
Am Tag der Pressefreiheit ist die Freiheitsstatue in New York von ihrem Sockel gestoßen und festgenommen worden. Nach noch unbestätigten Quellen hat sie mit ihrer wild flackernden Fackel provoziert und dabei Hassparolen wie „freedom“ gerufen.
JournalistInnen schreiben in der Regel nur so gut und kompromisslos, wie sie dafür bezahlt werden. Wenn also etwa 80 Prozent der klassischen Medien in der Hand von ein paar Mega-Konzernen liegen, dann ist naheliegend, was sie schreiben, worüber sie schreiben.
Aber natürlich gehört auch dazu, was Journalisten überhaupt in Erfahrung bringen können. Der Bereich, der das angebliche Wohl des Staates abdeckt, wird immer größer. Man erfährt nicht einmal, wenn es ihnen passt, wie viele Polizeibeamte auf einer Demonstration eingesetzt sind.
Und wenn man die Pressestellen von Behörden befragt, dann sind es Belanglosigkeiten, die man zur Antwort bekommt, wenn es um etwas geht. Immer häufiger verweigern sie eine Stellungnahme oder ein Interview. Das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn Behörden sind den Bürgern und der öffentlichen Meinung gegenüber verantwortlich.
In der Regel gibt sich ein Journalist damit zufrieden. Wenn er wirklich nachsetzt und das Informationsreicht einklagt, dann braucht man dazu viel Geld, Nerven und Zeit und natürlich auch die Rückendeckung der Chefs.
So hat das zum Beispiel das Magazin „Multipolar“ gemacht, als es darum ging, die RKI-Protokolle einsehen und auswerten zu dürfen. Was eigentlich die besondere Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien ist, politische Entscheidungen zu hinterfragen und zur Diskussion zu stellen, hat heute die Größe einer Maus.
Welttag der Pressfreiheit
Am 3.Mai war der Welttag der Pressefreiheit. In Deutschland hat man davon fast nichts mitbekommen. Denn man hätte ja dann über das sprechen müssen, worüber dauerhaft und verbissen geschwiegen wird.
Stattdessen findet man genug Worte darüber, dass Deutschland im Ranking der Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ von Platz 21 auf Platz 10 aufgestiegen ist. Die FAZ vom 3.5.2024 erwähnt zumindest die besonderen Umstände dieses Aufstiegs:
„Grund sei unter anderem die geringere Zahl physischer Übergriffe auf Medienschaffende im vergangenen Jahr. Die Verbesserung sei allerdings auch darauf zurückzuführen, dass andere Länder sich verschlechtert hätten. Betrachte man die Gesamtpunktzahl im Ranking, habe sich Deutschland nur geringfügig verbessert.“
Man profitiert also ganz besonders davon, dass es in anderen Ländern noch schlimmer geworden ist.
Selbstverständlich fragen weder die FAZ noch andere Medien nach, ob man die Pressefreiheit auch ohne physische Gewalt drangsalieren bzw. verunmöglichen kann. Insbesondere in Deutschland ist doch auffällig, dass in den öffentlich-rechtlichen Anstalten der Meinungskorridor die Breite einer Dachrinne hat. Dafür sorgen die Programmchefs, die Moderatoren und Medienschaffenden zusammen. Spätestens seit „Corona“ wissen alle Medienschaffenden, wo die „rote Linie“ ist. Dafür muss man niemand schlagen und körperlich attackieren. Es reicht das sichere Wissen, das man andernfalls seinen Job los ist. Und alle wissen, was mit „roter Linie“ gemeint ist. Man muss sie nicht vor jedes Redaktionszimmer ziehen. Sie ist im Kopf.
Mittlerweilen braucht man keine einzige „Diskussion“, keine Talkshow mehr im Fernsehen anschauen, wozu auch die privaten Fernsehanstalten gehören. Wenn die Sendung mit einer Frage überschrieben ist, weiß man die Antwort, bevor die ausgesuchten Gäste das Wort ergreifen. Wenn es um Corona(aufarbeitung), um den Krieg in der Ukraine oder dem Vernichtungskrieg in Gaza geht, ist eine Meinung dabei in Gänze verboten: Eine oppositionelle Haltung, ein klarer Widerspruch zur herrschenden Kriegspolitik der Regierung.
Wenn ausnahmsweise doch einmal ein Gast diese „Roter Linie“ überschreitet, dann „darf“ man das einmal – wie die Professorin Ulrike Guérot, als sie es doch tatsächlich wagte, den Gedanken von Friedensverhandlungen, von Diplomatie in Erinnerung zu rufen. Danach wurde sie aus der Liste der nachplappernden „Experten“ gestrichen. Und damit das auch als Exempel für alle anderen wirkt, hat man sie nun auch noch aus der Uni Bonn geworfen.
Darüber zu berichten ist peinlich. Denn die Moderatoren und Fernsehmacher müssten sich dann ja selbst fragen, was man hinnimmt, wobei man alles mitmacht, wie man Kolleginnen alleine lässt, damit man selbst nicht ins Kreuzfeuer gerät.
Es ist mehr als Schweigen
Dazu gehören ganz besonders das fast totale Schweigen über die bisher 134 palästinensische Journalisten und Medienschaffende, die seit Oktober 2023 von der israelischen Armee im Gazastreifen getötet wurden. Das ist ein unfassbarer Weltrekord, in nur sieben Monaten.
Darüber wird hier kaum ein Wort verloren.
Denn es gibt gerade auch in Deutschland eine Komplizenschaft mit dem Vorgehen der Netanjahu-Regierung. Man kann mit der gefährlichen „Sicherheitslage“ begründen, dass man nicht vor Ort berichten kann – wofür man dankbar ist. Denn ansonsten müsste man die Bilder dokumentieren, die man dort jeden Tag zu sehen bekommt. Man müsste mit dem Menschen reden, sie zu Wort kommen lassen, die diesem Staatsterror seit über sieben Monaten ausgeliefert sind. Stattdessen nimmt man das Bildmaterial der israelischen Regierung, verbreitet Lügen und entschuldigt sich scheinheilig, dass man diese Quellen nicht überprüfen könne.
Warum protestieren die Journalistenvereinigungen nicht gegen dieses schikanöse und mörderische Vorgehen? Warum solidarisieren sich nicht mit den Kollegen, die immer noch von dort berichten?
Warum organisieren sie nicht einen Boykott und weigern sich, Kriegspropaganda der israelischen Armee zu verbreiten? Warum schließen sie sich nicht mit den Kollegen von Al Jazeera zusammen, die jeden Tag vor Ort sind?
Ganz einfach und beschämend: Weil sie all das gar nicht wissen wollen! Weil sie dankbar für dies Ausrede sind! Weil sie ihren Job verlieren würden, wenn sie die Menschen in Gaza zu Wort kommen lassen, die hier als „Hamas-Terroristen“ (Scholz-Baerbock-Pistorius) und dort als „Tiermenschen“ (Netanjahu) bezeichnet werden.
Andernfalls könnten sie zuhören und berichten, zum Beispiel über den palästinischen Journalisten Mohammed R. Mhawish:
„In sieben qualvollen Monaten Blutvergießen und Verzweiflung habe ich unser Streben nach Freiheit und nach einem Ende dieses Wahnsinns gesehen, der in der westlichen Medienberichterstattung auf tragische Weise als ‚Unterstützung für Terror‘ dargestellt wurde. Unsere Stimmen wurden zum Schweigen gebracht, während jeder Angriff auf unser Leben und unseren Körper von israelischen Führern ‚im Namen der Sicherheit‘ zynisch gerechtfertigt ist. (…) Die israelische Regierung möchte, dass wir stimmlos sind. Es verbietet weiterhin ausländischen Journalisten, in den Strip einzutreten und darüber zu berichten. Und es hat versucht, palästinensische Journalisten direkt zum Schweigen zu bringen: Die israelische Armee schrieb wiederholt eine SMS und rief mein Telefon an, um mich zu zwingen, mit dem Schreiben aufzuhören und meine journalistischen Verantwortlichkeiten aufzugeben. Es war verlockend, meine Sicherheit zu priorisieren, aber ich konnte die unterdrückenden Bedingungen, denen meine Leute ausgesetzt sind, nicht ignorieren. Wenn palästinensische Journalisten aufhören würden, unsere Arbeit zu erledigen, wer würde dann die Lücke füllen? (…) Was wir brauchen, sind nicht mehr Reden, mehr Verhandlungen, mehr hohle Worte und Gesten. Wir brauchen nachhaltige Basisaktionen auf der ganzen Welt, sowie Politiker und politische Entscheidungsträger, die bereit sind, sich der Realität des Völkermords in Palästina zu stellen und Israel und seine Ermöglicher für ihre Gräueltaten zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser anhaltende Zustand der Unterdrückung hat während unserer gesamten Existenz bestanden und jedes Grundrecht auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit verletzt. Es ist nicht nur seit 200 Tagen in Kraft, sondern seit 75 Jahren seit der anfänglichen Vertreibung und Entwurzelung von Palästinensern aus Städten und Dörfern in unserer besetzten Heimat.“
Israels Beitrag zum Welttag der Pressefreiheit
Am 5. Mai 2024 wurde der TV-Sender Al-Jazeera aus Katar in Israel verboten. Man besetzte die Redaktionsräume, beschlagnahmte die Sendeausrüstung und teilte dem Sender mit, dass er ab diesem Tag ein Sendeverbot habe.
Vielleicht war es eine besondere Geste gegenüber der freien Welt, dem „Wertewesten“, dies zwei Tage nach Welttag der Pressefreiheit umzusetzen. Denn man hatte alles gut vorbereitet und selbstverständlich auch die Reaktionen im Ausland studiert und ausgewertet.
Bereits Anfang April 2024 hatte Israels Parlament das sogenannte „Al-Jazeera-Gesetz“ gebilligt. Formal ging es um alle jene ausländischen Fernsehsender, denen vorgeworfen wird, dass sie ein „Risiko für die Staatssicherheit“ darstellen würden. Tatsächlich ging es um den TV-Sender Al-Jazeera, der in Katar zuhause ist. Man hasste ihn für seine Berichterstattung, und noch mehr für die Bilder, die er aus Gaza zeigte. Er gehört zu den wenigen, wahrscheinlich sogar zum einzigen großen TV-Sender, der bis heute aus Gaza, dem besetzten Westjordanland und aus Israel berichtet.
Für Premier Benjamin Netanyahu war schon lange klar: „Der Terrorkanal Al-Jazeera wird nicht mehr länger aus Israel senden.“ (Tagesschau vom 1.4.2024)
Möglicherweise nahm man sich diesen einen Monat, um zu schauen, wie die Reaktionen aus dem „Wertewesten“ sind. Man hätte ja annehmen können, dass Journalisten, Politikerinnen und Pressevereinigungen diese Androhung scharf verurteilen – wie man dies gegenüber Russland, China, Nordkorea oder Ungarn tat. Doch es passierte nichts. Kein Protest. Keine Ankündigungen, diese massiven Einschränkungen der Pressefreiheit nicht hinzunehmen. Damit hatte man der Netanjahu-Regierung ein Freifahrticket ausgestellt.
Bis heute gibt es keine einzige Reaktion aus Deutschland für diesen Schlag gegen die Pressfreiheit. Im Gegenteil. Die „Kollegen“ vom ZDF lassen rot blinkend durchscheinen, dass das in Ordnung ist, dass Al-Jazeera selbst schuld sei:
„Die israelische Regierung beschuldigt Al-Jazeera, arabische Zuschauer gegen das Land aufzuhetzen. Der Sender ist eine der wenigen internationalen Medienorganisationen, die während des Kriegs im Gazastreifen geblieben sind. Al-Jazeera hat blutige Szenen von Luftangriffen und überfüllten Krankenhäusern ausgestrahlt. Er warf Israel Massaker vor. (…)“
Wenn man wohlwollend ist, kann man dies als journalistische Würdigung interpretieren. Man kann aber auch an der Wortwahl heraushören, dass gerade das, „blutige Szenen von Luftangriffen“ … „überfüllte Krankenhäuser“ nicht gerne gesehen wird – weder in Israel, noch in Deutschland.
Das gesteht man also Al-Jazeera gerade noch zu. Aber dann machen sie doch tatsächlich etwas öffentlich, was man hier mit allen Mitteln zum Schweigen bringen will:
„Der arabischsprachige Sender von Al-Dschasira veröffentlicht häufig Wort für Wort die Video-Stellungnahmen der Hamas und anderer militanter Gruppen in der Region.“ (zdfheute vom 4.5.2024)
Damit verrät das ZDF doch ungewollt ehrlich, in welch verkümmerten Zustand journalistische Selbstverständlichkeiten in Deutschland sind: Wenn man über einen Konflikt mit mehreren Parteien berichtet, weiß man von A bis ZDF, für welche eine Partei man schreibt, zu schreiben hat. Das nennt man auch ein Begräbnis erster Klasse, ohne dabei einen Journalisten zu töten.
Quellen und Hinweise
Wir zeigen seit über 200 Tagen das Leiden des Gazastreifens. Schau jetzt nicht weg, Mohammed R. Mhawish, 2024: https://www.972mag.com/gaza-suffering-palestinian-journalists/
Al-Jazeera in Israel nicht mehr empfangbar, zdfheute vom 5.5.2024: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/israel-al-jazeera-fernsehsender-schliessung-gesetz-netanjahu-100.html
Wenn Kabarettisten von Bord gehen und Abtrünnige über Bord geworfen werden, Wolf Wetzel, 2023: https://wolfwetzel.de/index.php/2023/07/25/wenn-kabarettisten-von-bord-gehen-und-abtruennige-ueber-bord-geworfen-werden/
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Wird immer schwieriger glaubhafte Informationen zu bekommen, insbesondere wenn man auch noch anderes zu tun hat. Gott sei Dank gibts noch Overton, wo das Verkündete auch noch im Forum nach verdaut wird.
Das mit al-Jazeera ist mir bis jetzt völlig entgangen.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich bin auch erst auf al-Jazeera gestoßen, als ich genug davon hatte, irgendwelche Placebo-Nachrichten zu bekommen. Ich wusste nur, dass al-Jazeera der einzige TV-Sender ist, der noch vor Ort berichtet. Und ich kann sagen, dass man dort genug bekommt und auf eine Weise, die mich in der Zurückhaltung und in der Bereitschaft nachzufragen, beeindruckt.
Dann weiß man, was man hier alles nicht zu sehen bekommt.
Und wenn hier hören, was alles Hass ist, dann bin ich um so mehr beeindruckt von der ruhigen Art, mitten im Vernichtungskrieg die Nerven zu bewahren.
Danke Herr Wetzel, auch wenn es harte Realitäten sind, immer gut und informativ von Ihnen zu lesen.
Ganz herzlichen Dank für Ihr Lob. Ich weiß genau, was Sie meinen und ich kämpfe fast jeden Tag darum, dem einen Sinn zu geben. Aber es ist ein ganz kleiner Trost, wenn ich auf al-Jazeera ganz ausführlich und ruhig Berichte über die Uni-Proteste in den USA sehe. Meist berichten sie über drei verschiedene Ort live und man spricht mit den AktivistInnen, lässt sie zu Wort kommen. Tatsächlich haben diese Proteste beachtlichen Einfluss darauf, dass der Krieg der USA und Israels politisch verloren ist, besonders in den USA. Das macht ein wenig Mut…
ihre Art der Berichterstattung machen mir Mut… sonst wäre ich verzweifelt
Ganz herzlichen Dank. Dann schlagen wir weiter durch und schätzen diese Wegbegleitung.
Warum sollte denn in einem Land, in dem Zensur stattfindet und freie Journalisten bekämpft werden, der Welttag der Pressefreiheit Erwähnung finden?
Ich finde es jedenfalls gut, hier noch andere Meinungen lesen zu können, besonders solche, die mir nicht gefallen.
Es ist das eine, sich darüber zu beklagen, dass unter den vielfältigen Meinungen sich auch solche befinden, die von der Obrigkeit als falsch und schädlich bezeichnet und irgendwie „gecancelt“ werden können.
Das andere ist, das anscheinend immer mehr aus dem Blickfeld gerät, warum es die anderen Meinungen überhaupt braucht, auch wenn sie völlig schwachsinnig erscheinen.
Eine Meinung ohne Gegenmeinung ist keine. Ist nur Parole oder Leersprech.
Die Gegenmeinung gibt der eigenen erst Kontur und macht es überhaupt erforderlich, die eigene begründen und argumentieren zu müssen.
Argumentieren und Verteidigen der eigenen Meinung gegen andere erzwingt es, sich Gedanken machen zu müssen.
Sein Denkvermögen anderen gegenüber darlegen zu müssen, setzt einen der erheblichen Gefahr aus, sein Ansehen zu verlieren, wenn man sich als ungebildeter Idiot erweist. Gut so.
Dann hält man vielleicht erstmal die Klappe und versucht seine Defizite zu mindern. Man kann über William James stolpern, der sagte: „Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen.“
Was beim Beklagen der nicht vorhandenen Pressefreiheit mMn unter den Tisch fällt, ist die Frage, was unsere kompetenzfreien Politiker sich eigentlich vorstellen, wenn sie EU-Verordnungen wie den Digital Services Act oder ein „Medienfreiheitsgesetz“ durchsetzen, um andere Meinungen behördlich bekämpfen zu können. Sie behaupten, die Demokratie schützen zu wollen, in Wirklichkeit zertrümmern sie die letzten Reste, nachhaltig.
Wenn eine Partei wie z.B. die AfD nach einem Wahlsieg tatsächlich zu einer neuen N.S.D.A.P mutieren sollte, dann kann doch ALLES, was CDUSPDFDPuswWTF sagen oder gesagt haben, als Desinformation, Demokratiegefährdung, Hass-sprech etc. pp. gebrandmarkt werden! Weil es doch im Prinzip völlig beliebig ist, was als falsche Meinung bezeichnet werden kann. Und die juristische Handhabe steht schon bereit, oder nicht? Man kann schon den Goebbels in seinem Grab sich einen wedeln hören.
Ich teile Ihre Ansicht. Gerade weil es tatsächlich schwer ist, manche Meinungen auszuhalten. Aber genau darum geht es. Im besten Fall machen sie sich lächerlich und das auf sichtbare und überprüfbare Weise.
Och Herr Wetzel. Da im Gazastreifen herrscht die Hamas und die lässt nur Presseleute zu, die genau das schreiben, was die Hamas will. Auch russische und chinesische Agenturen können dort nicht arbeiten. Eben drum gehen deutsche Teams dort nicht hin. Weil die Hamas sie nicht hereinlässt. Muss man denn immer die Basics erklären?
Davon ist Al Jazeera noch die Organisation, die halbwegs auf Seriosität bedacht ist. Das hier gern zitierte +972 lügt völlig hemmungslos.
Beispiel: der Marsch der Rückkehrer 2018. Die Hamas meldete 1500 Verletzte, was völlig ausgeschlossen war. Die Demo wurde in der Totalen gefilmt und entsprechende Szenen waren nicht zu sehen. Aber der deutsche Mainstream schrieb völlig unkritisch diese 1500 ab. Es war die Hamas, die dann merkte, dass sie zu dick aufgetragen hatte. Ab da verbrannte sie überall Autoreifen, damit das Geschehen nicht verfolgt werden konnte. Auch dieses Täuschungsmanöver wurde nicht bemerkt. Wohl bemerkt, das war der Mainstream. Dass Israel dementiert hatte, blieb unerwähnt. Jetzt, seit Kriegsbeginn ist es ein wenig anders. Es wird gesagt, dass die Angaben nicht überprüft werden können. Das täte ein Herr Wetzel mal besser auch.
Die 134 ums Leben Gekommenen sind halt die, die die Hamas zu Journalisten erklärt hat. Eine tiefe Gläubigkeit verhindert jede Kritik an dieser Aussage.
„Die 134 ums Leben Gekommenen sind halt …“ So eine Widerlichkeit verdient halt auch nichts als …
Ich würde Arthur_ keine Dummheit unterstellen. Er weiß genug, um so einen Irrsinn aus anderen Gründen zu verbreiten: Natürlich weiß er, dass man in Gaza nicht reinkommt, wenn man die Hamas fragt, sondern ausschließlich nur dann, wenn man die israelischen Besatzer „fragt“. Er will mit dieser Dreistigkeit vor allem die Besatzung leugnen.
Du willst wirklich behaupten, dass Israel bestimmt hat, was seit 2006 aus dem Gazastreifen kommt? Wie sollen sie das durchsetzen, ohne einen Soldaten oder Polizisten dort?
Was von dort berichtet wurde, hat die Hamas bestimmt. Muss man darüber wirklich streiten?
Es könnte sich allerdings in Kürze etwas an diesem Zustand ändern. Kann passieren.
das liest sich wie ein Bericht eines Buchhalters der die Zahlen anzweifelt…
was mir zw. den Zahlen fehlt ist die Berücksichtigung des Völker- und Menschenrechts…
und damit ist eine Diskussion kaum möglich…
wir täten gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
„Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. …
und jetzt sind es 68 Jahre her, und der jüdisch-christliche Wertewesten hat es einfach nicht geschafft, weil man es anscheinend nicht will…
Was sagen denn die andern Völkerschaften, die nach dem WK II vertrieben wurden? Das war regelrecht an der Tagesordnung, weil die Siegermächte die Verhältnisse neu ordnen wollten. Last not least die 12 Millionen Deutschen, die keine militärische Gefahr darstellten und die keinen Cent internationale Hilfsgelder bekamen. Die Palästinenser hingegen sind vertrieben worden, weil sie Kombattanten in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg waren. Und über 75 Jahre von der UNO gepampert wurden, was sie aber stets nur in Waffen und Terror umsetzten.
Ich will das Gejammer nicht mehr hören. Und schon garnicht, dass mit meinen Steuergeldern Terrortunnel gebaut werden.
Du meinst die Vertriebenen aus Ost- und Südosteuropa.
Da gäbe es eine Menge dazu zu sagen.
Vielleicht gibts da irgendwann einen Artikel darüber, dann könnte man das ausführlich diskutieren.
Und ich hätte schwören können, dass sich seit eine halben Jahr zehntausende israelische Soldaten, mit Panzern etc. bewaffnet, im Gazastreifen aufhalten.
„Shocking and horrifying‘: Israel destroys AP office in Gaza“ – (Mai 2021)
https://apnews.com/article/israel-middle-east-business-israel-palestinian-conflict-fe452147166f55ba5a9d32e6ba8b53d7
AP steht für Associated Press, die größte US-Nachrichtenagentur.
„AFP condemns the strike on its Gaza bureau“ (November 2023) – AFP, die franz. Nachrichtenagentur.
https://www.afp.com/en/agency/press-releases-newsletter/afp-condemns-strike-its-gaza-bureau
„Reuters bureau hit in Gaza“ (April 2008)
https://www.frontlineclub.com/reuters_bureau_hit_in_gaza/
Usw.
Israel hat nach und nach sämtliche Büros der ausländischen Nachrichtenagenturen in Gaza zerstört und Artur_C will uns glauben machen, die Hamas ließe keine anständigen Journalisten nach Gaza.
Das glaubt man doch nicht, oder? Diese Kaltschnäuzigkeit.
Das internationale Kommittee zum Schutz der Journalisten CPJ hat die Namen der Journalisten und Medien, für die sie arbeiteten, aufgeführt:
https://cpj.org/2024/05/journalist-casualties-in-the-israel-gaza-conflict/
Der internationale Journalistenverband ebenfalls:
https://www.ifj.org/war-in-gaza
Reporter ohne Grenzen:
https://rsf.org/en/103-journalists-killed-150-days-gaza-tragedy-palestinian-journalism
Sehr gute Retourkutsche lieber Besdomny!
ich liebe unsere Sprache, selbst wenn man ihr Leid antut. zuerst wollte ich von Vergewaltigung sprechen, korrigierte mich aber sofort, man sollte nicht alle Begriffe inflationieren.
zuerst einmal an Herrn Wetzel, toller Artikel, war gut zu lesen und trifft den richtigen Ton zum Inhalt.
bis auf eins, Klarheit und Wahrheit ist auf der Flucht, wenn ich im selben Satz von „Moderatoren“ und “ Fernsehmachern“ spreche, und danach von Kolleginnen!
Nach meinem Sprachgefühl, das der Autor nicht gendert, und dann das Femininum von Kollege schreibt, ist die Aussage, das nur weibliche Kollegen im Feuer stehen.
ich vermute, das das nicht die Aussage ist, die Herr Wetzel tätigen wollte, aber ein schönes Beispiel wie verheerend sich dieser Sprachkrebs in unser kommunikationsgenom geschrieben hat.
Danke für Ihr Lob! Ich kann das „Sprachwiwwwar“ auch nicht (auf-)lösen. Ich möchte mich aber auch darauf konzentrieren, was ich schreibe. Wir werden nie „richtig“ gendern. Wir können aber im wirklichen Leben darauf achten, dass wir alle mitgedacht und beachtet werden.
schön, also darf ich davon ausgehen, das Kolleginnen und Kollegen betroffen sind.
Aber ja doch. Ich verteile die Geschlechter* halbwegs gerecht und spiele in Texten besonders gerne damit. Alles Gute.
Manchmal habe ich den Eindruck, das der deutsche Staat sich selbst deligitimiert.
Wenn alle staatliche Bereiche basierend auf dem GG versagen, was wird am Ende dabei herauskommen?
Die Sachverhalte der letzten Jahre sind jedem bekannt, nur geschieht nichts, was eigentlich einen Rechtsstaat auszeichnet.
Herr Moser hatte gestern seine Eindrücke hier verfasst.
Eines lieben Tages muss ja mal der Krieg beendet sein,
Sagt man dann, wir konnten nicht anders,tut uns leid ?
Sagt man dann, wir reorganisieren das Land in eine ‚Cooperation‘?
Leid?- das Wort ist bei diesen „Eliten“ unbekannt…
Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.
Carl von Ossietzky (1889 – 1938), deutscher pazifistischer Chefredakteur der „Weltbühne“, Schriftsteller und Symbolfigur des Widerstands gegen das NS-Regime, Friedensnobelpreis 1935
2009 hat Präsident Obama und 2012 hat die EU den Friedensnobelpreis erhalten… kein Kommentar
manchmal habe ich den Eindruck wir sind in den Krallen der Mafia gefangen…
Herr Gottfried,
falls der Staat sich tatsächlich selbst deligitimiert, dann sind nicht Eliten gefragt, sondern das Volk da diese die demokratische Verantwortung für ihren Staat trägt. Niemand anderes.
Irgendwas scheint diesem Volk dafür zu fehlen, für demokratische Verantwortung, vielleicht sowas der Art wie in Frankreich, wo eine Marianne mit phrygischer Mütze das Volk zum Widerstand gegen die Staatsgewalt geführt haben soll, also eine Geschichte der Demokratie, in der man sich auf Verantwortung ihr gegenüber berufen könnte. Sowas dieser Art liefe Gefahr vom Volk einer Festnahme zugeführt zu werden. Und auf solche Ideen muss man auch erstmal kommen, das mit der Freiheitsstatue… sehr inspirierend.
Ja, die Inspiration zur Freiheitsstatue kam ja ursprünglich aus Frankreich.
Die dortige, also USA, Freiheit wurde ja von etlichen europäischen Staaten implantiert. Neben englisch, spanisch ist die deutsche Sprache, angeblich, die dritt häufigste in der USA. Zur ersten Trumpschen Errungenschaft gehörte, das etliche administrative Positionen mit deutschem Hintergrund besetzt wurden. Wahrscheinlich alles nur Zufall…
(…) während der amtierende Präsident Biden seinen deutschen Schäferhund jüngst an der Ostflanke Gassi laufen ließ… als ungefähr zur selben Zeit beim in See stechen zweier Fregatten der Pistorius einen Köhler vom Leder zog, der vor vierzehn Jahren wegen solcher Äußerungen als Bundespräsident zurückgetreten werden musste. Dass die Personen in politischer Verantwortlichkeit schon länger nicht demokratisch ticken legt Köhlers damalige Reaktion nahe, und heute kann sich ein Bundesverteidigungsminister auf dem Anschein dieser politischen Wende um 180° nach auf dieses Volk verlassen… was soll es auch machen, bei dieser mit Staatsgewalt und Medien ausgeteilten präsentativen Demokratie…
…hier frage ich mich öfters, ob der deutsche Opportunismus nicht genau dort seine Wurzeln schlägt und zwar im heimischen Ländle ?
Mit Verlaub, ich möchte all die besetzten ‚deutsche Gebiete‘ nicht degradieren, aber alles kommt immer wieder auf D zurück. Oder ist der Spinn doch nur spinnert?
Habt ihr mittbekommen das mehrere US Senatoren ein Droh,- und Erpresserschreiben an die Richter des Internationalen Strafgerichtshof verfasst haben in denen den Richtern, ihren Freunden und Bekannten sowie deren Liebsten gedroht wird Sie zu ruinieren oder schlimmeres?
https://youtu.be/V7yZQGe_G1A?t=2085
Geil wa? Demokratie und Werte und so.
In einem anderen Artikel wird doch gerade die Gefahr der Mafia behandelt oder? Das passt dann hier sehr gut rein.
Dieses Land Platz 10?
ECHT JETZT??
Nordkorea mag schlechter aufgestellt sein.
Au Weiwei sagte kürzlich, in Deutschland sei die Meinungsfreiheit vergleichbar der mit China unter Mao.
Leicht verbessert in den Bewertungspunkten, das ist völliger Blödsinn!
Es sei hier der Form halber erwähnt, dass sich seit Beginn der Aufklärung – offensichtlich sehr langsam – durchsetzt, dass Meinungen (vor allem wissenschaftliche!) nie `wahr´ sind, sondern nur die Zusammenschau der vorhandenen Meinungen ein realitätsbezogenes, dem Gegenstand leidlich entsprechendes Bild ermöglicht. Die besonders hervorgehobene Pressefreiheit ist eine der vielen Folgen dieser Annahme.
Drohnenbilder aus der Höhe sind nicht `wahrer´ als traditionelle Fotografien von Bergwanderern, sondern nur eine andere Perspektive. Die muss einem auch nicht gefallen. Wer zu Fuß durch die Lande geht, gewinnt eine menschliche Perspektive, keine `drohnische´. Manche Drohnenbilder von nahezu ebenen Landschaften interessieren kaum jemanden, weil man dann auch einen geographische Karte anschauen könnte. Sind sie deshalb `wahrer´?
Selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt es immer wieder, vielleicht sogar häufig, Wissenschaftssendungen deren Ende den Hinweis darauf enthält, wieviel die Forscher noch NICHT wissen und weiterführende Fragestellungen benennt. Nicht einmal berufsmäßige Vertreter der monotheistischen Religionen behaupten noch, dass ihre Fundstellen in heiligen Schriften `wahr´ sind.
Deshalb sind Rechthaber, Alleswisser unter ihren Mitmenschen genauso beliebt wie Machthaber. Auch Menschen die des Lesens und Schreibens unfähig sind, erkennen solche `Typen´ intuitiv, spontan… wenn sie ihnen persönlich begegnen. Wer nicht relativieren kann, Bezüge herstellen, Gemeinsamkeiten erkennen ist nur beschränkt lebenstüchtig und kann es einfach nicht weiter bringen als zum Erfüllungsgehilfen des Weltwirtschaftsforums. Beispiele aus dem Kreis aktueller und ausgeschiedener Minister muss ich wahrscheinlich nicht besonders benennen.
Habe ich hinreichend begründet, warum eine „amtliche“ Wahrheitsfindung zutiefst reaktionär ist?
Die Pressefreiheit wird nur als die Freiheit einer kleinen Clique gesehen. In all den positiv gelisteten Ländern haben nur ein paar Menschen die Medien unter Kontrolle, wie z.B. die USA, GB und auch Deutschland.
Mag sein, dass die negativ gelisteten vielfach Staatstreue Medien haben, doch die gibt es ja bei uns auch noch.