Irans Angriff auf Israel

Start der iranischen Raketen. Bild: farsnews.ir

Was bedeutet der direkte Angriff des Iran auf Israel, welcher der Aktion Israels gegen die iranische Botschaft in Damaskus folgte? Keine leicht zu beantwortende Frage.

 

Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen ist noch nicht gewiss, wie Israel auf den Angriff Irans auf Israel in der Nacht des 14. April reagieren wird. Mit einer Großattacke, die rund 350 unbemannte Flugkörper, ballistische Raketen und Marschflugkörper umfasste, “beantwortete” der Iran den (Israel beigemessenen) Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am 1. April, bei dem Mohammad Reza Zahedi, Brigadegeneral der Iranischen Al-Quds Brigaden, und mindestens 15 weitere Personen umkamen. Dies war der erste direkte Angriff des Iran auf Israel, den Israel, wie verlautbart wurde, “selbstverständlich” nicht “ohne adäquate Reaktion” passieren lassen darf.

Nachdem man zuvor in Israel zwei Wochen lang in höchster Anspannung auf die militärische Aktion, die sich der Iran würde einfallen lassen, gewartet hatte, wobei viele in der israelischen Bevölkerung in Panik gerieten (und sich in massiven Hamsterkäufen ergingen), wartet man nun wieder auf die “Reaktion auf die Reaktion”, die sich Israels Politiker und Armeekommandeure ersinnen werden, um “die Abschreckung” wiederherzustellen.

Nun steht Israel vor einem Dilemma. Die Hardliner, allen voran Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, aber auch die Militärspitze, drängen auf eine baldige, heftige Attacke im iranischen Territorium. Präsident Joe Biden mahnt demgegenüber zur Moderation: Militärische Aktion schon, aber keine, die zu einem regionalen Krieg führen könnte, in welchem auch die USA zwangsläufig involviert würde.

Entsprechend verkündete der von seinen Koalitionspartnern zur Tat gedrängte israelische Premier, man müsse jetzt “klug” (mithin nicht voreilig) handeln, und die Iraner mögen in der panischen Spannung verharren, der zuvor die israelische Bevölkerung ausgesetzt war. Es handelt sich um eine Eskalationspolitik, die sich augenscheinlich bemüht, es nicht “zu weit” zu treiben. Inwiefern man freilich den Tiger, den man reitet, wirklich in Griff hat, ist nicht ausgemacht. Den beiden Seiten geht es auch (manche würden sagen: primär) um Image und “Ehre”.

Man ahnt gleichwohl, dass vieles dabei auch politisch inszeniert und effektvoll orchestriert ist. Das hört sich widersinnig an: Bei der Masse an bewaffneten Flugkörpern, die der Iran für seinen Vergeltungsschlag am 14. April aufgebracht hat, kann man doch nicht allen Ernstes von theatralischem Augenschein sprechen. Es gilt allerdings zu bedenken, dass gemessen am eingesetzten Detonationspotential die Aktion wenig Schaden in Israel angerichtet hat. Dies hatte zweifellos mit der effizienten israelischen Luftabwehr, die allerdings auch von den USA, von Frankreich, England und einigen (Iran-feindlichen) arabischen Staaten unterstützt worden ist, zu tun, aber eben auch damit, dass der Iran mit Vorbedacht keine Bevölkerungszentren und zivile Ziele zu beschießen trachtete. Bidens “Don’t” mag da seine Wirkung gezeitigt haben.

Und nun versucht “der Westen”, Netanjahu von einer “Reaktion auf die Reaktion” abzubringen. Während ich dies schreibe, höre ich in den Radionachrichten, dass Rishi Sunak, der britische Premier, gestern vergeblich versucht habe, Benjamin Netanjahu zu erreichen. Der israelische Premier habe das Gespräch schlicht verweigert, um sich dem “Druck von außen” nicht auszusetzen. Die Bevölkerung wird dabei mitbedacht und zugleich außer acht gelassen: Jene, die auf israelische Vergeltung aus sind, werden unter parteipolitischen Gesichtspunkten beachtet, jene, die auf Zurückhaltung setzen (um erneute Panik zu vermeiden) werden – nicht zuletzt medial – ignoriert.

Bemerkenswert ist, dass sowohl viele in Irans Bevölkerung wie auch die Öffentlichkeit Israels ihre “Freude” an der iranischen Attacke am 14. April hatten: Erstere über die schiere Tatsache, dass ihr Land Israel direkt attackiert, letztere, dass die israelische Luftwaffe so bravourös die Attacke abwehrte. So wurden beide Seiten bedient.

Man kommt nicht umhin, auch den lächerlichen Aspekt der gewollt-ungewollten Eskalation zu registrieren. Stünde nicht Menschenleben und unbeschreibliches Verwüstungspotential auf dem Spiel, könnte man sich an der Idiotie beider Seiten sarkastisch delektieren: Wie zwei infantile Macho-Rabauken stacheln sie sich gegenseitig auf, wollen die je eigene Macht, die ohnehin nicht in ihrer vollen militärischen Gewalt ausgespielt wird, eitel demonstrieren und überflüssigerweise aufbauschen, um die “Abschreckung” nach jedem vollführten Gewaltakt wiederherzustellen. Besiegen kann keine Seite die andere. Man kann höchstens die Kontrolle verlieren und einen regionalen Flächenbrand entfachen, der in der Konstellation des Nahen Ostens auch in einen Weltkrieg umschlagen könnte.

Was das für den Iran bedeutet, soll hier unerörtert bleiben. In Israel ist der Gaza-Krieg und mit ihm das drängende Problem der Geiselloslösung aus dem Blickfeld geraten. Dass der 14. April einen Umschlag der Wahrnehmung Israels in der Weltöffentlichkeit (vor allem in ihrem westlichen Teil) gezeitigt hat – man solidarisierte sich spontan mit dem durch den Iran so massiv attackierten zionistischen Staat –, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Israel kein Interesse daran hat, seine Politik entsprechend zu ändern: Die Koalitionspartner Netanjahus hindern ihn daran; Netanjahu selbst ist einzig durch sein Privatinteresse des Machterhalts angetrieben – beide sind bestrebt (von großen Teilen der israelischen Gesellschaft darin unterstützt), den Krieg nicht zu beenden.

Dass Israel am 1. April die Liquidierung des iranischen Brigadegenerals vollführte, mag damit zusammenhängen, dass sich schlicht die Gelegenheit dazu anbot; man demonstriert ja gern seine Geheimdienstkapazitäten (um “Abschreckung” zu generieren). Die Frage gilt es aber zu beantworten, ob man auch die möglichen Folgen dieses Attentats ernsthaft in Kauf nahm. Bei der derzeitigen israelischen Regierungskoalition ist das mitnichten ausgemacht. Oder etwa doch? Nicht ausgeschlossen, dass man gerade mit der handfesten Provokation der Aktion am 1. April die Fortsetzung des Krieges zu garantieren trachtete.

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26 Kommentare

  1. Ganz einfach, das ist für Israel potenziell existenzbedrohend.
    Es wäre gut, würde die israelische Führung mal ausgetauscht werden und die neue sollte über Verhandlungen nachdenken.
    Ist natürlich schwierig, da man sich da erstmal einem schmerzlichen Erkenntnissprozess stellen muss.
    Die da wären:
    Wirtschaft im Arsch
    Keine technologische Überlegenheit mehr
    Sehr kleines Land welches komplett vom Gegner abgedeckt werden kann
    Jede Menge ungelöste innenpolitische Probleme
    Die Partner werden immer mehr auf Abstand gehen
    Gehasst von allen Nachbarn
    Militärisch nicht mehr in der Lage alle platt zu machen (war eh ein Mythos)

    Bedauerlicherweise werden die, die in Israel vernünftig sind ebenfalls mit leiden müssen.

    1. Für Israel ist es existenzbedrohend, aber für Netanjahu ist es genau das, was er wollte, Netanjahu hofft nämlich die USA in einen Krieg gegen den Iran hinein zu ziehen.

      Überhaupt sind Netanjahu und seinesgleichen die größte Gefahr für Israels Existenz, Netanjahu will keinen Frieden mit seinen Nachbarn, er will nur neue Siedlungen, und Frieden geht, wenn überhaupt, nur mit der Akzeptanz eines palästinensischen Staates, was weitere Siedlungen ausschließen würde.

      Israelis wie Netanjahu sind bereit die Existenz Israels zugunsten von Siedlungen leichtfertig aufs Spiel zu setzen, sie begreifen nicht, dass sie im Falle eines echten Krieges mit ihren Nachbarn auf die Hilfe der USA weit mehr angewiesen sind als die Ukraine.

      1. Dass Israel die USA reinziehen will, wird schon seit Monaten diskutiert, dass die USA wegen der Niederlage in der Ukraine keine Lust auf die nächste gegen den Iran haben, ebenso.

        Dass die USA in Sachen Kriegsentwicklung gegen den Iran aktuell wirklich komplett auf die Bremse getreten sind, merkt man daran, dass Israel auf Ukraine-like Kriegsführung mit per Auto zum Anschlagsort gebrachte Quadrokopter zurückgefallen ist.

        Wenn sie gar nichts gemacht hätten, hätte es weniger hilflos ausgesehen.

    2. Richtig!
      Und es geht nicht an, was Merkel damals postulierte von wegen Israel sei deutsche Staatsräson, was „Mr. Olaf“ in Papageienmanier nur nachgeplappert hat:
      wieviel Hunderte an Jahren sollen Deutsche, die Hitler gar nicht kannten, noch in Kollektivschuld versinken, die wohlmöglich über zukünftigen miserablen Machenschaften israelitischer StaatsführerInnen thront? — Es wird im Umkehrschluss ja fast so getan, als seien Israelis „bessere Menschen“ bzw. erlaube die Schicksalsträchtigkeit dieses Volkes jegliches Fehlverhalten israelischer StaatsführerInnen … Andere benennen das auch als ‚Freifahrtsschein‘ bzw. ‚kollektiv-dauerhafte Opferhaltung‘. Die Geschichte ist geschrieben, doch Lehren daraus hat ganz aktuell weder ein großer Teil AFD- AnhängerInnen u.a., Rechtspopulisten in Europa, den USA etc. daraus gezogen noch ein Herr Netanjahu u.a.
      Wer in den 80-igern in der BRD für Abrüstung, gegen Atomkraft, für Frauenbewegung …demonstrierte, dem biegen sich heute nun wirklich alle Fußnägel hoch! Die Grünen sind längst nicht mehr das, was sie waren und „gelernt“ haben viele Politiker aller Couleur und weltweit immer weniger. Nicht nur Gorbatschow würde sich im Grabe herumdrehen, auch Helmut Schmidt! Staatsführer wie Gandhi, Nelson Mandela etc. scheinen ohnehin völlig ausgestorben … Es gibt keine einigermaßen integren Chaktere mehr in derartigen Positionen, im Gegenteil.

      Macht (!) ist das Lebenselexier all jener, die weder das Wohl des eigenen Volkes noch anderer Völker im Sinn haben. Rio Reiser sang damals ‚MACHT (!) kaputt, was Euch kaputt macht‘ mit Blick auf mehr Gerechtigkeit, Freiheit und Macht in den falschen Händen.
      Was können heutige StaatsführerInnen also lernen?

      1.) Kein anderes Lebewesen „erarbeitet“ sich mittlerweile gleich zigfach selbstzerstörendes Kriegsmaterial.
      2.) Die Entwicklung vom Duell (Mann gegen Mann) hin zur menschlichen Massenvernichtung inkl. kompletter Lebensräume hat so gar nichts mit Intelligenz, geschweige denn intelligentem Verhalten zu tun und ist lediglich durch totale Verantwortungslosigkeit gekennzeichnet.
      3.) Es gibt keine menschliche Grenzenlosigkeit. Diese betrifft einzig und allein Gedanken.
      4.) Bewusst Tod und Zerstörung zu erzeugen ist demnach weder Errungenschaft noch Fortschritt. Die ganze Menschheit mehrfach auszurotten zu können ist mit ‚dem Begriff ‚Dummheit’ nicht mehr zu beschreiben:
      Es ist die größte Perversion aller Zeiten.
      5.) Jede Meise hat mehr Grips.

  2. Ich würde sagen, Israel hat politisch gewonnen. Der Vorfall lenkt den Blick auf das Eigentliche, nämlich die Drohung des Irans, Israel zu vernichten. Da in Berlin ist das ganz große Wunder passiert: es gab Kritik am Iran. Es wurde ein Hundertstel dessen gesagt, was schon seit 45 Jahren hätte gesagt werden müssen. Völlig undenkbar bislang.
    Omid Nouripour ist im Iran aufgwachsen und er berichtet, dass sich die Klasse vor dem Unterricht aufstellen und „Tod Israel“ brüllen musste. Erziehung zum Hass von Kindesbeinen an. All diejenigen, die sich so furchtbar über Israel aufregen, könnten sich ja mal im Iran umsehen. Sie finden da von allem das Zehnfache.
    Wenn „Tod Israel“ gebrüllt wird, sind dann seine Bewohner mitgemeint? Zumindest klingt das so und wenn es so nicht gemeint wäre, müsste das gesagt werden. Es wird nicht gesagt. Warum also soll ein Staat vernichtet werden, der dem Iran rein gar nichts getan hat? Der im Gegenteil bei der Bewässerung half? Der Nazi, der zwar kein Hurn, wohl aber eijnen Instinkt hat, kapiert das sofort. Das sind Unsere. Damit nicht genug: die Naziideologie trieft den Mullahs aus allen Knopflöchern. Der Iran ist das Mekka der weltweiten Nazibewegung. Die lädt der Iran auch immer wieder ein und dann werden die alten Nazitexte rezitiert.
    Es passiert hier dasselbe, was mir schon bei Telepolis passiert ist. Wenn ich Irankritik äußere, kommen bienenfleißige Schreiber, die in langen Aufsätzen erklären, wie ach so schön es doch im Mullsahstaat sei. Überhaupt kein Rassismus, es sei doch ein jüdischer Abgeordneter im Parlament. Dieses antirassistische Feigenblatt darf tatsächlich dort sitzen, wenn er pausenlos die Existenz Israels verurteilt. Großartig.

    Wird unser Moshe da mal einen Blick auf den Iran werfen? Wohl kaum. Die Gemeinde wäre verstört.

    1. Genau, der Iran will Israel vernichten und Russland will in Berlin einmarschieren.
      Und Israel ist ein demokratischer Staat und erzieht seine Kinder zu Völkerverständigung und Menschenliebe und die USA sind das Leuchtfeuer der Erde und Kopf der regelbasierten Weltregierung. Echt musste glauben, denn Artur hat gesprochen.

      1. Danke… Das „Eigentliche“ ist für Artur eine Drohung des Irans. 12.000 tote KInder hingegen zählen nicht. Da hat Israelfür seinesgleichen wohl immer noch 5.088.000 weitere Morde gut.

        Seit ich selber denke, erstaunt es mch zu sehen, dass andere anscheinend, bei mir nicht vorhandene, Schuldgefühle dazu benutzen, das Holocaust Geschäfts Modell salonfähig zu halten.
        Selbstverständlich hat, bzw hatte, Israel für dieses grauenhafte Verbrechen Ansprüche gegenüber Deutschland! Aber das war zu Zeiten in denen jene Generation in Deutschland die den Holocaust geduldet hat, dafür zur Rechenschaft gezogen werden konnte.
        Wir sind jetzt zwei Generationen weiter, und ich zumindest habe keinerlei Schuldgefühle gegenüber Israel, ganz im Gegenteil, ich sehe in Israel das nach den USA zweit-verbrecherischste und massenmordende Land dieser Erde.
        UND es liegt mir fern andere daram hindern zu wollen solche Schuldgefühle zu haben und alle Handlungen die sie deshalb für richtig halten auch durch zu ziehen. Aber bitte nicht in Namne und nicht meinen Steuergeldern!

    2. Warum macht sich ein Artur_C trotz nachweislich vorhandener Intelligenz zum Forenclown, wenn es um bestimmte Themenbereiche (Israel und Energie) geht?
      Ich verstehe zwar, dass es gewisse Gründe dafür geben kann. Aber ein Grund zählt hier sicher nicht: Hier Anhänger dieser Ansichten zu finden oder andere zu diesen Ansichten zu bekehren.
      Etwas mehr Differenziertheit würde einem redlichen Anliegen sicher nicht schaden.
      So aber übt man sich stark daran, sich lächerlich zu machen und noch dazu eine gewisse charakterliche Verkommenheit beim kritischen Leser zu erwecken.
      Ich finde Artur_C eigentlich sympathisch und intelligent.
      Aber das passt mit seinen Äußerungen zu den benannten Themengebieten nicht überein.
      Vielleicht bemüht er sich doch um etwas mehr Kongruenz bei seinen „Analysen“ in den bestimmten Bereichen. Denn das „Gegrunze“ alten Kalibers interessiert wohl schon lange keinen mehr hier in diesem Forum.
      Ottono und phz haben es auch geschafft, sich durch Reduzierung ihrer Kommentare von den alten Platten etwas loszueisen.
      Ich will dabei keinem hier etwas vorschreiben.
      Aber ein gut gemeinter Ratschlag kann sich durchaus als nützlich erweisen und ist keineswegs immer das Gegenteil von gut.
      Ich mein ja nur, um es mal verbal in Worte zu kleiden, die man zur Kenntnis nehmen, wie man es auch bleiben lassen kann.

  3. Mag sein, dass die Lage an der West-PR-Front sich (vorübergehend?) für Israel verbessert hat. Militärisch ist jedoch die „Eskalationsdominanz“ von Israel auf den Iran übergegangen.

    Meint Bernhard von Moonofalabama.org – und der ist ehemaliger „Kommißkopp“ und kennt sich mit Mordwerkzeugen und Taktik besser aus als Moshe oder ich.

    Die Iraner haben die israelische Luftabwehr (einschließlich die der USA bzw. US-Vasallen) mit etwa 350 Billig-Drohnen überlastet und anschließend mit Raketen die eigentlichen Ziele getroffen (eine Abhörstation auf den Golanhöhen und die Startbahnen zweier Militärflugplätze. Das war eine wohlkalkulierte Demo ihrer Fähigkeiten, und die hieß: „Denkt nicht mal dran, uns massiv anzugreifen“

    Ob die israelische Regierung das dennoch tut, bleibt die spannende Frage. Ich hoffe, dass der israelische Mini-Gegenschlag bereits die Antwort war, die ihr Gesicht wahren soll.

    1. Ich denke auch, dass die Iraner nicht darauf aus waren, massive Zerstörungen anzurichten, sondern nur ihre Fähigkeiten zu zeigen. Diese Fähigkeiten werden sorgfältig vor der Öffentlichkeit verborgen.

      Es handelt sich eben nicht um „infantile Macho-Rabauken“, sondern um einen Vorgang, bei dem man sich die Folterinstrumente gezeigt hat, ohne sie richtig anzuwenden. Illusionen über die eigene militärische Stärke besitzen die IDF-Generäle wahrscheinlich noch im höheren Maß als die NATO-Generäle sie besessen haben, von Politkern ganz zu schweigen. Jetzt weiß man, was auf einen zukommt. Israel kann schon mal ausrechnen, wie viel die Abwehr solcher Angriffe, wenn sie wöchentlich passieren, kosten und ob man sich das leisten will. Genauso der Iran.

      Mr. Biden spielt aus meiner Sicht nur insofern eine Rolle, als er zum jetzigen Zeitpunkt – US-Wahl, geplanter China Waffengang 2025 – einen Nahostkrieg so gut gebrauchen kann, wie eine Kugel in den Kopf. Gar nicht!

  4. Zum großen Glück für die gesamte Region und der ganzen Welt wurde der Konflikt durch einen „Finten-Angriff“ deeskaliert.
    Israel war es wohl sehr wichtig, überhaupt zu reagieren, allerdings wurde es durch ein eindeutiges „Nein“ der US-amerikanischen Administration, die wiederum die Konsequenzen eines direkten israelisch-iranischen Krieges befürchtet, daran gehindert, voll zurückzuschlagen.
    Die Macht des Stärkeren, in dem Fall – der Iran, der die Straße von Hormus blockieren kann und auch ansonsten über große militärische Mittel verfügt, hat sich durchgesetzt.
    Gleichzeitig hat natürlich auch Israel insoweit gewonnen, weil ein größerer Konflikt mit seinem stärksten Feind Iran vermieden werden konnte. Vielleicht kann dieses Scharmützel zukünftig den Militärexperten als Blaupause dienen, wie katastrophale Kriege verhindert werden können!

    Iran hat Isreal deutlich gemacht, dass es keine direkten Angriffe auf sein Land mehr duldet, darüber sollte es in Israel keine Zweifel mehr geben. Die israelische Regierung hat den maximalen Konflikt vermieden und dafür wahrscheinlich! von den USA grünes Licht für sein weiteres Vorgehen in Gaza erhalten – das Grundübel Israels manifestiert sich in jedem unschuldigen Opfer.

    Für alle Seiten, für die ganze Menschheit, wäre eine akzeptable Lösung der Palästina-Frage überlebenswichtig, denn der Konflikt kann jederzeit komplett (auch nuklear) eskalieren – die jetzt zum Glück beigelegte Krise sollte als Warnung dienen.

    1. Meinen sie dies ernst?
      „Iran hat Isreal deutlich gemacht, dass es keine direkten Angriffe auf sein Land mehr duldet, darüber sollte es in Israel keine Zweifel mehr geben.“

      Kein Land der welt, nicht mal die USA, haben bisher gewagt eine Botschaft in einem anderen Land zu bombardieren. Nur die israelischen Fanatiker… halten sie solche religiös Verrückten ernsthaft für Leute, die aus 300 Kinderspielzeug Drohnen den Schluss ziehen „Oh! Das lassen wir besser in zukunft!“

      Es liegt an der Bevölkerung Israels eine Regierung zu wählen, die sich nicht als Vertretung eines von Gott auserwählten Volkes versteht, sondern als Vertretung eines normalen Landes, das Teil der dieser Welt ist.

      Sollte man das nicht schaffen wir man halt, genau wie die Ukraine zB auch, iegendwann in der Zukunft,mit den Konsequnezen seiner grössenwahnsinnigen Ansprüche leben, bzw. wie in Kriegen üblich, sterben müssen.
      Ich habe, genau wie die Mehrheit in Deutschland, und vor allem auch in den USA, niemals (m)eine Regierung beauftragt, dort Partei zu werden!

        1. Müssen sie einen Unsinn schreiben ??????

          „Die Absicht der NATO war es, das jugoslawische Bundesamt für Nachschub und Versorgung (FDSP) zu treffen; irrtümlicherweise traf man jedoch die chinesische Botschaft. “

          Wollen sie uns sagen die Israelis haben es aus versehen getan? Oder was?

  5. Die amtierende Regierung Israels bricht Aktionen los die am Ende für lange Zeit nachteilig für das Land sind.
    So gab die Aktion vom 1.4. den Iran die Möglichkeit seine Raketen und Drohnen zu testen. Wie zu sehen war ist unterwegs nichts abgestürzt, von dem was durchkam war die Zielgenauigkeit offenbar ganz gut. Eine Angriffswelle von 300 Objekten benötigt zur Abwehr schon externe Hilfe.
    Im Ergebnis weiß der Iran was die Luftabwehr Israels leisten kann, aber Israel weiß nicht was die Luftabwehr vom Iran kann.
    Was wäre eigentlich wenn in der Zukunft die Ziele in den besetzten Gebieten, außerhalb der Grenzen von 1948 liegen? Bei wen will dann Israel sich beklagen und Hilfe bekommen?
    Die einzigste Lösung ist eine Befriedung. Aber da braucht es rundherum vernünftige Leute. An den mangelt es halt.

    1. Nur als Anmerkung.
      Der Iran hat nichts getestet. Man hat uralte Shahed 136 benutzt, keine einzige der neuen Shahed 238.
      M.a.W. man Israel keineswegs gezeigt wozu man fähig ist….

  6. Die neueste Verschwörungstheorie zu der etwas zaghaften israelischen Reaktion findet sich bei Pepe Escobar:
    „Israel initially chose to respond with extreme force.
    An F-35 loaded with a nuclear bomb was sent east over Jordan.
    The mission: cause a high-altitude detonation over Iran that would provoke a surge in the high-capacity power lines, crippling Iran’s electric grid, as well as disabling all electronic devices.
    An EMP attack.
    However…
    … As the Israeli F-35 was leaving Jordanian airspace it was shot down by the Russian Air Force.
    Hence the publicised version of the Israeli counter response was such a travesty.“
    Ich glaub das ja eigentlich nicht, aber wer weiß?
    Interessieren täte mich auch, was denn eigentlich die Reaktion der nicht westlichen Atommächte auf einen eventuellen atomaren Angriff von Israel auf den Iran wäre. Da dürfte es ja doch wohl irgendwelche Planspiele in den Schubladen geben, die hoffentlich auch an Netanjahu durchgestochen worden sind.

    1. Das klingt tatsächlich sehr nach Spekulation (Pepe schießt da wohl öfter übers Ziel hinaus!). Wäre das wahr, wäre der Abschuss ein unkalkulierbares Risiko für alle darunterliegenden und angrenzenden Gebiete gewesen. D.h. nicht, dass die Extremisten in Israels Regierung so einen Vorschlag nicht gemacht hätten oder dazu fähig gewesen wären, aber das hätte ihnen sicher nahezu jegliche (offizielle) externe Unterstützung entzogen. Hier gilt das US-Don’t auch für Israels Regierung! Ein solcher Schritt der IDF-AF wäre nur insofern logisch und bemerkenswert als er einerseits Israels Drohungen entspräche und andererseits zeigte, dass Israel schon jetzt gezwungen wäre, zum letzten ihm möglichen Mittel zu greifen. Und es hätte dem iranischen Militär womöglich kaum geschadet, falls seine militärischen Systeme EMP-sicher ausgelegt wären, was man durchaus erwarten kann, wenn man es mit einem atomaren Gegner zu tun hat, über dessen ultimative Waffe man selbst (noch) nicht verfügt, wie auch glaubhafte US-Experten versichern. Genau deshalb hat der Iran ja auch konventionelle Waffen entwickelt, über die die Gegner (noch) nicht verfügen.
      Israels letztliche ‚Antwort‘ (wenn es denn eine war) beweist nur, was der Iran bereits gezeigt hatte – die Eskalationsdominanz liegt nun bei ihm, nicht mehr bei Israel. Daran sollten sich alle Gegner beizeiten gewöhnen und das bei ihrer Politik berücksichtigen!

    2. Das ist natürlich Schwachsinn. Allerdings ist natürlich wahr, dass sich Figuren wie Netanjahu und seine Fundis eine Dreck dafür interessieren welche „Reaktion der nicht westlichen Atommächte auf einen eventuellen atomaren Angriff von Israel auf den Iran“ kommen würde…

      Sie sollten zumindest mal das hinter jedes „hontoni“ gehörende Fragezeichen einfügen… 🙂

        1. Stimmt natürlich. Da ich als Skeptiker und Overton Window Freund niemals etwas wirklich so 100%ig weiss, dass ich von ihm hontoni behaupten könnte, benutze ich selber es nur als Frage…. man sollte halt nie von sich auf andere schliessen… 🙂

          Greetings aus dem Süden

  7. Im Jahr 2024 hat nicht nur eine Nation mit einem Anbieter die Möglichkeit sich zu informieren, sondern die Weltbewohner besitzen jeder für sich Portale um ihre Meinung zu bilden.
    Einstige Luftschlösser wie IDF/Mossad gehören der Vergangenheit an.
    Zumindest möchte ich auf das OM hinweisen, sie haben tatsächlich gewisse Widersprüche aufgezeigt in Form der angeblichen Unterstützer und die gleichen Unterstützer gebieren sich als Feinde.
    Israels Eliten (oder teile davon) wurden freundlich daraufhin gewiesen, gewisse Realitäten anzuerkennen.
    Eine Realität davon ist, das noch eine Ratingsagentur Israel herabgestuft hat!
    Wenns um Geld geht, fängt jeder opportunist zu denken an?
    Wer sind diese Investoren die gerade ihr Interesse an Israel zurückdrehen?

    Als Hightech Anbieter ist Israel unbestritten in einer weltweiten komfortablen Situation gewesen, aber wer hat ein Interesse daran diese komfortable Situation zu zerstören?
    Das dürfte ausnahmsweise nicht die Zionisten selbst sein!

  8. „…man solidarisierte sich spontan mit dem durch den Iran so massiv attackierten zionistischen Staat…“
    Wobei sich hier die Frage stellt, wer hier Subjekt, wer also dieses ‚man‘ ist. Diese Reaktion hält sich in Wirklichkeit in engen Grenzen.

    Und ob die Leistung der israelischen Luftabwehr wirklich so beeindruckend war, lässt sich real nicht feststellen. Das weiss nur die zivile und die militärische Führung des Landes.

    1. Die israelische Luftabwehr und damit das Militär weiß jetzt SICHER, dass mit dem Iran nicht mehr von oben herab zu spaßen ist und nur eine NACHHALTIGE VERSTÄNDIGUNG die Existenz Israels nicht tangiert.
      Würde der Iran kein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen, das militärisch beseitbar ist, hätte es den verbal angekündigten großen Gegenschlag schon gegeben.
      Die israelische Bevölkerung wird zu einem großen Umdenken gezwungen sein oder ohne dieses der Gefahr des Untergangs durch eine Eskalationsspirale ausgesetzt sein.
      Israel ist erheblich verwundbarer als der Iran.
      Wenn eine angebliche Militärmacht nicht in der Lage ist, ein geopraphisch leicht kontrollierbares Gebiet von nicht einmal 400 Quadratkilometern absolut sicher vor größeren Gemetzeln zu sichern, obwohl die miltärische Kraft von Hamas und islamischem Dschihad ohne Berücksichtigung von Partisanenkraft gegen Null tendiert, dann kann man sich eigentlich nur noch zu Tode schämen.

      1. Nach Unisono-Meinung von US-Militärexperten (u.a. auch retCol Lawrence Wilkerson, retCol Douglas Macgregor) verfügt die Hamas über eine unterirdisch positionierte (bis 70m tiefe Anlagen) Guerilla-Streitmacht, die Hisbollah aber über eine reguläre und gut trainierte Armee (wie der Iran auch). Demgegenüber besteht die IDF größtenteils aus oftmals undisziplinierten* und jungen Reservisten, was auch für die meisten Unteroffiziere und Feldoffiziere gilt. In einem richtigen Krieg gegen einen kampferfahrenen Gegner (wie in der Ukraine) hätten sie keine Chance.
        ————–
        * Deshalb sind die Gefechtseinsatzvorschriften für Handfeuerwaffen der IDF auch anders als die der USArmy (ineffektiver), um so Unfälle möglichst zu vermeiden (Quelle: L.C.Johnson, der auch Schießtrainer ist).

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