
Die politische Bühne wird zunehmend von der Unternehmerelite beherrscht, während Berufspolitiker, die einst als Vermittler zwischen Volk und Wirtschaft fungierten, an Bedeutung verlieren.
In den USA präsentiert Donald Trump den Tech-Mogul Elon Musk als Teil seines zukünftigen Kabinetts – ein Symbol für die endgültige Verschmelzung von Politik und Wirtschaft. Diese Entwicklung markiert nicht nur das Ende der klassischen Politikerelite, sondern auch den Beginn einer neuen Ära, in der global agierende Wirtschaftseliten die Macht direkt übernehmen und den Zwischenhändler entsorgen.
Der aktuelle Wahlkampf zur US-Präsidentschaft bietet ein Demokratie-Schauspiel der besonderen Art: Unternehmer wie Elon Musk übernehmen die Bühne. Auf einer Wahlveranstaltung an dem Ort, an dem kürzlich ein Attentat auf Donald Trump verübt wurde, ruft Trump als Präsidentschaftsanwärter Elon Musk auf die Bühne. Trump präsentiert ihn als „großen Gentleman“, der die „Redefreiheit“ verteidigt. Musk stellt fest: „Dies ist keine gewöhnliche Wahl.“ Dieser Moment ist ein Symbolbild für die offizielle Aufhebung der Trennung zwischen Politik und Kapital. Unternehmer übernehmen die Macht direkt, während der Berufspolitiker als politischer „Zwischenhändler“ ausgedient hat. Unter dem Applaus der Zuschauer schreitet die Privatisierung des Staates voran, und die westliche Demokratie-Show geht in eine neue Phase über, in der sich die Elitendemokratie offenbart.
Die Rolle des World Economic Forum (WEF)
In der gegenwärtigen politischen Landschaft vollzieht sich eine grundlegende Transformation. Wo einst charismatische Berufspolitiker das Geschehen bestimmten, übernehmen nun zunehmend Unternehmer und Wirtschaftsführer direkt politische Verantwortung. Der Berufspolitiker, der traditionell als „Zwischenhändler“ zwischen dem „Willen des Volkes“ und den Interessen der Konzerne agierte, scheint in dieser neuen Ordnung obsolet zu werden. Die Kapitalisten setzen sich selbst an die Schalthebel der staatlichen Macht und gestalten die Politik nach ihren Interessen. Diese Entwicklung geht jedoch tiefer und enthüllt eine problematische Erzählung: Das Versagen des Nationalstaates und der „öffentlichen Hand“ wird als Rechtfertigung für die Übernahme durch private Akteure dargestellt. Dies wird weitreichende Folgen für die kapitalistische Demokratie und die globale Ordnung haben. Die Elitendemokratie braucht zukünftig weder den Berufspolitiker noch das Wahlvolk.
Dieser Wandel ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis jahrelanger Einflussnahme durch Konzerne und Lobbyorganisationen. Besonders sichtbar wird dies im Fall des World Economic Forum (WEF), das durch sein Young Global Leaders (YGL) Programm gezielt Einfluss auf Regierungen weltweit nimmt. Klaus Schwab, Gründer des WEF, brüstete sich offen damit, dass das Forum in vielen Kabinetten „eingedrungen“ sei. Figuren wie Annalena Baerbock, Emmanuel Macron, Justin Trudeau, Angela Merkel und angeblich auch Vladimir Putin sind prominente Beispiele für diese politische Durchdringung.
Die YGLs repräsentieren eine Generation von Politikern, die als Schnittstelle zwischen Großkonzernen und staatlichen Institutionen agieren. Doch diese jungen „globalen Zwischenhändler“ scheinen zunehmend überflüssig zu werden, da erfolgreiche Unternehmer direkt in die politische Macht drängen und den Staat als Instrument ihrer eigenen Interessen nutzen.
Unternehmer als Präsidenten: Machtausübung ohne Zwischenhändler
Prominente Beispiele dieser Entwicklung sind Silvio Berlusconi in Italien und Donald Trump in den USA, die beide direkt aus der Unternehmenswelt in höchste politische Ämter aufstiegen. Berlusconi baute auf seinem Medienimperium auf, während Trump sich als erfolgreicher Geschäftsmann und Reality-TV-Star inszenierte. In beiden Fällen wurde das Image des dynamischen, unkonventionellen Unternehmers als Vorteil gegenüber der etablierten, ohnehin korrumpierten Politikerelite dargestellt. Diese Entwicklung setzt sich mit Friedrich Merz in Deutschland fort, einem BlackRock-Manager und Millionär, der die CDU-Führung übernahm und sich kürzlich zum Kanzlerkandidaten krönte. Die enge Verflechtung von Großkapital und Politik muss längst nicht mehr verschleiert werden.
Trump treibt dieses Modell auf die Spitze, indem er Elon Musk, den Tech-Mogul und Chef von Tesla, SpaceX und X (ehemals Twitter), für sein Kabinett einplant. Diese symbolträchtige Geste steht für die abschließende Verschmelzung von Wirtschaftselite und Politik. Musk, der in der Öffentlichkeit als Visionär und Retter der Meinungsfreiheit, ja der ganzen Menschheit inszeniert wird, tritt damit in die Fußstapfen von Trump selbst – als Unternehmer, der nicht nur Firmen führt, sondern auch den Staat als Werkzeug seiner globalen Ambitionen nutzt. Natürlich zum Wohle aller Menschen auf diesen Planeten.
Die Ideologie des Heilsbringers: Unternehmer als Retter des Systems
In der öffentlichen Wahrnehmung werden Unternehmer und Oligarchen wie Bill Gates, Elon Musk oder Richard Branson längst nicht mehr nur als erfolgreiche Geschäftsleute gesehen. Sie sind zu Heilsbringern aufgestiegen, die in der Lage sind, das Versagen staatlicher Institutionen zu korrigieren. Gates, der über seine Stiftung große Teile der globalen Gesundheitsagenda beeinflusst, wird als Retter in der Not gefeiert, während Musk als derjenige gilt, der mit seinen Innovationen in Raumfahrt und Elektromobilität die Zukunft der Menschheit sichern wird.
Diese Erzählung wird durch die zunehmende Schwächung des Nationalstaates gestützt. Krisen wie die Finanzkrise von 2008 oder die Covid-19-Pandemieinszenierung wurden genutzt, um die Unfähigkeit staatlicher Institutionen zu betonen und die Macht der Unternehmer als Alternative zu präsentieren. Der Staat wird als dysfunktional dargestellt, unfähig, die Herausforderungen der Globalisierung und der technologischen Revolution zu bewältigen.
Das Versagen der „öffentlichen Hand“ als Privatisierungsstrategie
Gleichzeitig dient diese Darstellung des versagenden Staates als Begründung für die fortschreitende Privatisierung staatlicher Aufgaben. Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur – all diese Bereiche wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend in die Hände privater Akteure gelegt. Die Rechtfertigung dafür lautet stets, der freie Markt sei effizienter und dynamischer als staatliche Institutionen. Diese Annahme wird jedoch durch die Realität immer wieder widerlegt.
Die Konzentration von Kapital in den Händen einiger weniger Oligarchen führt nicht zu mehr Wettbewerb, sondern zu Monopolbildung. Großkonzerne wie Amazon, Google oder Facebook kontrollieren heute ganze Wirtschaftssektoren und ersticken jede Form des Wettbewerbs. Jeff Bezos, Gründer von Amazon, besitzt nicht nur das weltweit größte Online-Versandhaus, sondern auch die „Washington Post“ – ein weiteres Beispiel für die enge Verflechtung von wirtschaftlichem und politischem Einfluss.
Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei Unternehmern wie Michael Bloomberg, der nicht nur ein Finanzimperium aufgebaut hat, sondern auch Bürgermeister von New York wurde und 2020 sogar für das Präsidentenamt kandidierte. Diese neuen Unternehmer-Eliten streben nach absoluter politischer Macht. Dabei werden die Zentralisierung und Monopolbildung, als Endprodukt des Kapitalismus, fälschlicherweise mit dem Sozialismus und Kommunismus gleichgesetzt.
Der Kapitalismus als Chamäleon der Systeme
Ob Faschismus, Demokratie, Liberalismus, Sozialismus oder Kommunismus – der Kapitalismus nutzt alle Ideologien als Werkzeuge, um seine eigentlichen Ziele zu verfolgen. Trotz der unterschiedlichen ideologischen Fassaden führt der Kapitalismus immer in eine monopolistisch-diktatorische Struktur. Die Sowjetunion und China sind historische und aktuelle Beispiele eines Staatskapitalismus, in dem der Staat selbst zum größten Kapitalisten wird. Doch was wir heute weltweit beobachten, ist der Aufbau einer neuen Form dieses Systems: Supranationale, quasistaatliche Unternehmensstrukturen. Diese globalen Unternehmen agieren unabhängig von Nationalstaaten und bilden Netzwerke, die über nationale Grenzen hinweg Macht ausüben. Selbst China, das lange Zeit einen staatskapitalistischen Weg verfolgte, wird sich dieser Entwicklung anpassen müssen. Der Kapitalismus wird sich weiter transformieren, um seine Macht in einer neuen, globalisierten Form zu sichern.
Begriffe wie Demokratie, Sozialismus, freie Märkte, Liberalismus, Kommunismus, Rechtsstaat, Freiheit, Selbstbestimmung werden als Herrschaftsbegriffe pervertiert und die Verwirklichung der Ideale verhindert. Die Verwirklichung war nie von den Eliten gewollt.
Was die Verfechter dieser Entwicklung verschweigen, ist die inhärente Neigung des Kapitals zur Monopolbildung. Der Mythos des freien Marktes wird ad absurdum geführt, wenn die erfolgreichsten Unternehmer nicht den Wettbewerb fördern, sondern ihn zerschlagen. Dies führt zu einer gefährlichen Machtkonzentration, die nicht nur den Markt dominiert, sondern auch die politische Entscheidungsfindung beeinflusst.
Die Legende vom Unternehmer als Heilsbringer verschleiert, dass diese Eliten nicht daran interessiert sind, das Gemeinwohl zu fördern, sondern die Kontrolle über alle Aspekte des öffentlichen und privaten Lebens zu übernehmen. Die zunehmende Privatisierung staatlicher Aufgaben führt zur endgültigen Abschaffung restdemokratischer Beteiligung und degradiert den Staat zu einem bloßen Durchführungsorgan wirtschaftlicher Interessen.
Die Privatisierung internationaler Organisationen
Diese Entwicklung könnte zur vollständigen Privatisierung internationaler Organisationen führen. Institutionen wie die UNO, die WHO, die WTO oder die EU könnten von denselben Akteuren kontrolliert werden, die bereits jetzt großen Einfluss auf nationale Regierungen ausüben. Bill Gates, der heute schon immense Macht über globale Gesundheitsstrategien besitzt, strebt nach einer noch zentraleren Rolle. Die Vorstellung eines „Weltpräsidenten“, der nicht durch demokratische Wahlen, sondern durch seine wirtschaftliche Macht bestimmt wird, ist längst kein reines Gedankenspiel mehr.
Eine solche Entwicklung würde Staaten zu bloßen Verwaltungseinheiten globaler Konzerne degradieren. Sie würden Kriege führen, die eigene Bevölkerung kontrollieren und sie, soweit nötig, versorgen – alles im Auftrag der wirtschaftlichen Elite. Angesichts dieser Dynamiken scheint es fast unmöglich, diese Entwicklung zu stoppen.
Widerstand ist möglich: Die soziale Unschärferelation
Die herrschenden Wirtschaftseliten mögen sich als allmächtige Götter sehen, die ihre totale Kontrolle über die Menschheit durchsetzen wollen. Doch diese Macht ist weit weniger stabil, als sie erscheint. Wie im Artikel „The Great Reset: Die vierte industrielle Verwertung des Menschen“ beschrieben, zeigen die Maßnahmen zur „Optimierung des Humankapitals“ und die Versuche, den Menschen zu einem reinen Produktionsmittel zu degradieren, ihre Grenzen. Jede autoritäre Handlung erzeugt unvorhersehbaren Widerstand – der Druck schafft Gegendruck.
Diese Dynamik lässt sich als „Soziale Unschärferelation“ verstehen: Jeder Versuch totaler Kontrolle führt zu unvorhersehbaren gesellschaftlichen Veränderungen, die das System ins Wanken bringen.
Die menschliche Kreativität und Spontaneität bleiben unberechenbar und können wie ein Tropfen im Chaos-System massive Veränderungen auslösen. Die Zukunft ist nicht festgeschrieben – im Widerstand liegt die Kraft, die Herrschaft des Kapitals zu durchbrechen und eine gerechtere, herrschaftsfreie Gesellschaft zu gestalten.
Quellen und weiterführende Artikel
„The Great Reset“ – Die vierte industrielle Verwertung des Menschen
Bürgerkrieg als Klassenkampf von oben
Globale Machtergreifung: UNO und WHO als Schaltstellen
Digitales Zentralbankengeld aus einer linken Perspektive
Digitales Zentralbankengeld aus einer linken Perspektive
Wie sich DPA, APA und AFP von den Regierenden für die Gleichrichtung der Medien bezahlen lassen
Enthüllt: Die “Young Global Leaders” des Weltwirtschaftsforums
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wie so oft wird man bei älterer Science Fiktion fündig.
im Buch “ snow Crash“ von Neal Stephenson gibt es keine Staaten mehr, nur noch Franchises in denen man lebt und arbeitet. diese durchdringen sich räumlich gegenseitig.
in diesen Franchises herrschen company Rules als Rechtsstaat Ersatz.
sieht doch ganz danach aus, das das in den nächsten Jahren Wirklichkeit wird
Da immer weniger Menschen durch den Siegeszug der KI und Robotik für die Produktion zur Versorgung der Eliten benötigt werden, wird aus ökologischen Gründen auf einen grossen Teil der Ressourcen vernichtenden nutzlosen Esser verzichtet
ich kann den Optimismus des Autors bezüglich sozialer Aufstände nicht teilen.
Aufstandsbekämpfung mittels tödlicher Drohnenschwärme wird bei den nächsten Flüchtlingsströmen die Ein Krieg in Westasien auslöst perfekt trainiert werden können.
der für die Zukunft nötige Rest an Bevölkerung wird an der Gen Diversität ermittelt.
wer diese “ Reise nach Jerusalem“ überlebt, wird mit Impferpressung nach dem Muster des Marek Virus auf Linie gebracht.
merke: Chaos Theorie können auch faschistische Eugeniker.
Die Hoffnung auf ein „Arche- Ticket“ wird jede Ethik beiseiteschieben.
Musk erinnert mich irgendwie an Schindler. Kohle machen mit den Bedrohten und ein Ticket zu lösen für die Rettung vor dem Schaffot am Day after.
ich würde lieber für Schindler gearbeitet haben, als für Heinrich Himmler
„Those who own the country ought to govern it,“
John Jay, ‚Founding Father‘
Hier findet sich übrigens auch noch eine windelweiche und ausgesprochen durchsichtige Rechtfertigung bzw ‚Interpretation‘ dieses offenherzigen Ausspruchs. Man kann’s ja mal versuchen…
Der Spruch könnte auch von einem Marxisten kommen. Eigentum an den Produktionsmitteln usw. Wer das hat, regiert.
Dann hätte dieser ‚Marxist‘ aber ebenso wie Sie rein gar nichts begriffen
Mal wieder eine klassische Fehlanalyse.
Es gibt kein Primat der Politik, auch und vor allem nicht im Kapitalismus. Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Sie beherrscht den gesellschaftlichen Überbau und damit auch die Politik. Die Politiker sollen das gemeine Volk nur bei Laune halten und die Demokratiesimulation am Laufen. Wenn das nicht mehr funktioniert, wird auf faschistische Diktatur umgeschaltet, wie wir gerade erleben. Es findet also auch kein Umbau von irgend etwas statt. Wer mehr davon wissen will, der hole sich die Staatsbürgerkundebücher der DDR im Antiquariat. Dann werden solche Analysen auch besser.
Ich denke im Sinne der weiteren Privatisierung, kann man den Staat auch irgendwann ganz weglassen.
Der ist ja heutzutage sowieso schon nur noch eine leere Hülle.
Das sieht man ja auch an dem Format unserer derzeitigen Politiker.
Der Staat ist schon noch da. Es gibt noch eine ganze Menge von Leuten, die still gut funktionieren.
Erst wenn die Politiker die alle ersetzt haben, kracht es.
Die Analysen des Kapitalismus mögen in der DDR ehrlicher gewesen, mit Selbstreflektion war es leider nicht weit her, bekanntlich hatte die DDR selbst eine besonders lächerliche Demokratiesimulation am laufen…
Die Partei hatte schließlich immer Recht!
Die DDR hatte vielleicht für einen liberalen Wessi eine „lächerliche Demokratiesimulation“. Für den DDR-Bürger war das eine sehr offensichtliche „Demokratiesimulation“. Der hatte sich damit arrangiert, was ihm fehlte, das waren lediglich Bananen – und natürlich Reisefreiheit. Den „demokratischen“ Kapitalismus wollte er eigentlich nicht. Der wurde ihm aufgezwungen. Die Macht des Kapitals hatte wieder einmal gesiegt.
Hatte nicht Mussolini dieses Konzept als FASCHISMUS bezeichnet?
Natürlich ist das Faschismus.
Ignazio Silone (1900 – 1978; Geburtsname Secondino Tranquilli) war ein politisch engagierter italienischer Schriftsteller.
Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus»
„Die Sowjetunion und China sind historische und aktuelle Beispiele eines Staatskapitalismus, in dem der Staat selbst zum größten Kapitalisten wird.“
Wenn die Sowjetunion kapitalistisch war, was ist denn dann bitte schön „nicht kapitalistisch“? Eine Wirtschaft die ohne Geld auskommt?
„Herrschaft des Kapitals zu durchbrechen und eine gerechtere, herrschaftsfreie Gesellschaft zu gestalten.“
Schon wieder anarchistisches Phrasengeklingel. Wer soll denn diese ominöse „Gerechtigkeit“ durchsetzen, Herr Lazic? Oder fällt die vom Himmel, wenn erst der Kapitalismus geschliffen wurde?
Natürlich war es immer das Ziel der Linken (Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten), die “Herrschaft des Kapitals zu durchbrechen und eine gerechtere, herrschaftsfreie Gesellschaft zu gestalten.” Und eine Wirtschaft ohne Geld zu haben.
Dass dies nicht gelang, steht fest. Dass es einmal gelingen wird, ist die Hoffnung des lächerlichen Haufens der übriggebliebenen Linken. Wie genau eine solches Gesellschaft auf hochtechnisierter Basis, mit riesigen Produktionsgebilden, aussehen kann, darauf haben sie keine Antworten. Die Parolen von der Räte- oder Basisdemokratie sind bemerkenswert dünn und unklar. Sie folgen geschichtlichen Mythen der Linken oder recht naiven Vorstellungen anarchistischer Provenienz (die nur für kleine Kommunen passen).
Und da haben wir den Kern des Problems: die Losung vom „Sozialismus“ kann keinen (außer ein paar Kleingeister) mehr mobilisieren! Abgesehen davon, wie eine solche Utopie durchgesetzt werden könnte! Ja, ja. „Revolution“, die aber auch nach all den geschichtlichen Erfahrungen, die wir damit haben, keineswegs so schön „demokratisch“ sein würde. Von den mächtigen internationalen antirevolutionären Mächten abgesehen.
BTW: definiert man Kapitalismus als Akkumulation von Kapital durch Abschöpfung und private Aneignung produzierten Mehrwerts durch die Bourgeosie, dann waren die „Realsozialismen“ in der Tat nicht kapitalistisch, Staatskapitalismus also ein Unsinnsbegriff. Dass in China „Staatskapitalismus“ existiert, ist angesichts der dort herrschenden kapitalistischen Oligarchie wohl ebenso irreführend. Abgesehen davon, dass „die Politik“ aka „die Partei“ dort das Sagen hat.
das passierte m.E. in den Kohler AussitzJahren und seiner Hinwendung zu den Kirchs und Cos UND als die 68 in den Institutionen „embeddet“ wurden und das Credo ausgegeben wurde: ‚National’=Nationalsozialismus=ähbäh.
das Ganze wurde mit einem hochkorrutiven MafiaSystem garniert: gute Berater-,Anschluß- und Nebenjobs gibt es ja auf Seiten der Kapitalgiganten-Sozialhilfe:
Staat ‚verzichtet‘ auf Steuereinnahmen damit KapitalParaditen Politiker, Journalisten, Kulturler, Wissenschaftler ‚einkaufen‘ können.
EIN WAHLERGEBNIS IST NICHT NUR EINE STATISTIK
oder
ODER WAS SIND WAHLEN
Bei der Betrachtung von Wahlergebnissen geht es nicht allein um die Zahlen, sondern um den Ausdruck des Bewustseins der Gesellschaft und wie die Bevölkerung die Politik sieht – oder wie die Bevölkerung die Politik nicht sieht. Die Bevölkerung sieht bei ihrer Wahl nicht das, was sie im Kapitalismus verdienen oder nicht verdienen – „bekommen“ oder „erhalten“ wären die richtigen Worte. Die Wähler sehen nicht, dass die Politiker die gewählt werden, dafür sorgen, dass der lohn- und gehaltsabhängig arbeitenden Arbeiter oder Angestellte nicht erkennt, was sein Lohn ist. Karl Marx sagt dazu:
„Was ist der Arbeitslohn? Wie wird er bestimmt?
Der Arbeitslohn (in dieser Klammern wird die Seitenzahl in dem entsprechenden Band angegen) ist die Summe Geldes, die der Kapitalist {9} für eine bestimmte Arbeitszeit oder für eine bestimmte Arbeitslieferung zahlt.
Der Kapitalist, so scheint es, kauft {10} also ihre Arbeit mit Geld. Für Geld verkaufen sie ihm ihre Arbeit. Dies ist aber bloß der Schein. Was sie in Wirklichkeit dem Kapitalisten für Geld verkaufen, ist ihre Arbeitskraft (…..) Die Arbeitskraft {14} ist also eine Ware, nicht mehr, nicht minder als der Zucker. Die erste mißt man mit der Uhr, {16} die andre mit der Waage.“(Bd. 6; S.400)
„Der Arbeitslohn ist der Teil schon vorhandner Ware, womit der Kapitalist eine bestimmte Summe produktiver Arbeitskraft {23} an sich kauft. (…..) Der Arbeitslohn ist, wie wir gesehn haben, der Preis einer bestimmten Ware, der Arbeitskraft {32}. Der Arbeitslohn wird also durch dieselben Gesetze bestimmt, die den Preis jeder andern Ware bestimmen.“ (S. 401)
Nun wird es interessant. Karl Marx sagt:
„Die Bestimmung des Preises durch die Produktionskosten ist gleich der Bestimmung des Preises durch die Arbeitszeit, die zur Herstellung einer Ware erforderlich ist, denn die Produktionskosten bestehen aus:
1. Rohstoffen
2. Und (bestehen aus)Verschleiß von {42} Instrumenten, d.h. aus Industrieprodukten, deren Herstellung eine gewisse Summe von Arbeitstagen gekostet hat, die also eine gewisse {43} Summe von Arbeitszeit darstellen.
3. Und (bestehen)aus unmittelbarer Arbeit, deren Maß eben die Zeit ist.
Dieselben allgemeinen Gesetze nun, welche den Preis der Waren im allgemeinen regeln, regeln natürlich auch den Arbeitslohn, den Preis der Arbeit.“ (S. 406 u. 407)
http://mlwerke.de/me/me_zuoek.htm
Und damit sind wir bei den Rohstoffen, die die Deutsche Industrie von Russland bekommen hat – und wir bleiben bei Rohöl und Gas. Diese Rohstoffe bekommt die deutsche Industrie nun nicht mehr billig. Aus diesem Grunde kann die deutsche Industrie nicht mehr preisgünstige Produkte für den Export herstellen. Und die deutschen Politiker sind verantwortlich, dass die Deutsche Industrie in den folgenden Jahren nur teuere Produkte herstellen kann, die nicht mehr konkurrenzlos billig sind.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten konkurrenzlos billige Produkte herzustellen:
– Die lohn- und gehaltsabhähgig arbeitende Bevölkerung muss ihre Arbeitskraft für weniger Lohn und Gehalt herstellen.
– Die lohn- und gehaltsahängige arbeitende Bevölkerung muss länger arbeiten für den gleichen Lohn und das gleiche oder für weniger Lohn und Gehalt.
– Die lohn- und gehaltsabhängig arbeitende Bevölkerung muss für die Lebensmittel, die sie zum Lebensunterhalt braucht, mehr bezahlen.
– Die Herstellung der Nahrungsmittel ist durch die genannten Gründe teuerer geworden; auch weil die Unternehmen ihre Gewinne nicht reduzieren wollen.
– Der Absatz der Produkte wird weniger, und die lohn- und gehaltsabhängig arbeitende Bevölkerung wird teilweise in die Arbeitslosigkeit geschickt.
– Die Arbeitslosigkeit muss von den Steuergeldern der noch lohn- und gahaltsabhängig arbeitenden Bevölkerung bezahlt werden.
– Dass dies so ist, wollen die in unser bürgerliches Parlament gewählten Politiker.
Deswegen sind die Zahlen und die Prozente eines gewählten Parlamentes nicht einfach eine langweilige Statistik, sondern der „Ausdruck des Bewustseins der Gesellschaft, wie die Bevölkerung die Politik sieht – oder wie die Bevölkerung die Politik nicht sieht.“
Und sollte einem Leser der Inhalt des obigen Links nicht ausreichen, dann kann er den Inhalt des folgenden Links schmökern:
http://www.mlwerke.de/index.shtml
Für mich ist interessant, um von der BSW zu reden wie die Politiker und die MSM (Main-Stream-Medien) im Dreieck springen, wenn eine BSW mit einem mal über 10% kommt.
„Ob Faschismus, Demokratie, Liberalismus, Sozialismus oder Kommunismus – der Kapitalismus nutzt alle Ideologien als Werkzeuge, um seine eigentlichen Ziele zu verfolgen.“
Hier dient ein Sammelsurium ideologischer Begriffe dazu die Allmacht des Kapitalismus zu beweisen, was natürlich kein Beweis ist. Denn die Empirie belegt eher, dass sich der Kapitalismus in der liberalen Demokratie zuhause fühlt, denn nur da kann er die Politik bestimmen. In der Sowjetunion ist der Kapitalismus nie aus den Kinderschuhen herausgekommen. Und im heutigen China bestimmt eindeutig die KP die Politik, einer Politik, der sich der Kapitalismus unterordnen muss.
„Selbst China, das lange Zeit einen staatskapitalistischen Weg verfolgte, wird sich dieser Entwicklung anpassen müssen.“
Eine Behauptung, die die Autoren als zukünftige Realität darstellen. Warum sich die KP dem Kapitalismus unterordnen sollte, das sagen sie nicht. Im Gegenteil, sie machen den Fehler aller Liberalen: Sie sehen den liberalen Kapitalismus als universales Element, sie erkennen (aus liberaler Blindheit) nicht, dass es sich in China um einen anderen Kapitalismus handelt, einen politischen Kapitalismus. Der eben nicht die Politik (wie im liberalen Westen) an der Nase durch die Manege führt.
Die Autoren wollen auch nicht sehen, dass wir am Anfang einer globalen Auseinandersetzung stehen, zwischen freiem und politischem Kapitalismus (der „freie“ Westen gegen den Rest der Welt).
Unternehmer wie Trump, Berlusconi, Christoph Blocher und in Zukunft vielleicht auch Elon Musk sind und bleiben absolute Ausnahmen, denn sie lassen sich DEMOKRATISCH LEGITIMIEREN und ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG, was Kapitalisten und Milliardäre sonst scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Niemand hat Soros oder Bill Gates gewählt und würde es tun. Deren Handeln ist subversiv und verbrecherisch, nur in den meisten Staaten nicht verboten. Klaus Schwab agiert ganz offen absolut schamlos und demokratieverachtend. Er gründete das WEF und die Stiftung The Forum of Young Global Leaders, nachdem er den mit einem Preisgeld von einer Million US-Dollar dotierten Dan-David-Preis erhalten hatte. Der Dan-David-Preis ist eine Auszeichnung, welche die Dan-David-Stiftung und die Universität Tel Aviv jährlich für herausragende Beiträge in den Bereichen Wissenschaft, Technik, Kultur oder im Sozialwesen verleihen. (Lachen erlaubt) Ich hoffe, dass früher oder später kein Politiker mehr gewählt wird, der von solchen Unterwanderungs-Stiftungen aufgebaut wurde.
Hahaha ja klar, die „Volkstribune“ Berlusconi, Blocher und Trump übernahmen Verantwortung und schoben die Schuld nicht immer auf alle anderen ab. Und ihre Medienimperien (besonders Berlusconi mit mediaset, Blocher baute seines erst nach seinem Dasein als eineinhalber Bundesrat stark aus) hatten nichts mit der demokratischen legitimierung zu tun.
Ich verstehe ja worauf du hinaus willst. Im Vergleich mit Soros oder Schwab ist sogar Mister Bunga Bunga integer, aber das ist nunmal nichts worauf sie stolz sein können oder gelobt werden sollten. Es beglückwünscht ja auch niemand die Cholera weil sie nicht so schlimm ist wie die Pest.
Musk hat in der ganzen Auflistung nichts zu suchen, der ist ja sogar im Vergleich mit Trump ein Schwätzer.
Seien wir doch froh, dass der Kapitalismus jetzt ehrlich geworden ist. Politik wird schon immer für die Reichen gemacht.
Was hat eigentlich diesen Musk bewegt, Werbung für Trump zu machen, der im Geld der Fossilindustrie schwimmt, während er selbst E-Autos baut? Des Rätsels Lösung: er hofft, dass ihm Trumps Zölle die chinesische Konkurrenz vom Hals halten. Aha. Die Ernüchterung wird schon noch kommen, wenn Trump verlangt, er soll Verbrenner bauen.
Wo ist eigentlich bei diesem ganzen Treiben die angebliche Klimalobby? Unsichtbar, es gibt sie nicht. Ein rechter Popanz.
„Die Partei werde als rechtsextremistisch bezeichnet, „aber die politischen Positionen der AfD, von denen ich gelesen habe, klingen nicht extremistisch“, schrieb Musk am Sonntag auf seiner Online-Plattform X.“
Tja Elon, das ist eben nur das Etikett. Innendrin sind ganz andere. Die lassen richtig die Sau raus, wenn sie die Wahlen gewonnen haben. Verfünffachung rechtsradikaler Gewalttaten im Kreis Sonneberg:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/sued-thueringen/sonneberg/ezra-rassismus-afd-landrat-gewalt-statistik-100.html
Da soll der Elon mit seinen Beschäftigten aus 150 Ländern mal froh sein, dass der Woidke gewonnen hat.
Stimmt, diesen Gedanken hatte ich öfters während der Coronazeit: Wenn jetzt ganz offiziell die CEOs und Investoren den Laden führen, dann braucht es eine neue Form der Gewaltenteilung. Ein kritischer Wirtschaftsjournalismus wäre ein erster Schritt in diese Richtung.
Der Autor schreibt, u. a. in Bezug auf freie Märkte oder Freiheit: „Die Verwirklichung war nie von den Eliten gewollt.“ Wirklich nie? Könnte mir vorstellen, dass in Zeiten des technischen und wirtschaftlichen Wachstums mehr Wettbewerb (also mehr „freie Märkte“) tatsächlich zu attraktiveren Produkten führt. Für eine gewisse Zeitspanne lässt man also Freiheit zu, um bessere Ergebnisse zu erzielen. In Zeiten der Stagnation hingegen werden die Zügel enger gezogen.
Es geht doch garnicht um “ Bühne” oder “Unternehmertum” sondern darum dass sich inzwischen der Kapitalismus die Demokratie zum Untertanen gemacht hat – statt andersherum! Es gehört zum Erfolg des Kapitalismus dass Euphemismen wie “Bühne” oder “Unternehmertum” verwendet werden wie hier praktiziert!
Douglas Adams über das Präsidentenamt:
„His job is not to wield power but to draw attention away from it.“
Die amerikanische „Demokratie“ folgt längst den Prinzip von Wrestling.
Guckt Taylor Swift und Elon Musk sind in den Ring gesprungen.
Selbstverständlich macht es null Sinn für den Ottonormalverbraucher wählen zu gehen.
Unterhaltsamer und spaßiger als in Deutschland ist es schon.
Und vor allem ein Milliardengeschäft.
Die USA werden von einen Apparat im Hintergrund regiert der grösser ist als der von den Sowjets jeh war.
Und Fun Fact:
Die RF kann sich alle Mühen sparen die Wahlen in den USA zu beeinflussen.
ja klar, „im Widerstand liegt die Kraft, die Herrschaft des Kapitals zu durchbrechen und eine gerechtere, herrschaftsfreie Gesellschaft zu gestalten.“
ist ja richtig. erstmal. aber andersrum wird auch ein schuh draus: -das kapital hat die macht den widerstand niederzuschlagen-
und das ist der punkt: notfalls werden dann waffen gegen die widerständler eingesetzt, so lange, bis ruhe im karton ist.
es ist so: wir im nordwesten in dieser zeit lebenden, lebten, und leben noch wie die maden im speck. „the big bibi“ massakriert zivilisten, kinder, sanis und sonstige helfer, vernichtet alles an infrastruktur im gaza und die welt schaut zu.
macht euch keine hoffnungen. geld regiert die welt! und das ist nicht erst seit trump und gates so, es wird nur immer deutlicher.
wenn ich auf indymedia lese: -heute haben wir 2 lkw von thyssen abgefackelt-, dann denke ich: die armen jungen leute, hoffentlich lassen sie sich nicht erwischen. aber ich denke nicht: das ist der widerstandstropfen!
Es hat schon immer sehr merkwuerdige Verflechtungen von Politik und Wirtschaft gegeben. Das ist absolut keine Erfindung der Neuzeit und es sollte niemanden wundern, dass bisher noch nichts dagegen getan wurde.