierung von Cannabis rückgängig machen wird – „

      Glaubwürdig?
      Na, wieder heimlich was geraucht, hm?
      *Zwinkersmiley

      „könnte sich das Thema bald erledigt haben.“

      Die CDU holt die absolute Mehrheit?
      Ist das Optimismus oder Resignation?

      Für mich läuft das unter Stammwählerpflege.

    3. „Weil Merz mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Kanzler sein wird…“

      Das alleine ist schon Grund genug, Drogen zu konsumieren.
      In einer Gesellschaft, die sich mehrheitlich von der Merz’schen CDU Besserung verspricht.
      Unfassbar….

    4. Wolfgang Wirth
      Was erwachsene, mündige Menschen an psychoaktiven Substanzen zu sich nehmen, geht Sie und dieses Scheißsystem einen feuchten Dreck an, sofern keine anderen Menschen belästigt oder gefährdet werden.
      Schon in der Antike haben sich Menschen berauscht und das durchaus als Genuss empfunden.
      Aber wenn Sie auf den asozial-neoliberalen Blackrock-Vollpfosten Merz hoffen, dass er die vielleicht einzige vernünftige Entscheidung der (H)Ampel, insbesondere des Impfclowns Lauterbach, zurücknehmen wird, dann können Sie sich vielleicht auch auf den dritten Weltkrieg freuen, den dieser russophobe Honk anscheinend gerne vom Zaun brechen würde!

    5. Mit Verlaub.. nur soviel: „Die Frage ist doch nicht, ob Cannabis gefährlicher oder weniger gefährlich als Alkohol oder Heroin ist, sondern die Frage ist, ob eine Gesellschaft ein Interesse daran haben kann, dass Rauschzustände immer häufiger werden!“

      On eine Gesellschaft daran Interesse hat, ist mir insbesondere, bei einer wie der in Deutschland, wirklich völlig egal….

      Was die Gesellschaft, möglicherweise als Mehrheit der Bevölkerung definiert, zB an Interesse in Bezug auf Corona, Impfung, unkonkrollierte Zuwanderung, Ukraine Krieg und Israels 14.000 Kinder-Abschlachtung in den letzten Jahren gezeigt hat, das bedeutet für jeden nicht Verblödeten, dass das Interese einer Gesellschaft einem wohl besser am Allerweretesten vorbei gehen sollte….

      Und noch was… Normalen Menschen ist es seit vielen Jahrzehnten völlig egal, ob Cannabis legal ist oder nicht. Ich persönlich halte die Legalisierung, im Gegensatz zur Entkriminalsisierung sogar nicht für gut. Der Zugang zu Marijuana, wenn man es schon nicht sowieso selber angebaut hat, war niemals ein Problem.Nächtliche Fahrten mit Freunden nach Amsterdam waren Feste! Legalisiert, kann man darauf wetten, dass der Staat und seine Steuern das Zeug teurer machen werden, und es wird ein Schwarzmarkt für Ganoven entstehen, die das Zeug mit Profit an Kinder weiterverkaufen werden.

      Finden sie wirklich, dass wir in Zeiten leben in denen eine Einstellung wie die ihre nicht ein wenig lächerlich ist?

    6. Ja, ja den Zeitgeist bemühen im Zusammenhang mit einem Genussmittel, welches erst wirklich erst einige Zeit nach der Prohibition in den Divided States in den meisten Ländern verboten wurde. Herrlich.

      Und wenn die Frage wäre, ob eine Gesellschaft ein Interesse daran haben kann, dass Rauschzustände (vermeintlich) immer häufiger werden, und die Antwort darauf Nein lauten sollte, dann sollte man sich vielleicht auf das Verbot von anderen Genussmittel konzentrieren, die hierzulande nicht verboten sind (und waren). Oder aber anstelle des Verbots von „Genussmitteln“ oder „Drogen“, einfach verbieten, dass jemand einen Rauschzustand haben darf.

      In Bezug zu irgendwelchen Aussagen von sogenannten „Politikern“ in Bezug, dessen was diese machen würden (z.B. als Kanzlerende), sollte man immer überlegen, dass diese Aussagen maximal den Rang eines „Wahlkampfversprechens“ haben und die Umsetzung dann zumindest im Nachgang entweder eine einfache Mehrheit im Bundestag (der zugehörigen Fraktion) benötigt oder aber im Koalitionsvertrag (mit anderen Fraktionen) dieses erst festgeschrieben werden müßte. Und natürlich würde von Fotz…Fritz, Pardon BlackRock Merz, Pardon Friedrich Merz dann als Kanzler natürlich die Rückgängigmachung der Legalisierung von Cannabis weiter oben stehen als ein weiterer Abbau des sogenannten Sozialstaats oder weitere Erleichterungen für Wirtschaftsunternehmen etc, so dass natürlich die Rückgängigmachung der Legalisierung von Cannabis nicht durch das Ergebnis von Koalitionsverhandlungen verhindert werden könnten.

    7. @ Wolfgang Wirth:
      Meine Vorredner haben ja schon viel gesagt.
      Ich glaube auch, dass es von Merz mehr eine „taktische Absichtserklärung“ ist, als dass ihn und die CDU das wirklich interessiert und sie das wirklich durchsetzen wollen.
      Aber davon abgesehen: Die Zahnpasta bekommt man nicht mehr in die Tube zurück! Und das wird hier auch so sein. Der Damm ist gebrochen, dass lässt sich nicht mehr einfangen. Und wenn dann jemand doch noch mal an dem eh schon missratenen Legalisierungsgesetzwerk rumfuscht, wird es sicher so vermurkst werden, dass es maximalen Schaden anrichtet – ohne aber irgendwas an der Verbreitung von Canabis zu verändern.

      1. @ Two Moon
        29. Oktober 2024 um 8:13 Uhr

        Ja, mag sein, dass es so ist, wie Sie schreiben.
        „Der Damm ist gebrochen, das lässt sich nicht mehr einfangen. “
        Die ganze Sache passt sich ohnehin nahtlos in den nicht aufzuhaltenden Prozess des allgemeinen Niedergangs und der Ruhigstellung der Bevölkerung ein: Die Ergänzung von Brot und Spielen bzw. Tittytainment (á la RTL) durch begünstigtes Zudröhnen.

        Komisch nur, dass kaum einer erkennen will oder kann, dass es hier eben längst nicht bloß um individuelle Selbstverwirklichung („das freie Recht auf Rausch und Genuss“) geht und auch nicht um ohnehin hochgejubelte medizinische Aspekte oder die Erschließung einer Märkte, sondern um die Ruhigstellung der Bevölkerung. So im Sinne von: Lass sie kiffen und saufen, dann kommen sie nicht auf dumme Ideen und bleiben vereinzelte, harmlose, und zunehmend auch hirnlose Untertanen …
        Man könnte auch sagen: Jede Zeit hat oder braucht ihre Droge.
        Und jedes gesellschaftliche Milieu auch: Die einen koksen, andere saufen und wieder andere kiffen. Und dazwischen liegt jeweils fast eine Welt.

        1. @ Wolfgang Wirth,
          naja, ein Vorteil der neuen Regelung ist immerhin, dass viele Leute, die das Zeug sowieso konsumieren, es jetzt selber anbauen und auch an ihre Freunde weiter geben. Ich kenne da einige. Und das sind dann oft Sorten, die eine viel bessere Qualität bieten und auch psychisch besser verträglich sind. Sozusagen Bioqualität.

          Wenn sich die Leute ruhig stellen wollen, dann tun sie das auch, egal ob mit Alkohol, Cannabis, TickTok, RTL oder sonstwas noch Schlimmerem. Für Viele passt aber Cannabis in der Tat besser und ist auch gesünder, als wenn sie sich statt dessen jeden Abend eine Flasche Wein reindrehen um vom Arbeits- oder sonstigem Stress runter zu kommen.
          Zudem ist die Entwöhnung von Cannabis leichter als von den meisten anderen Drogen einschließlich Alkohol, wenn man sich denn entwöhnen will.

        2. Immer wieder derselbe lächerliche Quatsch:

          „…sondern um die Ruhigstellung der Bevölkerung. “

          Was genau muss an diesem völlig durchmanipulierten und verblödeten Urnenpöbel denn noch ruhig gestellt werden ?

  2. Wir brauchen unbedingt mehr Drogen fürs ganze Land.
    Die wollen uns alles nehmen, das Fleisch, Milchprodukte und alles was normal und gesund ist.
    Dann wollen die uns eh immer noch alle tot spritzen, warum dann wenigstens nicht mit Heroin als monatelange Schmerzen in allen Gliedern im Rollstuhl?
    Also last und feiern, bevor alles den Bach runter geht, der 3 Weltkrieg kommt und/oder uns die Transhumanisten in C40 Städte pressen und uns unsere Autos und den Individualverkehr auch noch nehmen.

  3. @Wolfgang Wirth Cannabis ist eine Heilpflanze, Genussmittel und Medikament.
    Der Friedrich soll sich zum Teufel scheren. Dieser eklige Shitrock Lakai .Und sich totsaufen….

  4. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich finde Herr Lapuente ist ein richtig guter Moderator. Bis jetzt war jedes Interview eine echte Augenweide. Bitte mehr davon, auch gerne mal abseits (so wie dieses Interview über die Cannabis Teillegalisierung) von den ganzen geopolitischen Horrormeldungen.

  5. Empfehle der Richterin dringendst eine eingehende Beschäftigung mit den sogenannten CBD-Liquid Produkten(synthetische Cannabinoide), im Dauereinsatz per E-Zigarette zugeführt!

    1. @Phineas

      Mir ist völlig unklar, wie Sie denn darauf kommen, dass in den von Ihnen erwähnten „CBD-Liquids“ synthetisch erzeugtes „CBD“ enthalten sein könnte, denn dies ist absolut nicht zutreffend! Unterschiede gibt es hingegen, was die jeweils angewandte Extraktionsmethode (Öl-Extraktion, CO2-Extraktion, Ethanol-Extraktion oder Kohlenwasserstoff-Extraktion aus Hanf) und die letztendlich tatsächlich enthaltenen Wirkstoffkonzentrationen betrifft

      Ob solcherlei hochverarbeitete Produkte (in Form von z.B. Liquids) als „sinnvoll“ bzw. „nützlich“ anzusehen sind, steht dagegen auf einem ganz anderen Blatt.

  6. Vielleicht umformulieren. FÜR eine Legalisierung sprechen die Argumente je nach Standpunkt bzw. Ideologie ja oder nein. In jedem Fall ist es bestreitbar, dass Fakten FÜR ein Rauschmittel sprechen würden.

    Darum geht es in der Thematik aber weniger. Es geht nicht um etwas, dass man einführen möchte.
    Es geht darum, ob die Fakten ein Verbot und die daraus resultierende Einschränkung von Freiheit und Selbstbestimmung rechtfertigen. Um eine Abwägung der angestrebten Wirkung gegen die damit verbundenen Folgen.

    Und da ist es in der Tat so, dass die Fakten ein Verbot nicht rechtfertigen.
    So herum ist es auch für nicht Betroffene viel.leochter zu akzeptieren. Wenn irgendeine Gruppe, zu der ich nicht gehöre, etwas „umstrittenes“ erlaubt bekommt, ruft das andere Assoziationen hervor, als wenn diese Gruppe etwas nicht mehr verboten bekommt.

    Ich glaube, in der Köpfen der Legalisierungsgegner wird ein Schutz der Gesellschaft vor bedrohlichen Folgen abgebaut. Quasi die Sicherheit der aktuellen Realität gefährdet, indem die Büchse der Pandora geöffnet wird.
    Befürchtete negative Folgen wiegen dann schwerer, als die negativen Folgen des Verbots, die ja alltäglich sind und akzeptiert werden…

    Legalisierung und Entkriminalisierung bedeuten zwar dasselbe, sind in der mentalen Verarbeitung aber anders konnotiert und rufen andere Emotionen hervor.

    1. Es ist doch den Cannabisgegnern, so wohl als auch der Regierung, nie um die Gesundheit gegangen.
      Es geht hier um eine althergebrachte Ideologie, der Konservativen, gegen friedliebende Hippies, (weil diese Leute genau das damit verbinden) und sonstige Kiffer, die eben nicht den ganze Tag Malochen wollen.
      Das sind im Übrigen zu 85% die gleichen Leute, die sich die Todesspritze holen, die so etwas verbreiten, also die, die ich schon immer bekämpfe.

  7. Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für einen menschengemachten katastropalen Klimwandel.
    Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für Impfung gegen Corona.
    Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für eine bunte Gesellschaft.
    Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für das Selbstverteidigungsrecht Israels.
    Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen gegen Russland.
    Alle wissenschaftlichen Argumente sprechen für Aufrüstung.
    usw.

  8. Gutes Gespräch. Bei der Drogenpolitik seit ca. den 1930ern sollte man die Hypothese mitdenken, dass es sich um einen „Klassenkampf von oben“ handelt. Richter*innen sind in privilegierten Positionen und stammen i.d.R. aus privilegierten Kreisen. Dort gibt es prinzipiell weniger Notwendigkeit für eine „Realitätsflucht“.

    Man kann Leute nicht mehr dafür bestrafen, dass sie arm sind. Aber wenn sie sich mit illegalisierten psychoaktiven Substanzen ihr Dasein angenehmer machen wollen, dann kann man strafrechtlich gegen sie vorgehen. Als Rechtfertigung dient der Gesundheitsschutz. Wie fadenscheinig das ist (im Vgl. zu anderen, tolerierten Risiken), wurde ja auch im Gespräch genannt.

  9. P.S. Ein paar Fakten könnte man noch checken:

    1) In der BVerfG-Entscheidung geht es um kein Recht auf Rausch, sondern ein UNEINGESCHRÄNKTES Recht auf Rausch; das ist ein wichtiger Unterschied.

    2) Beim kolportierten Anstieg des Cannabiskonsums nach (Teil-) Legalisierung muss man die historische Entwicklung mitberücksichtigen: Oft stieg der Konsum schon vor den gesetzlichen Maßnahmen. Wenn er dann weiter steigt, ist das kein kausaler Beweis für eine Wirkung durch das Gesetz.

    3) Zur Hintertürproblematik bei den niederländischen Coffeeshops: Mir sind aus dem Bekanntenkreis durchaus Fälle bekannt, in denen Polizeibeamte den Auftrag bekamen, wieder einmal stärker gegen „Drogenkriminelle“ vorzugehen, sie dann (in zivil) nur ein paar Stunden am Lieferanteneingang des Coffeeshops warten mussten, die Leute verfolgt haben – und dann so die Plantagen fanden und hochgehen ließen. So hat man die Welt wieder ein Stück besser gemacht, nicht wahr?

    4) Bei der Einschätzung der Drogenrisiken von David Nutt und anderen (Großbritannien) muss man berücksichtigen, dass der hohe Wert für Alkohol und Tabak auch an der großen Verbreitung dieser Substanzen liegt. Die Forscher haben inzwischen eingeräumt, dass man freie und illegalisierte Substanzen so nicht miteinander vergleichen kann.

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