US-Außenministerium rät Amerikanern zum Verlassen der Ukraine

Waffenlieferung an die Ukraine. Der neunte Flug aus den USA mit wieder 80 Tonnen. Bild: US Embassy

Neben einer jederzeit möglichen russischen Militäraktion wird auch auf Covid-19 verwiesen. Die Frage bleibt, welche Pläne die US-Regierung verfolgt.

Der russische Außenminister Lawrow hat wohl eher provokativ im Kontext des Treffens mit der britischen Außenministerin gesagt, dass man auch den Abzug von nicht notwenigen Botschaftsmitarbeitern aus der Ukraine erwägt. Da die USA und Großbritannien Botschaftspersonal und Angehörige heimholen, könne es sein, so Lawrow, dass die angelsächsischen Länder etwas vorhaben.

Das US-Außenministerium empfiehlt nun Amerikanern, nicht in die Ukraine zu reisen. Begründet wird dies mit dem hohen Risiko durch Covid-19 und einer möglichen „russischen Militäraktion“. Verwiesen wird darauf, dass am 23. Januar bereits die freiwillige Abreise von Personal und Botschaftsangehörigen erlaubt wurde. Gleichzeitig gehen die Waffenlieferungen an die Ukraine aus den USA weiter.

„US-Bürger in der Ukraine sollten sich darüber im Klaren sein, dass die US-Regierung im Falle einer russischen Militäraktion in der Ukraine nicht in der Lage sein wird, US-Bürger zu evakuieren. Militäraktionen können jederzeit und ohne Vorwarnung beginnen und würden auch die Fähigkeit der US-Botschaft stark beeinträchtigen, konsularische Dienstleistungen zu erbringen, einschließlich der Unterstützung von US-Bürgern bei der Ausreise aus der Ukraine. “

In Polen richtet das US-Militär bereits Unterkünfte ein, wenn eine Flucht aus der Ukraine einsetzt. Die US Navy verlangt von Soldaten, Angestellten und Angehörigen, die Angaben auf einer Kontaktliste zu überprüfen, um eine Evakuierung bewerkstelligen zu können.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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